Verbraucher sparen wohnhaft bei Kleidung und Restaurants
Die Inflation hat sich im Vergleich zur Situation vor einem Jahr deutlich abgeschwächt, viele Verbraucher in Deutschland halten sich beim Einkaufen jedoch weiterhin zurück. Gespart wird vor allem bei Kleidung und Accessoires sowie beim Besuch von Restaurants und Bars. Das geht aus einer am Sonntag veröffentlichen repräsentativen Umfrage hervor. Mehr als 2000 Menschen zwischen 18 und 64 Jahren wurden dazu befragt, bei welchen Konsumgütern sie am ehesten sparen.
Am häufigsten genannt wurden Bekleidung und Accessoires (52 Prozent), Elektronik (44 Prozent) und Hobby- und Freizeitbedarf wie Rennrad oder Trekking-Zelt (43 Prozent). Drogerie und Kosmetik (27 Prozent) und Lebensmittel (30 Prozent) sind demnach nicht so stark betroffen.
Die wenigsten Abstriche machen Verbraucher bei Produkten aus dem Bereich Gesundheit (15 Prozent). „Es hat sich gezeigt, dass manche Branchen mehr unter den Folgen leiden als andere. So verzichten die Menschen eher auf neue Kleidung oder größere Anschaffungen wie neue Elektronik, als bei ihrer Gesundheit zu sparen“, sagte Florian Kriegel vom Preisvergleichsportal Idealo, das die Umfrage in Auftrag gegeben hatte.
Über die Hälfte spart bei der Gastronomie
Die Sparsamkeit vieler Menschen trifft auch Kultur- und Freizeitangebote. Am stärksten betroffen sind Restaurants und Bars. 53 Prozent der Befragten geben an, sich hier zurückzuhalten. Jeweils 47 Prozent sparen bei Konzerten, Festivals und Clubbesuchen. Ausstellungen und Museen (36 Prozent) werden seltener genannt. „Bildung und körperliche Fitness genießen einen hohen Stellenwert, der Besuch von Restaurants oder Bars scheint für viele verzichtbar zu sein“, sagte Kriegel. Dies hänge auch damit zusammen, dass die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie wieder erhöht worden und die Preise gestiegen seien. In Restaurants und Bars zu gehen, werde „zunehmend als Luxus begriffen, den man sich nicht mehr leisten kann oder möchte“.
Eine Besserung der allgemeinen Konsumstimmung ist der Umfrage zufolge nicht in Sicht. 43 Prozent der Befragten konsumieren weniger als im Vorjahr und nur 7 Prozent mehr, bei 50 Prozent ist es etwa gleichgeblieben. 82 Prozent sparen auf etwas hin. Am häufigsten genannt wurden dabei ein Urlaub oder Reise (42 Prozent), 31 Prozent legen Geld für ihre Altersvorsorge beiseite, 19 Prozent für die Zukunft der eigenen Kinder, 15 Prozent für eine Immobilie.