Ungenutzter Wohnraum: „Ohne Neubau geht es nun mal nicht“

Michael Klien ist Ökonom und Experte für Regionalökonomie und räumliche Analyse. Seit 2014 forscht er am WIFO, einem österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitut.

DIE ZEIT: Ein neues Gesetz erlaubt es den Bundesländern, höhere Abgaben für ungenutzten Wohnraum einzuheben – damit sollen mehr Hauptwohnsitze entstehen und die Mieten mittelfristig sinken. Ist die Reform eine gute Idee?

Michael Klien: Ja, wobei man dazusagen muss, dass eigentlich nur die Zuständigkeit vom Bund auf die Länder verschoben wurde. Die Bundesländer hatten schon vorher die Möglichkeit, eine Abgabe auf leer stehenden Wohnraum oder Zweitwohnsitze einzuheben. Wenn auch nur in einer beschränkten Höhe. Aber selbst diese Spielräume haben die Bundesländer bisher nur sehr zögerlich genutzt.