Varta: Porsche steigt zwischen Varta ein

Der angeschlagene Batteriekonzern Varta konnte aus der Krise geführt werden: Der
Sportwagenhersteller und Großkunde Porsche will dem Unternehmen finanziell helfen. Varta verständigte sich mit wichtigen Gläubigern
und Kreditgebern auf ein Sanierungskonzept, wie die
Aktiengesellschaft mitteilte.

Das Konzept werde das Unternehmen „wesentlich entschulden
und mit frischer Liquidität ausstatten“. Es sehe den Einstieg einer
vom Varta-Mehrheitseigner Michael Tojner kontrollierten
Gesellschaft (MT InvestCo) sowie einer Porsche-Beteiligungsgesellschaft als
neuen Gesellschafter vor. Das Sanierungskonzept werde die
Finanzierung der Varta AG bis Ende 2027 sicherstellen.

Schuldenschnitt und neue Aktien

Mit einem Schuldenschnitt und der Verlängerung von Krediten
soll die Schuldenlast den Angaben zufolge von bisher 485 Millionen
Euro auf etwa 200 Millionen Euro gesenkt werden. MT InvestCo und die Porsche-Beteiligungsgesellschaft würden dann insgesamt 60
Millionen Euro Kapital beisteuern und dafür neue Varta-Aktien erhalten. Nach Abschluss aller Kapitalmaßnahmen sollen MT
InvestCo und Porsche je 32 Prozent von Varta halten, die übrigen
Finanzierer zusammen 36 Prozent. 

Zuvor hatte Porsche bereits mitgeteilt, Vartas Autobatterie-Tochtergesellschaft V4Drive Battery
mehrheitlich übernehmen zu wollen. Porsche zeigte sich zugleich bereit,
sich „mit weiteren Partnern“ an der finanziellen Neuaufstellung der
Varta AG zu beteiligen, hieß es. Dabei würde sich Porsches
Investition auf 30 Millionen Euro belaufen.

Varta-Batterie im 911 Carrera

„In diesem Zusammenhang ist vorgesehen, dass Porsche über
eine Kapitalerhöhung – größtenteils gegen Sacheinlage – eine Mehrheitsbeteiligung an der V4Drive Battery GmbH eingehen
wird“, teilte Porsche mit. In dieser Gesellschaft bündele Varta das
Geschäft für großformatige Lithium-Ionen-Rundzellen, die im
Hybridantrieb des Porsche 911 Carrera GTS eingesetzt würden.