Warum es niemanden kümmert, dass 129 palästinenische Journalisten getötet wurden
Kein Krieg ist derzeit für Medienschaffende so tödlich wie jener in Gaza. Viele Redaktionen hierzulande interessiert das kaum – anders, als wenn Journalisten in der Ukraine sterben. Eine Schande, die viel mit Rassismus zu tun hat
Die Szenen, die im vergangenen Oktober um die Welt gingen, waren dystopisch. Ein Videoclip zeigte eine Gruppe von palästinensischen Journalisten, die von einer israelischen Quadcopter-Drohne angegriffen worden waren. Eines der Opfer, der Al-Jazeera-Kameramann Fadi al-Wheidi, wurde im Genick getroffen. Er befindet sich bis heute im Koma. Die deutlich erkennbare blaue Weste mit der Aufschrift „Presse“, die alle Journalisten trugen, schien die Piloten der kleinen Killermaschine nicht abzuschrecken.
Nichts Neues in Gaza. Wenige Tage vor dem Angriff auf al-Wheidi und seine Kollegen wurde auch Hassan Hamad, der aus dem Geflüchtetenlager in Jabalia berichtete, zum Ziel eines Drohnenangriffs. Der Körper des 19-Jährigen wurde durch die Raketen, die ihn trafen, verbran