Wahlempfehlungen in den USA: Milliardäre ohne Rückgrat

Es
ist nie gut, wenn Medien selbst zum Gegenstand der Schlagzeilen werden.
Das ist nun der Washington Post passiert. Die Redaktion wollte mit
einem Kommentar im Blatt ihren Lesern Kamala Harris zur Wahl empfehlen.
Das ist unter US-Zeitungen üblich, und die Washington Post hat das seit
36 Jahren bei jeder Präsidentschaftswahl getan. Doch vor zehn Jahren
kaufte Jeff Bezos die Post – nicht, um sie seinem Amazon-Online-Imperium
einzuverleiben, sondern als persönliches Hobby. Damit gönnte sich der
zweitreichste Mann der Welt eine Zeitung, die seit dem
Watergate-Skandal, der schließlich Richard Nixon zu Fall brachte, als
Ikone investigativen Journalismus galt.