Wahlsieg dieser FPÖ: Kickls Triumph ist zusammen dies größte Hindernis

Was tun? Diese Frage steht den Freiheitlichen auf der Bühne oben im Biergarten der Stiegl-Ambulanz in Wien ins Gesicht geschrieben. Es ist kurz nach 17 Uhr. Eigentlich wissen sie, dass ihre FPÖ diese Wahl gewonnen hat. Sie haben auf ihren Handys die Hochrechnung des ORF gesehen, hinten an der Theke hat schon einer freudig „29 Prozent!“ geschrien.

Aber auf den Bildschirmen lässt die FPÖ nun einmal ServusTV laufen, den Lieblingssender der österreichischen Rechten aus dem Red-Bull-Universum. ORF wird hier nicht geschaut, der öffentlich-rechtliche Rundfunk gilt als Teil der verhassten Systemmedien. Doch ServusTV hinkt mit der eigenen Hochrechnung nach. Erst nach quälenden Minuten der Stille wächst der blaue Balken auch auf den Bildschirmen in der Stiegl-Ambulanz, hier und da jubeln die Menschen. Dann herrscht wieder Ruhe. Der FPÖ-Geschäftsführer Michael Schnedlitz wird zum Interview im ORF gebeten, und natürlich kommt die Frage nach Herbert Kickl, dem Mann, der den Freiheitlichen den größten Erfolg ihrer Parteigeschichte gebracht hat – der aber auch dafür sorgen könnte, dass ihr Erfolg nicht in einer Regierungsbeteiligung mündet. „Beharren Sie auf Herbert Kickl?“, fragt die Moderatorin, und so eifrig Michael Schnedlitz seinen Dank an seinen Parteichef ausspricht, so verzwickt ist die Lage für die FPÖ schon jetzt.