USA: Mehrere Millionen Amerikaner Widerspruch erheben gegen Donald Trump

In den USA haben am Samstag Millionen Menschen in zahlreichen Städten gegen Präsident Donald Trump protestiert. Nach Angaben der Veranstalter gingen unter dem Motto No Kings (keine Könige) insgesamt rund sieben Millionen Menschen in 2.700 Städten auf die Straße. Sie warfen Trump vor, die USA mit seinem Regierungsstil wie ein König führen zu wollen und die Demokratie zu bedrohen.

Demonstrationen fanden unter anderem in New York, Chicago, San Francisco, Los Angeles und New Orleans statt – aber auch in kleinen Städten im Zentrum der USA. An manchen Orten versammelten sich US-Bürger auch am Rand von Verkehrsstraßen, um ihren Protest gegen Trump zum Ausdruck zu bringen.

Bei mehreren Veranstaltungen trugen die Teilnehmende Transparente, in denen Trump als Verkörperung des sowjetischen Diktators Josef Stalin, als Königin von England oder als Sonnenkönig Ludwig XIV. dargestellt wurde. Oft wurde der Republikaner in Slogans zum Rücktritt aufgefordert. 

Führende Politiker der Republikaner kritisierten die Protestierenden. Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, sprach vor Journalisten von einer „Amerika-Hass-Kundgebung“. Die Organisatoren der Demonstrationen brächten „Marxisten, Sozialisten, Antifa-Befürworter, Anarchisten und den Pro-Hamas-Flügel der linksradikalen Demokratischen Partei zusammen“, fügte er an. Trump selbst äußerte sich vergleichsweise zurückhaltend zu den Protesten. Im Fernsehsender Fox News sagte er: „Sie sagen, dass sie mich als König bezeichne. Ich bin kein König.“

Mehr Demonstrationen als während Trumps erster Amtszeit

Auf der Webseite der No-Kings-Bewegung heißt es, Trumps Regierung schicke „maskierte Agenten auf unsere Straßen“, terrorisiere Gemeinden und nehme Menschen ohne Haftbefehl fest. Kürzlich rief Los Angeles wegen der teils brutalen Razzien der Einwanderungsbehörde ICE den Notstand aus. Außerdem werfen die Organisatoren Trump vor, Wahlen zu bedrohen, Gesundheits- und Umweltschutz abzubauen und Milliardären Vorteile zu verschaffen, während viele Familien unter steigenden Lebenshaltungskosten litten. „Der Präsident glaubt, seine Macht sei absolut“, heißt es. „Aber in Amerika haben wir keine Könige.“

Zuletzt sandte Trump Einsatzkräfte der Nationalgarde in mehrere von den oppositionellen Demokraten regierte Städte. Teils wurden die Einsätze von Gerichten gestoppt. Auch das gewaltsame Vorgehen gegen Migranten und immer striktere Einschränkungen für die Berichterstattung von Medien durch die Trump-Regierung stoßen auf scharfe Kritik.

Seit Trumps Amtsantritt Ende Januar gab es in den Vereinigten Staaten deutlich mehr Demonstrationen als in seiner ersten Amtszeit. Das geht aus Zählungen des Crowd Counting Consortium der Universität Harvard hervor. Mitte Juni gingen bei No-Kings-Protesten mehrere Millionen Menschen auf die Straßen. Der Massenprotest gilt als einer der größten in der Geschichte der USA.