US-Wahlkampf: Trump fordert Lockerung von Gesetzen z. Hd. Schwangerschaftsabbrüche

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat die Gesetze für Schwangerschaftsabbrüche in einigen US-Bundesstaaten als zu streng kritisiert. Bei einem vom Nachrichtensender Fox News organisierten Bürgerdialog bezeichnete Trump die Regelungen als „zu hart“. Manche Maßnahmen sollten daher zurückgenommen werden, forderte er bei der Veranstaltung in Cumming im US-Bundesstaat Georgia.

Auf welche Staaten er sich dabei bezog, ließ der Republikaner offen, nannte jedoch Ohio als Beispiel. Weiter sagte er, die Gesetze würden geändert. In den jeweiligen Bundesstaaten gebe es bereits Bestrebungen, die Regelungen zu lockern.

In der Vergangenheit hatte sich Trump für weitgehende Verbote von Schwangerschaftsabbrüchen eingesetzt und damit viele konservative und christliche Gegner von Schwangerschaftsabbrüchen auf seiner Seite. Zuletzt rückte er – trotz Kritik der sogenannten Pro-Life-Bewegung – teilweise von seiner strikten Haltung ab.

Trumps Dilemma – konservative Wähler oder die Stimmen von Frauen

Trumps Ehefrau Melania Trump sprach sich kürzlich für das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche aus. Bei der „individuellen Freiheit“ von Frauen gebe es „keinen Raum für Kompromisse“, schrieb sie auf X.

In den USA gelten Schwangerschaftsabbrüche als wichtiges und polarisierendes Wahlkampfthema. Mit Blick auf die Wahl im November ist Trump einerseits auf die Unterstützung von Evangelikalen und weiteren Gegnern von Schwangerschaftsabbrüchen angewiesen. Andererseits zählt der sichere und straffreie Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen in Umfragen zu den wichtigsten Anliegen von Frauen in den USA.

In seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 hatte der Republikaner drei erzkonservative Richter an den Obersten Gerichtshof der USA berufen. Mit dieser konservativen Mehrheit kippte der Supreme Court im Sommer 2022 das grundlegende Recht auf Schwangerschaftsabbrüche. Seitdem haben etliche Staaten die entsprechenden Gesetze deutlich verschärft.