Ukraine-News: Selenskyj erwartet „fundamentale Entscheidungen“ bei Militärhilfen

  • Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine. Eine Übersichtskarte mit den aktuellen Entwicklungen aktualisieren wir täglich hier.
  • Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
  • Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
  • 1/16/20239:36:16 PM

    Selenskyj erwartet „fundamentale Entscheidungen“ bei Ramstein-Treffen

    Am Freitag will sich die sogenannte Ukraine-Kontaktgruppe, zu der Vertreter Dutzender Staaten gehören, bei Gesprächen im sogenannten Ramstein-Format über weitere Militärhilfen für die Ukraine beraten. Die Regierung des Landes hofft, dabei die Zusage für weitere Waffensysteme wie Kampfpanzer zu erhalten: Er erwarte „fundamentale Entscheidungen“ bei dem Treffen, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.

    Dabei verwies Selenskyj auf Berichte ukrainischer Behörden und internationaler Experten, wonach Russland Kräfte für eine neue Offensive in den kommenden Monaten sammle: „Die Tatsache, dass Russland neue Versuche vorbereitet, die Initiative im Krieg zu ergreifen, die Tatsache, dass die Art der Militäraktion an der Front neue Entscheidungen erfordert – das unterstreicht nur, wie wichtig es ist, alle Bemühungen der Koalition zur Verteidigung der Ukraine und der Freiheit zu koordinieren“, sagte er. Das Tempo der Entscheidungen dazu müsse gesteigert werden.

    Zuvor hatte Großbritannien angekündigt, der Ukraine Kampfpanzer, gepanzerte Fahrzeuge und Geschosse für Raketenwerfer liefern zu wollen. Weitere europäische Länder wie Polen und Finnland wollen ebenfalls Kampfpanzer liefern. Da es sich dabei um den deutschen Leopard 2 handelt, ist eine Zustimmung der Bundesregierung erforderlich – was beispielsweise beim Ramstein-Treffen am Freitag verkündet werden könnte.
  • 1/16/20239:14:34 PM

    Ukrainische Soldaten werden in Oklahoma an Patriot-Systemen ausgebildet

    Auf dem Armeestützpunkt Fort Sill im US-Bundesstaat Oklahoma sind ukrainische Soldaten eingetroffen. Sie werden dort am Flugabwehrsystem Patriot ausgebildet, teilte US-Oberst Curtis Kind in einem Video auf Twitter mit. Angaben zur Zahl der ukrainischen Soldaten machte er nicht.

    Vergangene Woche hatte das US-Verteidigungsministerium angekündigt, dass „etwa 90 bis 100“ Ukrainer darin ausgebildet werden sollen, das Patriot-Abwehrsystem „zu bedienen, instand- und aufrechtzuerhalten“. Es wird erwartet, dass die Ausbildung an der Schule der US-Armee für Flugabwehrartillerie in Fort Sill mehrere Monate dauert.

    Das bodengestützte Patriot-System ist mobil, die Abschussrampen können auf Lkw montiert werden und mit ihren Lenkflugkörpern Flugzeuge, Raketen und Marschflugkörper in der Luft zerstören.

  • 1/16/20237:52:56 PM

    Großbritannien verspricht Raketen und „Hunderte“ gepanzerte Fahrzeuge

    Nach der Ankündigung der britischen Regierung, der Ukraine Challenger-2-Kampfpanzer liefern zu wollen, hat der Verteidigungsminister Großbritannien weitere Waffenlieferungen in Aussicht gestellt. Neben 30 gepanzerten Haubitzen und einer Kompanie der Kampfpanzer, was nach Nato-Standard 14 Panzern entspricht, werde die Ukraine „Hunderte weitere gepanzerte und geschützte Fahrzeuge“ erhalten, sagte Ben Wallace vor dem Parlament in London.

    Weiterhin kündigte er die Lieferung von „fortschrittlicheren“ Geschossen für Mehrfachraketenwerfer an sowie Flugabwehrraketen mittlerer Reichweite. Es handle sich um das bislang größte einzelne Paket an Militärhilfen, das die Ukraine von Großbritannien erhält, teilte das Verteidigungsministerium mit.

  • 1/16/20237:26:22 PM

    „Ich würde meine deutschen Kollegen dazu drängen“

    Großbritannien fordert Deutschland auf, als Herstellerland die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine zu genehmigen. Ob Polen und Finnland Leopard-Panzer abgeben könnten, hängt von den Entscheidungen der Bundesregierung ab, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace vor dem Parlament.

    Dabei geht es demnach nicht nur darum, „ob die Deutschen ihre eigenen Leopard-Panzer liefern, sondern ob sie anderen die Erlaubnis erteilen oder nicht“, sagte Wallace weiter. „Ich würde meine deutschen Kollegen dazu drängen.“

    Finnland und Polen sind bereit, sich an Leopard-Lieferungen an die Ukraine zu beteiligen. Sie sind dazu aber auf eine Zustimmung des Herstellerlandes Deutschland angewiesen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich zuletzt gegen Forderungen nach schnellen Entscheidungen zu Leopard-Lieferungen gestellt und einen Alleingang Deutschlands abgelehnt. Dazu sagte Wallace: „Ich weiß, dass es in der deutschen Politik Bedenken gab, dass sie nicht allein gehen wollen. Nun, sie sind nicht allein.“

  • 1/16/20235:43:26 PM

    Deutsches Flugzeug hat offenbar russische Luftwaffe alarmiert

    Russlands Militär hat nach eigenen Angaben ein deutsches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee weg vom russischen Luftraum eskortiert. Demnach sei ein russischer Kampfjet aufgestiegen, um einen deutschen Seefernaufklärer vom Typ Lockheed P-3C Orion wegzuleiten, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

    Die Maschine der Bundeswehr habe noch vor dem Erreichen des russischen Luftraums abgedreht. Dann sei auch der Su-27-Kampfjet zu seinem Basisflughafen zurückgekehrt. „Eine Verletzung der russischen Staatsgrenze wurde verhindert“, hieß es vom Ministerium.

    Ein Sprecher der deutschen Marine sagte der Nachrichtenagentur dpa, es habe sich um einen Routineaufklärungsflug gehandelt. Im Luftraum bei Kaliningrad sei dann ein russischer Abfangjäger gestartet, um zu beobachten. Auch dies sei eine Routinereaktion gewesen. Es sei nichts passiert.

  • 1/16/20235:15:08 PM

    Außenministerin Baerbock verurteilt Entführung ukrainischer Kinder

    Außenministerin Annalena Baerbock hat die unverzügliche Freilassung von Tausenden durch russische Truppen entführten Kindern aus der Ukraine gefordert. Die Berichte, dass Kinder aus annektierten Gebieten nach Russland entführt und zur Adoption freigeben würden, seien unerträglich, sagte Baerbock. Dies stelle ein „international geächtetes Verbrechen“ dar.
    Diese Kinder haben ihre Heimat bei ihren Eltern in der Ukraine. Diese Kinder haben ihre Heimat nicht freiwillig verlassen. Diese Kinder wurden entführt.

    Außenministerin Annalena Baerbock

    • Christophe Gateau/dpaAußenministerin Annalena Baerbock bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem niederländischen Amtskollegen Wopke HoekstraChristophe Gateau/dpa
    Baerbock kündigte an, dass Deutschland sich gemeinsam mit den Niederlanden und anderen internationalen Partnern dafür einsetzen wird, dass diese Verbrechen nicht ungesühnt blieben. Gemeinsam mit den Niederlanden werde Deutschland das Thema auf die internationale Tagesordnung setzen und auch vor den UN-Menschenrechtsrat in Genf bringen.

    Auch ihr niederländischer Amtskollege, Wopke Hoekstra, verurteilte die Deportation der Kinder. Diese Kinder müssten an ihre Eltern zurückgegeben werden.

  • 1/16/20234:32:40 PM

    Slowakei schließt erste Haubitzen-Lieferung an Ukraine ab

    Die Slowakei hat die achte Radpanzerhaubitze Zuzana 2 an die Ukraine geliefert und damit eine Bestellung aus dem Vorjahr abgeschlossen. Das gab das Verteidigungsministerium in Bratislava bekannt. „Wir sind überzeugt, dass die ukrainischen Verteidiger mit ihrer Hilfe so viele Menschenleben wie möglich retten können und ihre Heimat dem bedingungslosen Sieg über den Feind näherbringen“, schrieb Verteidigungsminister Jaroslav Nad auf der Website seiner Behörde.

    Die staatseigene Herstellerfirma Konštrukta-Defence arbeite bereits an einem Folgeauftrag für die Ukraine, hieß es dort weiter. Dabei handle es sich um weitere 16 Haubitzen, die von Deutschland, Dänemark und Norwegen finanziert würden. 

    Die Zuzana 2 ist das Vorzeigeprodukt der slowakischen Rüstungsindustrie und kann nach Herstellerangaben alle Arten von Nato-Munition des Kalibers 155 Millimeter verschießen.

  • 1/16/20233:43:12 PM

    Wagner-Deserteur beantragt Asyl in Norwegen

    Ein ehemaliger Söldner der russischen Gruppe Wagner will Asyl in Norwegen erhalten. Wie die norwegische Einwanderungsbehörde UDI der Nachrichtenagentur AP bestätigte, stellte der desertierte Andrej Medwedew einen Asylantrag. Weitere Einzelheiten teilte die Behörde nicht mit.

    Die russische Menschenrechtsorganisation Gulagu.net („Nein zum Gulag“) teilte bereits mit, dass er die Grenze zu Norwegen illegal überquert habe. Dort habe er eine örtliche Einwohnerin gebeten, die Polizei zu informieren, woraufhin er in ein Migrationszentrum in Oslo gebracht worden sei.

    Gulagu.net-Gründer Wladimir Ossetschkin sagte laut dem russischen Exilmedium Meduza, Medwedew habe Russland am 12. Januar verlassen. Der Deserteur befürchte, von seinem ehemaligen Arbeitgeber oder dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB getötet zu werden.  Medwedew sei bereit, bei Ermittlungen gegen die Gruppe Wagner und ihre Führungspersonen auszusagen.

    Medwedew soll ein ehemaliger Kommandeur einer Wagner-Einheit sein, zu der auch der im November hingerichtete Ex-Kämpfer Jewgeni Nuschin gehört habe. Nuschin war gefangen genommen worden, wurde aber nach einem Austausch von Wagner-Kämpfern getötet. Davor soll er den Wunsch geäußert haben, der ukrainischen Armee beizutreten.

    Ein der Söldnertruppe nahestehender Telegram-Kanal hatte ein Video veröffentlicht, in der Nuschin für seinen „Verrat“ mit einem Vorschlaghammer hingerichtet wurde. Das Video verbreitete sich anschließend in sozialen Netzwerken und bestätigte Vorwürfe russischer Menschenrechtler und ukrainischer Offizieller, wonach die Gruppe Wagner Deserteure hinrichtet

  • 1/16/20233:26:30 PM

    Russlands Raketenterror bestärkt EU in Entschlossenheit

    Der Raketeneinschlag in einem Wohnhaus in der zentralukrainischen Großstadt Dnipro steht aus Sicht der EU für russische Barbarei und Brutalität. Russland zeige mit seinem wahllosen brutalen Raketenterror weiter sein unmenschliches Gesicht, sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. 
    Aktionen wie in der Stadt Dnipro seien Kriegsverbrechen und sofort einzustellen. Das barbarische Handeln Russlands bestärke die EU nur in ihrer Entschlossenheit, die Ukraine und die Menschen dort zu unterstützen, sagte er. 
  • 1/16/20233:25:45 PM

    UN geht von mehr als 7.000 getöteten ukrainischen Zivilisten aus

    In der Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) seit Beginn des russischen Angriffskrieges mehr als 7.000 Zivilistinnen und Zivilisten getötet worden. „Die meisten der registrierten zivilen Opfer wurden durch den Einsatz von Sprengwaffen mit weitreichender Wirkung verursacht“, teilte das Büro des Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR) mit. Darunter fielen schwere Artillerie, Mehrfachraketenwerfer, Raketen und Luftangriffe. 
    Die Zahl von 7.031 Toten gelte als bestätigt, die tatsächliche Zahl sei aber vermutlich „erheblich höher“. So könnten Berichte über getötete Zivilistinnen wegen heftiger Kämpfe in manchen Gebieten nicht bestätigt werden. Die mit Abstand meisten Toten wurden nach UN-Angaben mit 6.536 in den von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten registriert. In den von russischen Streitkräften besetzten Gebieten seien es 495. Die ukrainische Regierung schätzt, dass die Zahl der getöteten Zivilisten in die Zehntausende gehen könnte. Beide Kriegsparteien bestreiten, dass sie die Zivilbevölkerung angreifen. 
  • 1/16/20233:19:09 PM

    USA bilden ukrainische Soldaten in Deutschland aus

    Auf dem Truppenübungsplatz im bayerischen Grafenwöhr hat die US-Armee mit neuen Schulungen ukrainischer Soldatinnen und Soldaten begonnen. Nach Angaben von US-Generalstabschef Mark Milley sollen etwa 500 Soldaten in den nächsten fünf bis acht Wochen für den Kampf gegen die russischen Truppen vorbereitet werden. Sie sollen lernen, Artillerie, Panzer und Infanterie in Kompanie- und Bataillonsstärke im Kampf besser zu koordinieren.
  • 1/16/20233:17:57 PM

    Ukraine eröffnet Verfahren gegen russischen Verkehrsminister

    Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft klagt den russischen Verkehrsminister Witali Saweljew wegen Beteiligung am Angriffskrieg gegen ihr Land an. Eine entsprechende Anklageschrift sei einem Gericht übergeben worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. Saweljew ist unter anderem wegen der entscheidenden Rolle der russischen staatlichen Eisenbahn bei dem Überfall auf die Ukraine bereits seit Februar 2022 auf der Sanktionsliste der EU.
    Saweljew werden in der Anklageschrift Beteiligung an der Planung und Durchführung des Krieges und illegalen Grenzübertritten vorgeworfen. Der Minister sei verantwortlich für den Transport russischer Soldaten und Kriegstechnik in die Nähe der russisch-ukrainischen Grenze, etwa über Eisenbahnlinien auf der seit 2014 besetzten Krim. Dabei gehe es etwa um Panzer und Transporter, die bei Angriffen in den Gebieten Donezk, Saporischschja und Cherson genutzt worden seien.
  • 1/16/20233:03:40 PM

    SBU macht sechs russische Militärs für Angriff in Dnipro verantwortlich

    Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben sechs russische Militärs identifiziert, die an dem Angriff auf einen Wohnblock in Dnipro beteiligt waren. Dabei sind nach Angaben der örtlichen Stadtverwaltung mindestens 40 Menschen getötet worden, 35 werden noch vermisst.
    Insgesamt waren laut dem SBU mehrere Dutzend Militärs der russischen Streitkräfte an dem Angriff beteiligt. Sechs von ihnen führte der Geheimdienst in seiner Mitteilung namentlich auf, dabei handelt es sich um die Kommandeure eines Luftwaffenregiments sowie einer ihm unterstellten Einheit, Navigationsoffiziere und einen Ingenieur.

    Der SBU wirft ihnen angesichts des Angriffs auf Zivilisten Kriegsverbrechen vor und kündigte an, im Laufe weiterer Ermittlungen die Namen aller mutmaßlichen Beteiligten zu veröffentlichen. Die Angaben des Inlandsgeheimdiensts sind nicht unabhängig geprüft.

  • 1/16/20232:53:01 PM

    Grossi kündigt Ausweitung von IAEA-Mission an

    Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA baut ihre Beobachtungsmission in ukrainischen Atomkraftwerken aus. Dadurch soll die nukleare Sicherheit der Anlagen geschützt werden. Dabei reist auch Behördenchef Rafael Grossi in die Ukraine: „Ich bin stolz, diese Mission in die Ukraine anzuführen“, teilte er auf Twitter mit.
    Nach Vorbild der IAEA-Mission im russisch besetzten AKW Saporischschja sollen in allen Kraftwerken Beobachter stationiert werden. Laut der ukrainischen Zeitung Jewropejska Prawda will Grossi diese Woche zwei Kraftwerke in den Regionen Riwne und Mykolajiw besuchen sowie die stillgelegte Anlage in Tschernobyl. Insgesamt würden in den ukrainischen AKW elf bis zwölf IAEA-Expertinnen stationiert. 
  • 1/16/20232:47:14 PM

    Ukraine erhält EU-Hilfe über drei Milliarden Euro

    Nach Angaben der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zahlt die Europäische Union der Ukraine morgen eine neue Hilfstranche in Höhe von drei Milliarden Euro aus. Die Regierung in Kiew benötige das Geld dringend, um ihre hohen Kosten infolge des russischen Angriffskriegs zu decken, schrieb von der Leyen auf Twitter.

    Nach einem EU-Beschluss sollen in diesem Jahr insgesamt bis zu 18 Milliarden Euro an die Ukraine gehen. Die Summe wird in mehreren Teilbeträgen ausgezahlt. Mit dem Geld sollen unter anderem Krankenhäuser und Schulen in der Ukraine finanziert werden. Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten sich Mitte Dezember auf die Hilfen geeinigt. Zuvor hatten Ungarn und Polen den Beschluss zeitweilig blockiert, um Zugeständnisse auf anderen Feldern zu erreichen. 

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