Volkswagen: Das nehmen sie hier privat

Vor Eckart Zießler gleitet auf dem Werksband ein schwarzer,
flacher Block dahin, über den ein Spinnennetz aus Schläuchen und Kabeln führt, dahinter
ein silberner Zylinder – der Elektromotor. Nur die vier Radaufhängungen deuten
darauf hin, dass das hier mal ein Audi Q4 wird. Keine
Zylinderköpfe, keine Zündkerzen, keine Auspuffanlage, kein Tank.

Zießler, Meister in der Fahrwerksvormontage im Volkswagenwerk in Zwickau, hat schon viele Umbrüche erlebt: Er sah den Bergbau in der Region verschwinden,
erlebte, wie aus der DDR die BRD wurde, kam zu Volkswagen, als Anfang der Neunzigerjahre der Konzern den Volkseigenen Betrieb (VEB) übernahmen und der Golf den
Trabant ablöste. Ein Umbruch hallt bis heute nach: Als 2018 das Werk in Zwickau
auf die ausschließliche Produktion von E-Autos umstellte. Steckdose
statt Tankstutzen.