USA: Zwei Nationalgardisten in Washington angeschossen

In der Nähe des Weißen Hauses in Washington, D.C., sind zwei Nationalgardisten angeschossen worden. Der Gouverneur des US-Bundesstaats, Patrick Morrisey, hatte auf der
Plattform X zunächst mitgeteilt, dass die beiden Soldaten ihren
Verletzungen erlegen seien. In einem späteren Posting schrieb er
dagegen, dass es „widersprüchliche Berichte über den Zustand unserer
beiden Gardisten“ gebe. Sobald gesicherte Informationen vorlägen, werde
er diese mit der Öffentlichkeit teilen.

Angaben der Polizei zufolge wurde ein Verdächtiger festgenommen. Dieser sei angeschossen worden, schwebe aber nicht in Lebensgefahr, meldete die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf Ermittlerkreise. 

US-Präsident Donald Trump hielt sich zum Zeitpunkt des Vorfalls auf seinem Golfplatz in West Palm Beach im US-Bundesstaat Florida auf. Zuerst hatte
Heimatschutzministerin Kristi Noem auf X über den Vorfall berichtet.

Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social nach
dem Vorfall,
dass beide Nationalgardisten schwer verletzt und in zwei verschiedene
Krankhäusern gebracht worden seien. Der mutmaßliche Täter, der auf die
Nationalgardisten geschossen habe, sei ebenfalls schwer verletzt und
werde einen
„sehr hohen Preis zahlen müssen.“ Ein Feuerwehrsprecher bestätigte,
dass alle drei Verletzten in ein Krankenhaus gebracht worden seien. 

Bevölkerung soll Innenstadt meiden

Eine Sprecherin des Präsidialamts teilte mit, der Sitz des Präsidenten sei abgeriegelt worden. Die Polizei rief die Bevölkerung in Washington D. C. auf, die Innenstadt zu meiden. Der Flughafen Ronald Reagan stellte den Betrieb aus Sicherheitsgründen vorübergehend ein, inzwischen läuft er nach Angaben des Betreibers wieder regulär.

Trump hatte im Sommer die Entsendung von mehr als 2.000 Nationalgardisten nach Washington, D.C. angeordnet und dies damit begründet, die Hauptstadt bekomme die Kriminalität nicht unter Kontrolle. Kriminalitätsstatistiken stützen diese Darstellung nicht. 

Die Hauptstadt ging juristisch gegen die Stationierung vor. Eine Bundesrichterin erklärte den Einsatz zuletzt für nicht rechtens und ordnete an, ihn zu beenden. Sie setzte ihre Entscheidung jedoch für drei Wochen aus, damit die Trump-Regierung in Berufung gehen kann. Die Anordnung bleibt damit bis zum 11. Dezember außer Kraft. 

Die Nationalgarden der US-Bundesstaaten sind militärische Reserveeinheiten und Teil der US-Streitkräfte. Sie stehen normalerweise unter der Kontrolle der Bundesstaaten und kommen etwa bei Naturkatastrophen, Unruhen oder anderen Notlagen zum Einsatz. In bestimmten Situationen kann jedoch auch der US-Präsident das Kommando übernehmen. Für den Hauptstadtbezirk Washington D. C. gelten dabei Sonderregeln.