Wärmepumpen-Lobbyist im Interview: „Entschärftes Heizungsgesetz ist Gift für unsere Branche“

Die Wärmepumpe soll eine zentrale Rolle in der Wärmewende spielen. Bild: dpa

Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe, spricht über die Pläne der Hersteller, Robert Habeck, klugen Klimaschutz und die Wärmepumpe im Bestand.

Herr Sabel, die Vorgabe, neu eingebaute Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien zu betreiben, wird erst einmal verschoben. Zunächst sollen die Kommunen planen, welche Straßen wie mit Wärme versorgt werden. Wie enttäuscht sind Sie?

Hanna Decker

Redakteurin in der Wirtschaft.

Die Idee, das Gebäudeenergiegesetz mit der kommunalen Wärmeplanung zu verzahnen, ist natürlich grundsätzlich gut und richtig, damit der Hausbesitzer weiß, welche Optionen er hat. Aber man hätte schon vor zehn Jahren damit anfangen müssen. Wir haben keine Zeit, mit der Wärmewende noch länger zu warten. Man darf auch nicht so tun, als würde Deutschland bald flächendeckend mit Fernwärme versorgt. Es wird jetzt einen Flickenteppich geben: Manche Kommunen haben schon eine Wärmeplanung, andere haben noch gar nicht angefangen. Daraus ergeben sich unterschiedliche Anforderungen. Das ist fatal für die Planungssicherheit und für die Akzeptanz, nicht nur für die Endkunden. Auch die Handwerker brauchen Orientierung. Viele haben angefangen, sich zu schulen und sich um das Thema Wärmepumpe verstärkt zu kümmern, jetzt werden Schulungstermine wieder storniert.