USA: Empörung übrig Donald Trumps mutmaßliche Hitler-Begeisterung
Zwei Wochen vor der Wahl in den USA sorgen Interviews über mutmaßliche Hitler-Äußerungen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump für Empörung. Trumps demokratische Konkurrentin, Vizepräsidentin Kamala Harris, sagte, die Enthüllungen zeigten, wer Trump wirklich sei. Es sei zutiefst beunruhigend und unglaublich gefährlich, „dass Donald
Trump sich auf Adolf Hitler beruft – den Mann, der für den Tod von sechs
Millionen Juden und Hunderttausenden Amerikanern verantwortlich ist“,
sagte Harris.
Die Einblicke kämen von Personen, die Trump am besten kennen und von jenen, die mit ihm Seite an Seite im Oval Office und im Situation Room – dem Einsatzzentrum im Westflügel des Weißen Hauses – zusammengearbeitet hätten. Der Republikaner sei
zunehmend entfesselt und instabil. Und in einer zweiten Amtszeit wären
Leute wie John Kelly nicht mehr da, um ihn von seinen schlimmsten
Impulsen abzuhalten und zu zügeln, warnte Harris.
Trumps früherer Stabschef John Kelly hatte der New York Times gesagt, der Ex-Präsident habe des Öfteren erklärt, dass „Hitler auch einige gute Dinge getan“ habe. Darauf habe er, Kelly, entgegnet, dass nichts, was Hitler getan habe, gut gewesen sei und auf Hitlers Rassismus und Faschismus als Beweggrund für
dessen Handeln verwiesen. Damit sei die Unterhaltung fürs erste beendet gewesen, doch habe Trump das Thema selbst wiederholt zur Sprache gebracht.
„Hitlers Generäle“
Im Gespräch mit dem Magazin The Atlantic berichtete Kelly, dass Trump einmal gesagt habe, dass er sich „deutsche Generäle“ wünsche. Er habe den Ex-Präsidenten gefragt, ob er „Bismarcks Generäle“ meine, sagte Kelly mit Blick auf Otto von Bismarck, dem ersten Reichskanzler des Deutschen Reiches. „Sicherlich können Sie nicht Hitlers Generäle meinen.“ Doch habe Trump geantwortet: „Ja, ja, Hitlers Generäle.“
Dazu sagte Harris am Mittwoch, dass Trump Hitlers Generäle bewundere, weil er kein Militär wolle, das der US-Verfassung treu ergeben sei. „Er will ein Militär, das ihm treu ergeben ist.“ Die von Kelly geschilderten mutmaßlichen Äußerungen Trumps über Hitler bezeichnete sie zudem als inakzeptabel und schockierend.
Kelly: Trump entspricht der Definiton eines Faschisten
Der New York Times sagte Kelly zudem, dass Trump aus seiner Sicht der allgemeinen Definition eines Faschisten entspreche. Schließlich lasse sich der Faschismus als eine rechtsextreme, autoritäre und ultranationalistische politische Ideologie und Bewegung beschreiben, die von einem diktatorischen Anführer geprägt sei. Unter diese Definition falle Trump „ganz bestimmt.“ Zudem habe sich Trump oft gegen Versuche gewehrt, seine Macht einzuhegen. „Er bevorzugt sicherlich die diktatorische Herangehensweise ans Regieren“, sagte Kelly.
Kelly sagte außerdem, dass Trump am liebsten so sein würde, wie er es in der Geschäftswelt gewesen sei. „Er sagt Leuten, was sie tun sollen und sie tun es, und er schert sich nicht allzu sehr darum, ob es legal ist oder nicht.“
Auf diese sieben Swing-States kommt es
an
-
Wisconsin
10 Wahlleute
Lädt …
-
Michigan
15 Wahlleute
Lädt …
-
North Carolina
16 Wahlleute
Lädt …
-
Pennsylvania
19 Wahlleute
Lädt …
-
Nevada
6 Wahlleute
Lädt …
-
Georgia
16 Wahlleute
Lädt …
-
Arizona
11 Wahlleute
Lädt …
Kelly war früher General der US-Marineinfanteristen und diente 2017 bis 2019 unter Trump als Stabschef im Weißen Haus. Er galt bereits als Quelle ähnlicher Enthüllungen in den vergangenen
Jahren unter anderem in Büchern über Trumps Präsidentschaft, äußert sich
nun in den beiden Interviews aber direkt. Zur Begründung dafür, dass er nun öffentlich Stellung beziehe, verwies er auf Trumps jüngste Äußerungen über „Feinde im
Inneren“ und dessen Erwägung, das Militär gegen politischen Gegner im
Inland einzusetzen. Trump
hatte kürzlich erklärt, die USA seien durch einen „Feind im Inneren“
bedroht, der durch die Nationalgarde oder das Militär bekämpft werden
könne. Der Rechtspopulist sprach dabei von „radikalen linken Irren“, mit
denen der Staat fertig werden müsse.
Trumps Team wies Kellys Interviewäußerungen zurück.
Trump und Harris treten bei der Präsidentschaftswahl am 5.
November gegeneinander an. Trump will nach seiner ersten Amtszeit
(2017-2021) und seiner Wahlniederlage 2020 den Wiedereinzug ins Weiße
Haus schaffen. Die amtierende Vizepräsidentin Harris hatte nach
dem Verzicht von Amtsinhaber Joe Biden Ende Juli die Kandidatur der
Demokratischen Partei übernommen. Sie wäre die erste Frau an der Spitze
der größten Wirtschafts- und Militärmacht der Welt. Die Umfragen sagen
einen extrem knappen Ausgang der Wahl voraus.
– [Kelly in der „New York Times“ mit Audio-Mitschnitten](https://dpaq.de/AsfhJUg) – [Kelly im Magazin „The Atlantic“](https://dpaq.de/65JjW0m) – [Kellys Biografie auf der Webseite des Pentagons](https://dpaq.de/kR8nmV4)
Zwei Wochen vor der Wahl in den USA sorgen Interviews über mutmaßliche Hitler-Äußerungen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump für Empörung. Trumps demokratische Konkurrentin, Vizepräsidentin Kamala Harris, sagte, die Enthüllungen zeigten, wer Trump wirklich sei. Es sei zutiefst beunruhigend und unglaublich gefährlich, „dass Donald
Trump sich auf Adolf Hitler beruft – den Mann, der für den Tod von sechs
Millionen Juden und Hunderttausenden Amerikanern verantwortlich ist“,
sagte Harris.
Die Einblicke kämen von Personen, die Trump am besten kennen und von jenen, die mit ihm Seite an Seite im Oval Office und im Situation Room – dem Einsatzzentrum im Westflügel des Weißen Hauses – zusammengearbeitet hätten. Der Republikaner sei
zunehmend entfesselt und instabil. Und in einer zweiten Amtszeit wären
Leute wie John Kelly nicht mehr da, um ihn von seinen schlimmsten
Impulsen abzuhalten und zu zügeln, warnte Harris.