Warren Buffett: Ein schmaler Grat

Der Investorenlegende Warren Buffett kann man nur schwerlich vorwerfen, ein Getriebener zu sein. Stoisch hält seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway ihr Aktien- und Unternehmensportfolio, mit kleinen Anpassungen nach oben und unten. Dabei ist genügend Geld da, die Barmittel der Investmentgesellschaft sind auf einem Rekordhoch. Noch entwickelt sich Berkshire gut, doch das ist vor allem auf das solide Versicherungsgeschäft sowie die langfristige Kursentwicklung der Apple-Aktie zurückzuführen.

Es ist ein schmaler Grat, auf dem Buffett dort aktuell wandert zwischen Nichtstun und dem Ausloten der passenden Investment-Möglichkeiten. Seine ruhige Hand hat Berkshire zwar schon durch zahlreiche Krisen geführt, aber er hat dadurch auch schon Möglichkeiten verpasst. Seine Aversion gegen Technologieaktien ist im aktuellen Markt gelinde gesagt schwierig, wenn doch gerade sie die Kurstreiber der großen Indizes sind. Durch seine ruhige Hand sind ihm auch schon Unternehmen wie Nvidia durch die Lappen gegangen.

Nun könnte man Einwenden, das Konzept von Buffett sei sowieso nicht, solche Ausreiser-Aktien zu finden, sondern nur Papiere, die überdurchschnittlich gut laufen und günstig zu haben sind. Aber wenn man nun schon seit Jahren keine Unternehmen mehr findet, auf die diese Kriterien zutreffen, gibt es diese Papiere entweder nicht – oder die Kriterien sind überholt oder man ist zu ideenlos.

Source: faz.net