USA: Trump-Regierung stoppt Bau von Windparks vor jener US-Küstenlinie

Die US-Regierung hat alle
größeren Projekte für Offshore-Windparks vor der US-Küste vorerst ausgesetzt. Das Innenministerium begründete dies mit „nationalen Sicherheitsrisiken“. Der Schritt
sei eine Reaktion auf Beschwerden des Verteidigungsministeriums. 

Die Windräder könnten Radar- und Navigationsanlagen stören, sagte US-Innenminister Doug Burgum in einer Erklärung. Diese
Störungen würden „durch die Bewegung massiver Turbinenblätter und die
stark reflektierenden Türme verursacht“ und so unter anderem militärische Ziele verschleiern. Daher würden die Pachtverträge für alle im Bau befindlichen groß angelegten Offshore-Windprojekte in
den Vereinigten Staaten ausgesetzt, bis das Verteidigungsministerium und andere
Behörden technische Lösungen erarbeitet hätten, hieß es weiter.

Diese Angaben lassen sich nicht prüfen. Der Branchenverband National Ocean Industries Association
(NOIA) verwies ⁠darauf, dass das US-Verteidigungsministerium an der
Genehmigung der gelegten ‌Projekte unter früheren Regierungen beteiligt
gewesen sei. Jedes ​im Bau befindliche Projekt habe bereits eine Prüfung
durch das
Verteidigungsministerium ohne Einwände durchlaufen. Der Verband warnte, dass der Schritt die Netzstabilität für Kunden in ‍Virginia bedrohe, darunter auch Militärbasen und
Rechenzentren für Künstliche Intelligenz.

„Angriff auf saubere Energie“

Betroffen sind fünf Anlagen vor der US-Ostküste, die sich
im Bau befinden, darunter Projekte des
dänischen Konzerns Ørsted, ⁠des
US-Konzerns Dominion Energy und des norwegischen Energie-Unternehmens Equinor. Die geplanten Windparks sollten Strom für Millionen Haushalte an
der dicht besiedelten US-Ostküste liefern.

„Die Trump-Regierung sucht ⁠nach
jeder Ausrede, um ihren Angriff auf saubere Energie fortzusetzen“, sagte
die Gouverneurin von New York, Kathy Hochul.
„Für diesen Stopp gibt es jedoch keine glaubwürdige Rechtfertigung.“

Trump erklärter Gegner von Windkraft

Im August hatte die ‍US-Regierung bereits den fortgeschrittenen
Bau des Projekts Revolution Wind von Ørsted gestoppt, ein Bundesrichter hob das Verbot jedoch
später auf.

US-Präsident Donald Trump ist ein erklärter Gegner von Windkraft.
Bereits am Tag seines erneuten Amtsantritts im Januar hatte er ein
Dekret gegen den Ausbau von Windenergie unterzeichnet. In den
vergangenen Monaten bezeichnete er Windanlagen als „Betrug“ und
behauptete, sie trieben „Wale in den Wahnsinn“.