Volkswagen: Konzernchef Oliver Blume will Kosten zwängen

VW-Konzernchef
Oliver Blume sieht keine Alternative für ein Sanierungs- und
Sparprogramm bei der Marke Volkswagen. Die Fehler für die
wirtschaftlichen Probleme bei VW seien in der Vergangenheit
gemacht worden, sagte Blume der Bild am Sonntag. Die schwache Nachfrage in Europa und deutlich gesunkene Erträge aus
China legten jahrzehntelange strukturelle Probleme bei VW
offen. Das gehe man jetzt konsequent an.

„Unsere Kosten in
Deutschland müssen massiv runter“, sagte der Konzernchef. VW sei in der Heimat schlicht
zu teuer: „Unser Arbeitskostenniveau ist beispielsweise hier
oftmals mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnitt unserer
europäischen Standorte.“ Auch bei Entwicklungs- und
Vertriebskosten und in weiteren Bereichen bestehe Handlungsbedarf.

Grundsätzlich stehe VW aber gut da, sagte Blume, der Konzernumsatz liege aktuell leicht über dem
Vorjahr. „Unsere neuen Produkte kommen super an, was der Anstieg
des Auftragseingangs im dritten Quartal belegt.“ Der Gewinn aber sei, gerade
wegen der hohen Kosten, um mehr als 20
Prozent gesunken.

Deshalb will Blume die Sanierung jetzt angehen. „Das Ziel für Kosten- und Kapazitätsanpassung steht“, sagte der Konzernchef.
Nur der Weg dorthin sei „flexibel gestaltbar“. Rund 900
Millionen Euro hat der Konzern für die Maßnahmen als Rückstellungen im
Geschäftsbericht eingestellt.

Der VW-Vorstand verhandelt derzeit mit der Arbeitnehmerseite über einen neuen Tarifvertrag. Dem Betriebsrat zufolge erwägt der Vorstand, Zehntausende Stellen abzubauen und mindestens drei Werke in Deutschland zu schließen.