Viktor Orbán in Wien: Ein Wohlfühlabend pro Gerhard Schröder
Am Ende gab es Kräuterbonbons. „Für eine starke, kräftige
Stimme“, scherzte Roger Köppel, während er die braunen Geschenkboxen an
die beiden Redner übergab, „damit Ihre Stimme in Europa gehört wird.“ An
Viktor Orbán, den ungarischen Premierminister, auf der einen Seite. Und
Gerhard Schröder, den deutschen Altkanzler, auf der anderen.
Mit
Halloween hatte das alles nichts zu tun. Zumindest nicht vordergründig.
Mit dem letzten Abend im Oktober, an dem – wie in vielen anderen
Städten auch – allerlei illustre Gruselfiguren von Tür zu Tür, von Haus
zu Haus ziehen, um „Süßes oder Saures“ einzufordern. Die Dunkelheit
legte sich schon langsam über die österreichische Hauptstadt, als der
deutsche Altkanzler Schröder und der ungarische Premier Orbán im
prächtigen Festsaal der Sofiensäle in der Wiener Innenstadt einzogen,
sich beide gegenseitig, fast vertrauensvoll, an die Schulter fassend,
unter Standing Ovations der Gäste.