USA: Zoll hinauf Elektroautos aus China soll hinauf 100 Prozent steigen

Die US-Regierung plant offenbar in den kommenden Tagen die Einfuhrzölle auf Elektroautos aus chinesischer Produktion auf 100 Prozent anzuheben. Das berichten mehrere US-Medien übereinstimmend. Das würde eine Vervierfachung der bisheringen Zölle in Höhe von 25 Prozent bedeuten. Auch auf Güter für die Halbleiter- und Solarbranche sollen neue, höhere Zölle erhoben werden. Den Berichten zufolge will die Biden-Regierung die Anpassung am Dienstag ankündigen.

Hintergrund dafür sind Chinas steigende Exporte im Bereich der erneuerbaren Energien. Washington sieht dadurch offenbar die amerikanische Industrie, die sich noch im Anfangsstadium befindet, bedroht. Bidens Wirtschaftsberater waren jahrelang uneins darüber, ob die unter Ex-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle angepasst werden sollten. Trump hatte auf Waren aus China Zölle im Wert von rund 300 Milliarden Dollar verhängt.

Während einige Handelsbeamte sich für höhere Zölle ausprachen, war es unter anderem Finanzministerin Janet Yellen, die dafür plädierte, die Zölle auf Konsumgüter zu senken und die Zölle auf strategische Sektoren zu konzentrieren. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums verurteilte die Pläne der US-Regierung und sagte, die Zölle hätten den Handel zwischen beiden Ländern gestört. „China wird alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um seine Rechte und Interessen zu verteidigen“, sagte der Sprecher.

Biden und Trump vermitteln im Wahlkampf zur anstehenden Präsidentschaftswahl ein hartes Vorgehen gegenüber China. Amtsinhaber Biden hatte bereits eine Verdreifachung der Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus China angekündigt, Trump verspricht bei einer Wiederwahl, die Zölle auf alle chinesischen Produkte um 60 Prozent anzuheben.

Die neuen Vorgaben werden aber wohl nicht nur chinesische Elektrofahrzeuge betreffen. Geplant ist offenbar auch ein zusätzlicher Zollsatz von 2,5 Prozent für alle in die USA importierten Autos. Das würde auch die deutschen Autobauer treffen, die zuletzt wieder mehr Fahrzeuge in den USA verkauft hatten.