Wahl in Großbritannien: SPD und Freie Demokratische Partei erwarten bessere Zusammenarbeit mit Keir Starmer

Erste deutsche Politikerinnen und Politiker haben sich zu den Prognosen zur Wahl in Großbritannien geäußert. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gratulierte dem Chef der Labour Party, Keir Starmer, zu seinem Erfolg. Lauterbach schrieb auf X: „Ihr Programm, Menschen in Armut zu helfen, das Gesundheitssystem zu reformieren und Wohnraum bezahlbar zu machen, wurde von vielen als langweilig angesehen. Für die Betroffenen aber ging es um ihre Existenz.“

Die Nachwahlbefragungen lassen darauf schließen, dass Labour die Abstimmung deutlich gewonnen hat. Die bisher regierenden Torys dürften das schlechteste Ergebnis ihrer über 200-jährigen Geschichte eingefahren haben.

Zuversichtlich zur weiteren Zusammenarbeit zwischen der künftigen britischen Regierung und der EU zeigte sich die SPD-Europapolitikerin Katarina Barley. „Ich freue mich über die große Chance, dass nach Jahren der Spannungen mit einem Labour-Premier in London nun ein freundlicher und konstruktiver Ton angeschlagen wird“, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa.

SPD und FDP glauben an bessere Zusammenarbeit

Einen schnellen Wiedereintritt des Vereinten Königreichs schloss die Politikerin aus. Allerdings sei Großbritannien ein wichtiger strategischer Partner der Europäischen Union. „Sowohl eine Labour-Regierung als auch die EU haben Interesse an einer neuen geopolitischen Partnerschaft.“ Barley verwies auf enge Abstimmungen in der Verteidigungspolitik und bei der Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine.

Ähnlich optimistisch bewertete auch der außenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Ulrich Lechte, das erwartete britische Wahlergebnis. „Nach den vergangenen Irrungen und Wirrungen des Vereinigten Königreichs bin ich überzeugt davon, dass mit Keir Starmer mehr politische Sachlichkeit einkehrt“, sagte Lechte. „Der Sieg der Labour-Partei bietet die Chance, die europäische Sicherheitsarchitektur innerhalb der Nato neu zu stärken – schließlich ist UK ein wichtiger europäischer Truppensteller.“

Auch sei davon auszugehen, dass die erfolgreichen deutsch-britischen Verteidigungskooperationen unter Labour weiter ausgebaut würden. „Ich bin zuversichtlich, dass mit Starmer als ehemaligem Menschenrechtsanwalt der Fokus auf der Stärkung der regelbasierten Weltordnung liegen wird.“

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