Unter Segeln zu Traumzielen in Costa Rica und Panama
Palmengesäumte Strände, dazu dichter Dschungel mit exotischen Tieren: Eine Kreuzfahrt mit der „Star Clipper“ überrascht die Passagiere jeden Morgen mit anderen Reizen der zentralamerikanischen Küste. Dabei darf das Segelschiff auch Gewässer befahren, die für größere Schiffe tabu sind.
Tausende Sterne funkeln am Nachthimmel mit den Lampen in den vier 63 Meter hohen Masten der „Star Clipper“ um die Wette. Kapitän Ante Basica lässt die 16 Segel setzen. Die Matrosen leisten Schwerstarbeit, ziehen dicke Taue über Messingwinden. Die riesigen Vorstagsegel und die fünf Rahsegel am Bug richten sich langsam auf. Der Wind bläst in sie hinein.
Wir segeln los – unter dem Sternenhimmel auf dem Pazifik vor Costa Rica. Eine Woche lang genießen wir jeden Abend diesen Gänsehautmoment, wenn der Anker gelichtet und über Nacht ein neues Ziel unter Segeln vor der Küste Zentralamerikas angesteuert wird. Die 115,5 Meter lange „Star Clipper“ ist eines der größten Passagiersegelschiffe der Welt, sie stellt selbst das 89 Meter lange Segelschulschiff der Deutschen Marine, die Gorch Fock, in den Schatten.
Das Rufen der Affen im Regenwald
Pelikane, Fregattvögel und Rabengeier segeln durch die Luft und sitzen auf den Dächern im Hafen von Puntarenas. Zum Auftakt der Kreuzfahrt drehen die Gäste eine Runde durch den einst wichtigsten Pazifikhafen zur Ausfuhr von Kaffee, Bananen oder Ananas, der seinen Rang an das weiter südlich gelegene Puerto Caldera verloren hat. Es ist schwül-heiß und viele beschließen, den ersten Tag am Schiffspool im Schatten bei einem kalten Ankerbier ausklingen zu lassen.
Am nächsten Tag wird es spannend. Wir segeln nach Süden. Die Hügel an der Küste sind jetzt mit dichtem Regenwald bewachsen, dazwischen Buchten mit dunklen Sandstränden. Die „Star Clipper“ erreicht Quepos, das Tor zum Nationalpark Manuel Antonio. Der knapp sieben Quadratkilometer große Park zählt zu Costa Ricas bekanntesten.
Die Vielfalt an Tieren lässt Besucher staunen: Große Leguane sitzen im Geäst der Baumriesen. Das heisere Rufen der Brüllaffen schallt durch den Dschungel. Kapuzineräffchen turnen durch das Unterholz und mit etwas Glück fliegt ein Tukan oder ein roter Ara vorbei. Oder Costa Ricas Landestier lässt sich blicken, eines der niedlich-kuriosen Faultiere, die nur etwa einmal pro Woche ihren Ast verlassen, um ihr Geschäft am Boden zu verrichten. Ein tierisch schönes Tropenparadies oder Pura Vida – reines Leben, wie die einheimischen „Ticos” in ihrer Grußformel sagen.
Der Wind treibt das Kreuzfahrtschiff an
Zwei Nächte weiter sind wir in Panama. Die „Star Clipper“ ankert im Coiba-Nationalpark, der seit 2005 zum Unesco-Welterbe zählt. Große Kreuzfahrtschiffe sucht man vergeblich. Sie bekommen keine Genehmigung zur Fahrt in die Gewässer des Nationalparks. Das gut 1000 Quadratmeilen große, geschützte Gebiet im Golf von Chiriquí mit 38 Miniinseln hat ein reiches, intaktes Ökosystem, weshalb wir nur in Kleingruppen an Land und zum Schnorcheln dürfen.
Tenderboote bringen die Gäste zur Insel Rancheria – schön wie eine Postkarte weckt sie Robinson-Crusoe-Gefühle. Ihr Sandstrand ist puderfein, ihre Kokospalmen sind meterhoch, exotische Vögel und glasklares Wasser mit Korallen, bunten Fischen und Schildkröten faszinieren. Es wird ein Traumtag am anderen Ende der Welt.
Nicht minder herrlich ist die Insel Parida am Folgetag, wo die Crew die Gäste mit einem Grillbüfett unter Palmen verwöhnt. Über Nacht geht es zurück, nochmal ein herrlicher Strandtag auf der Insel Tortuga, dann heißt es Abschied nehmen. Etwa die Hälfte der knapp 620 Seemeilen (1148 Kilometer) hat der Wind die „Star Clipper“ über die Pazifikwellen geschoben, wie uns Kapitän Ante Basica erklärt. Leider lasse sich der Wind nicht bestellen, aber manchmal, so der Kapitän, brauche die „Star Clipper“ den Motor seltener – eine herrliche, noch dazu klimafreundliche Reise.
Weitere Informationen zu Costa Rica und Panama:
Anreise: Nonstopflug von Frankfurt/Main nach San José in Costa Rica mit Lufthansa ab circa 860 Euro; mit einmal Umsteigen bei Air Canada in Toronto oder United Airlines in Denver auch günstiger möglich.
Preisbeispiele pro Person: Sieben Nächte Vollpension Costa Rica und Panama auf der „Star Clipper“ vom 11. bis 18. Januar 2025 ab 2205 Euro (starclippers.com); sieben Tage All-inclusive Costa Rica und Panamakanal auf der Windstar vom 14. bis 21. Dezember 2024 ab 2670 Euro (windstarcruises.com); zehn Nächte All-inclusive Costa Rica und Panamakanal auf der „Sea Cloud Spirit“ vom 18. bis 28. Februar 2025 ab 7045 Euro (seacloud.com).
Weitere Auskünfte: visitcostarica.com; tourismpanama.com; botschaft-panama.de/ger-2/tourismus
Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von der Reederei Star Clippers und dem Reiseveranstalter Star Clippers Kreuzfahrten. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter go2.as/unabhaengigkeit.
Source: welt.de