Wahlen in Mexiko: Zwei mexikanische Städte setzen Stimmabgabe wegen Gewalt aus
Wegen zahlreicher Gewaltvorfälle vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Mexiko haben zwei Städte in dem Land die Stimmabgabe ausgesetzt. In Pantelhó und Chicomuselo im südlichen Bundesstaat Chiapas könnten aufgrund der Bedrohungslage keine Wahllokale geöffnet werden, teilte die Wahlbehörde mit.
Nach Angaben der Behörde hatten Unbekannte am Freitag Wahlunterlagen in Einrichtungen in Chicomuselo verbrannt. In der Stadt bekämpfen sich demnach zwei Drogenkartelle. Auch die Wahlhelfer hätten Drohungen erhalten. In der weiter nördlich gelegenen Stadt Pantelhó seien die Beamten zudem wegen der Dauerpräsenz bewaffneter Bandenmitglieder gar nicht erst in der Lage gewesen, Wahlhelfer auszubilden, teilte die Wahlbehörde mit.
In Chiapas gibt es seit Jahren Kämpfe zwischen rivalisierenden Drogenbanden. Im Mai waren in dem Bundesstaat an der Grenze zu Guatemala bei zwei Angriffen auf Kandidaten für die Kommunalwahlen elf Menschen getötet worden. Auch in anderen Regionen ist die Bedrohungslage hoch. Landesweit wurden nach Angaben der Sicherheitsberatung Integralia 37 Politikerinnen und Politiker getötet, die sich an diesem Sonntag um Ämter bewerben wollten – so viele wie noch nie in der jüngeren Geschichte Mexikos. Hinzu kamen den Angaben zufolge mehr als 800 Angriffe, die nicht tödlich verlaufen seien.
Abstimmung über 20.000 Posten
In Mexiko wird ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Zudem werden auch das Abgeordnetenhaus und der Senat neu besetzt, in neun Bundesstaaten die Gouverneure und in zahlreichen Kommunen die Lokalpolitiker gewählt. Insgesamt wird über etwa 20.000 Posten abgestimmt.
Die Wahlen sind historisch: Es sind nicht nur die größten in der Geschichte des Landes, es wird aller Voraussicht nach auch erstmals eine Frau zur Präsidentin gewählt werden. Klare Favoritin für das Präsidentenamt ist die Physikerin Claudia Sheinbaum von der regierenden Linken. Auch das größte Oppositionsbündnis schickt mit Xóchitl Gálvez eine Frau in die Wahl.
Der Kampf gegen die Gewalt der Drogenkartelle in Mexiko wird eine der größten Herausforderungen für das kommende Staatsoberhaupt sein. Seit Beginn eines umstrittenen Militäreinsatzes gegen die Kartelle im Jahr 2006 wurden in Mexiko insgesamt mehr als 450.000 Menschen getötet, weitere 100.000 Menschen gelten als vermisst.
Wegen zahlreicher Gewaltvorfälle vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Mexiko haben zwei Städte in dem Land die Stimmabgabe ausgesetzt. In Pantelhó und Chicomuselo im südlichen Bundesstaat Chiapas könnten aufgrund der Bedrohungslage keine Wahllokale geöffnet werden, teilte die Wahlbehörde mit.
Nach Angaben der Behörde hatten Unbekannte am Freitag Wahlunterlagen in Einrichtungen in Chicomuselo verbrannt. In der Stadt bekämpfen sich demnach zwei Drogenkartelle. Auch die Wahlhelfer hätten Drohungen erhalten. In der weiter nördlich gelegenen Stadt Pantelhó seien die Beamten zudem wegen der Dauerpräsenz bewaffneter Bandenmitglieder gar nicht erst in der Lage gewesen, Wahlhelfer auszubilden, teilte die Wahlbehörde mit.