Vier Tote unter Unfällen nachdem Schneechaos – „Großes Trümmerfeld“ uff welcher A3
Ein Wintereinbruch hat Teile Deutschlands in der Nacht weiß gefärbt – und zugleich für rutschige Straßen und teils gefährliche Glätte gesorgt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt auch für Montag vor weiterem Schneefall, gefrierendem Regen und anhaltenden Verkehrsbehinderungen, besonders im Süden und Südosten.
Für die Regionen Stuttgart und Tübingen galt in den frühen Morgenstunden eine amtliche Unwetterwarnung vor extremem Glatteis. Auch in Bayern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg kam es zu rutschigen Straßen, einzelnen Unfällen und Behinderungen. Polizeisprecher in Bayern und in Niedersachsen sprachen von der ersten richtigen Schneenacht dieses Winters.
Überblick über die Unfälle
Der Wintereinbruch sorgte in mehreren Regionen für Probleme auf den Straßen, auch durch glatte Autobahnen.
Bayern: Bei einem Unfall auf der spiegelglatten Autobahn 93 bei Maxhütte-Haidhof sind mindestens drei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei waren zwei Lastwagen und ein Auto an dem Unfall am frühen Morgen beteiligt. Die Autobahn nördlich von Regensburg wurde nach dem Unfall zwischen 2.00 und 3.00 Uhr morgens in Fahrtrichtung Regensburg gesperrt. Dies werde auch noch mehrere Stunden so bleiben, sagte der Sprecher. Umleitungen seien eingerichtet worden, aber diese seien schon überlastet.
Auch in Mittelfranken kam es zu einem Unfall auf der Autobahn 9. Wie die Polizei mitteilte, kam ein Lastwagen bei Hienberg in Fahrtrichtung München aufgrund spiegelglatter Fahrbahn von der Straße ab und rutschte in den Graben. Der Fahrer blieb unverletzt.
Baden-Württemberg: Bei einem Unfall auf der glatten Fahrbahn der Autobahn 81 bei Geisingen (Landkreis Tuttlingen) ist ein Mensch ums Leben gekommen. Die Fahrbahn ist derzeit in Richtung Singen (Landkreis Konstanz) gesperrt, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Weitere Details zum Unfall liegen nicht vor. Unklar ist auch noch, ob Glatteis die Ursache für den Unfall gewesen ist.
Rheinland-Pfalz: Wegen eines Unfalls ist die Autobahn 3 bei Girod in Fahrtrichtung Frankfurt voll gesperrt. Dort gebe es ein großes Trümmerfeld, sagte eine Sprecherin der Autobahnpolizei Montabaur. Ein Auto war nach ersten Angaben der Polizei Koblenz von der Fahrbahn abgekommen und hatte sich überschlagen. Alle drei Insassen wurden verletzt und werden derzeit von Rettungskräften versorgt. Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Autobahnmeisterei und Polizei sind vor Ort. Im Berufsverkehr staut sich der Verkehr derzeit massiv. Der Sender hr-info berichtete von etwa sechs Kilometern Rückstau. Die Sperrung der Richtungsfahrbahn Frankfurt soll noch mindestens eine Stunde andauern.
Niedersachsen: Der erste Schnee sorgte für zahlreiche Unfälle. Allein im Bereich zwischen Cuxhaven, Jever und Diepholz gab es 42 Glätteunfälle. Das berichtet die dort zuständige Polizeidirektion Oldenburg. Dabei seien aber keine schwer verletzten Personen zu beklagen gewesen. Die größten Auswirkungen habe ein Lkw gehabt, der sich auf der A1 am Bremer Kreuz aufgrund der Glätte gedreht hatte. Die Strecke habe in Fahrtrichtung Hamburg für mehrere Stunden gesperrt werden müssen.
Schleswig-Holstein: In Schleswig-Holstein führte Glatteis zu Chaos auf der A7, und auf der A9 rutschten Lastwagen in Mittelfranken sowie bei Schnaittach von der Fahrbahn, was teils kurze Sperrungen auslöste.
Der weitere Ausblick
Am Montag soll das Wetter deutschlandweit unbeständig und nasskalt bleiben. Im Osten und Nordosten fällt etwas Schnee, in Ostbayern gebietsweise auch kräftig, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte. In Südostbayern besteht weiterhin Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen, örtlich mit unwetterartigen Niederschlagsmengen.
Deutschlandweit ist es stark bewölkt bis bedeckt. In einem breiten Streifen von der Schweiz bis zum Bayerischen Wald halten länger anhaltende Regenfälle an, im Südosten weiter mit Eisregen. Vom Westen bis zur Mitte treten einzelne Schauer auf, im Osten sind zwischendurch kurze Auflockerungen möglich. Auch im Norden ist mit Schneeregen zu rechnen. Die Höchstwerte liegen zwischen einem Grad an der Oder und bis zu acht Grad im Raum Aachen. Der Wind weht schwach bis mäßig aus südlichen Richtungen.
In der Nacht zum Dienstag soll es winterlich bleiben. Im Süden und Südosten halten die Niederschläge an, zunehmend fällt wieder Schnee bis in tiefe Lagen. Im Bayerischen Wald und in Alpennähe sind bis Dienstagmorgen örtlich bis zu zehn Zentimeter Neuschnee möglich.
In vielen Regionen im Südosten sowie im Bergland ist mit leichtem Frost zwischen null und minus drei Grad, lokal auch darunter, zu rechnen. Es besteht demnach erneut Glättegefahr durch überfrierende Nässe. Die Nordwesthälfte bleibt etwas milder bei vier bis null Grad und nur vereinzelten Schauern.
Source: welt.de