Ukraine-Liveblog: ++ Südkorea prüft Waffenlieferungen an Ukraine ++


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Stand: 21.06.2024 03:49 Uhr

Nach offiziellen Angaben will Südkorea die Möglichkeit von Waffenlieferungen an die Ukraine überprüfen. Die US-Regierung blickt mit Sorge auf mögliche russische Waffen für Nordkorea. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Nach Angaben des Nationalen Sicherheitsberaters Südkoreas, Chang Ho-jin, will sein Land die Möglichkeit von Waffenlieferungen an die Ukraine überprüfen. Seoul werde gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft entschlossen auf jede Handlung reagieren, die seine Sicherheit bedrohe, sagte er gegenüber Journalisten.

Südkorea hat die Ukraine bisher nur etwa mit Ausrüstung zur Minenräumung unterstützt. Die neue Haltung des Landes wurde möglicherweise durch das neue strategische Abkommen zwischen Russland und Nordkorea beeinflusst. Das südkoreanische Präsidialamt erklärte bereits, dass Russlands Abkommen mit Nordkorea die Beziehungen Seouls zu Moskau verschlechtern würden.

Die US-Regierung blickt mit Sorge auf die Drohung von Kremlchef Wladimir Putin, als Antwort auf Waffenlieferungen an die Ukraine russische Waffen an Nordkorea zu liefern. „Das würde die koreanische Halbinsel destabilisieren“, mahnte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. Je nach Waffentyp verstoße es außerdem gegen UN-Resolutionen, die Russland selbst unterstützt habe. Die USA arbeiteten weiterhin mit Südkorea, Japan und anderen Verbündeten daran, auf die Bedrohung durch Nordkorea zu reagieren. 

Mit Blick auf westliche Waffenlieferungen an die Ukraine hatte Russlands Präsident damit gedroht, Präzisionswaffen an Nordkorea zu liefern. Der Westen tue so, als ob er trotz seiner Waffenlieferungen nicht mit Russland kämpfe. Die Nutzung seiner Waffen durch Kiew kontrolliere er angeblich nicht. Im Gegenzug könne aber auch Russland seine Rüstungsgüter in andere Weltregionen verfrachten und sich nicht weiter darum kümmern, wie diese angewendet würden, sagte Putin.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will zur Stabilisierung des von russischen Angriffen schwer getroffenen Energienetzes den Aufbau von Solaranlagen massiv vorantreiben. „Die Regierung wird angewiesen, unverzüglich ein Programm zur Förderung der Installation von Solarstromerzeugung und Energiespeicherung in der Ukraine vorzulegen“, sagte Selenskyj in einer Videoansprache. Bürger, die eine Solaranlage einbauen, sollen demnach einen zinslosen Kredit bekommen können. 

Darüber hinaus sei bei einer Sitzung mit Regierung, Energiewirtschaft und Generalstab beschlossen worden, Energieanlagen baulich zu schützen vor den ständigen russischen Angriffen aus der Luft. Für die Fertigstellung der Schutzbauten seien konkrete Fristen festgelegt worden. Gebäude für Verwaltung und kritische Infrastruktur sollen darüber hinaus an eine zusätzliche Energiequelle angeschlossen werden, damit im Falle eines Stromausfalls solche Einrichtungen weiterarbeiten können. Selenskyj versprach den Bau weiterer Anlagen auch zur dezentralisierten Energieversorgung.

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Source: tagesschau.de