USA: Satiriker Jimmy Kimmel nennt USA „Tyrannei“
Der US-Satiriker Jimmy Kimmel
hat in einer alternativen Weihnachtsbotschaft im britischen Fernsehen von einer „Tyrannei“ in den USA gesprochen. „Ich kann Ihnen sagen, dass es aus
faschistischer Sicht ein wirklich großartiges Jahr war. Die Tyrannei
befindet sich hier im Aufschwung“, sagte der Gastmoderator aus den USA.
Im britischen Fernsehen folgt der Festtagsrede des
königlichen Staatsoberhaupts seit mehr als 30 Jahren eine „alternative
Weihnachtsansprache“ des
Senders Channel 4. In diesem Jahr hielt der amerikanische Late-Night-Talker Kimmel diese Rede und nutzte die
Gelegenheit zu einer Abrechnung mit Donald Trump. Der US-Präsident sei dabei, das demokratische System der
Vereinigten Staaten zu demontieren, sagte Kimmel.
Dass Regierungen ihre Kritiker zum Schweigen brächten, sei ansonsten
eher in Russland oder Nordkorea zu beobachten, sagte Kimmel. „Und
jetzt haben wir König Donny den Achten, der zu Exekutionen aufruft. Es
geht schnell“, fügte er mit Blick auf Trump hinzu. Unter dem Republikaner würden in den USA wichtige Grundpfeiler der
Demokratie eingerissen, „von der Pressefreiheit über die Wissenschaft,
Medizin und Unabhängigkeit der Justiz bis zum Weißen Haus selbst“, sagte Kimmel.
An das britische Fernsehpublikum gerichtet, sagte der Moderator: „Wir sind das reinste
Chaos – und wir wissen, das betrifft auch euch.“ Zugleich appellierte er, die USA nicht aufzugeben. „Wir machen gerade eine
schwierige Phase durch, aber wir werden das schon schaffen“, sagte Kimmel.
„Es mag vielleicht nicht so aussehen, aber wir lieben euch.“
„Weil ich ihn nicht so verehre“
Kimmel sprach auch über die zeitweise Aussetzung seiner Talkshow in den USA im September.
„Vielleicht haben Sie in Ihren farbenfrohen Zeitungen gelesen, dass der
Präsident meines Landes mich zum Schweigen bringen möchte, weil ich ihn
nicht so verehre, wie er es gerne hätte“, sagte der Satiriker. Die
US-Regierung habe ihm und seinem Arbeitgeber
gedroht und seine Sendung sei kurz danach eingestellt worden. Doch dann
sei ein „Weihnachtswunder“ geschehen, sagte Kimmel. „Millionen“ von Menschen hätten sich gegen den Druck der US-Regierung gewehrt.
Mit seiner Late-Night-Show im US-Fernsehen und kritischen Anmerkungen zur Politik der Trump-Regierung hatte Kimmel den Zorn des Präsidenten auf sich gezogen. Der Sender
ABC und dessen Partnerunternehmen setzten die Ausstrahlung
zwischenzeitlich aus, nachdem Kimmel mit
Kommentaren zum tödlichen Attentat auf den rechten Aktivisten Charlie
Kirk für Kontroversen gesorgt hatte. Nach kurzer Zwangspause kehrte Kimmels Sendung wieder auf die Bildschirme zurück. Trump missbilligte diese Kehrtwende. Anfang Dezember wurde seine Sendung Jimmy Kimmel Live! bis Mitte 2027 verlängert.