Volkswagen: IG Metall ruft zum Besten von Montag zu Streiks in allen VW-Werken uff

Nach dem Ende der Friedenspflicht ruft die IG Metall für den kommenden Montag zu flächendeckenden Warnstreiks bei Volkswagen auf. „Am Montag werden in allen Werken Warnstreiks beginnen“, kündigte Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger an. Details nannte er nicht.

Die Friedenspflicht, in der Streiks nicht erlaubt sind, war in der Nacht auf Sonntag ausgelaufen. Die IG Metall hatte bereits kurz danach angekündigt, ab Anfang Dezember zu zeitweisen Arbeitsniederlegungen an allen Standorten aufzurufen, zunächst aber keine konkreten Termine genannt.

VW fordert Lohnkürzungen von zehn Prozent

In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, in denen ein eigener Haustarif gilt. VW hatte bislang alle Forderungen der Gewerkschaft abgelehnt und wegen der schwierigen Lage des Konzerns stattdessen zehn Prozent Lohnkürzungen gefordert. Am 9. Dezember treffen sich beide Seiten zu ihrer nächsten Verhandlungsrunde.

Die Stimmung bei VW ist angespannt. Der Konzern hatte wegen schlechter Absatzzahlen zuletzt angekündigt, drei Werke in Deutschland zu schließen und zehntausende betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen. Abteilungen sollen in Deutschland geschlossen und andernorts angesiedelt werden. Von den Sparmaßnahmen sollen alle Standorte betroffen sein. 

„Diese Rabiatpläne des Vorstandes sind in keiner Weise hinnehmbar und
ein Bruch mit allem, was wir in den letzten Jahrzehnten im Unternehmen
erlebt haben“, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger nach Bekanntwerden der Pläne. Auch die Bundesregierung hatte VW dazu aufgefordert, Jobs zu erhalten.

Warnstreiks an einzelnen Standorten hatte es bei VW zuletzt in der Haustarifrunde 2021 gegeben. Flächendeckende Aktionen an allen sechs großen Werken in Westdeutschland gab es zuletzt 2018. Nach Angaben der IG Metall beteiligten sich damals mehr als 50.000 Beschäftigte.