Ukraine-Krieg: USA rechnen mit Rückeroberung besetzter Gebiete

  • Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine. Eine Übersichtskarte mit den aktuellen Entwicklungen aktualisieren wir täglich hier.
  • Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
  • Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
  • 5/9/202311:34:30 PM

    Ukraine bestätigt Berichte über Flucht von russischer Armee-Einheit

    Die ukrainischen Streitkräfte halten einen Bericht des Chefs der russischen Söldnergruppe Wagner für zutreffend, wonach eine Einheit der russischen Armee aus der umkämpften Stadt Bachmut geflohen sein soll. „Jewgeni Prigoschins Bericht über die Flucht der 72. motorisierten Schützenbrigade der russischen Streitkräfte aus Bachmut ist wahr“, hieß es in einer Mitteilung der Armee. 

    Der Erklärung zufolge haben die Sturmtruppen während der Offensivoperationen am südwestlichen Stadtrand von Bachmut mehrere russische Soldaten getötet. Unter den Opfern seien auch Wagner-Söldner. 

  • 5/9/202310:28:13 PM

    USA rechnen mit Rückeroberung besetzter Gebiete

    US-Außenminister Antony Blinken hat sich mit Blick auf die geplante ukrainische Gegenoffensive zuversichtlich gezeigt. Er glaube, dass die Ukraine über die notwendigen Mittel verfüge, um bei einer Gegenoffensive von Russland besetzte Gebiete zurückzuerobern, sagte er bei einer Pressekonferenz mit seinem britischen Amtskollegen James Cleverly. „Sie haben alles, was sie brauchen, um bei der Rückeroberung von Gebieten, die Russland in den letzten 14 Monaten mit Gewalt erobert hat, erfolgreich zu sein“, sagte er.

    „Es geht nicht nur um die Waffen, sondern auch um die Ausbildung“, fügte Blinken hinzu. „Es geht darum, sicherzustellen, dass die Ukrainer die Systeme, die wir ihnen zur Verfügung stellen, warten können, und es ist natürlich wichtig, dass sie die richtigen Pläne haben, um erfolgreich zu sein.“

  • 5/9/202310:24:20 PM

    Frankreichs Parlament will Wagner-Gruppe von EU als Terrororganisation einstufen lassen

    Das französische Parlament hat sich dafür ausgesprochen, die russische Söldnertruppe Wagner wegen der Hinrichtung von Zivilisten auf EU-Ebene als terroristische Organisation einzustufen. Die Nationalversammlung verabschiedete in Paris einstimmig eine entsprechende Resolution. Darin wird die französische Regierung aufgefordert, sich auf diplomatischem Wege für eine Einstufung der Truppe von Jewgeni Prigoschin als Terrororganisation einzusetzen. Die Resolution ist für die Regierung jedoch nicht bindend. Laut einem Bericht der Zeitung The Times will auch Großbritannien Wagner formell als terroristische Organisation einstufen.

    Die Wagner-Truppe steht im Verdacht, in der Ukraine, aber auch in Syrien und mehreren afrikanischen Ländern Zivilisten gefoltert und getötet zu haben. Die EU hatte Wagner im April in ihre Liste der Personen und Organisationen aufgenommen, die wegen „aktiver Teilnahme am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine“ sanktioniert werden. Im Februar war die Gruppe Wagner bereits wegen Menschenrechtsverletzungen und „Destabilisierung“ afrikanischer Länder einer anderen Sanktionsliste hinzugefügt worden.

  • 5/9/202310:15:44 PM

    Kuleba sieht Nato-Mitgliedschaft als einzigen Weg für ein sicheres Europa

    Die Ukraine sieht in einer Nato-Mitgliedschaft nach dem Ende des Krieges mit Russland eine wichtige Sicherheitsgarantie. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte in einem Interview mit der Zeitung Bild, die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine könne diesen Krieg nicht mehr verhindern: „Aber sie wird weitere Kriege nach diesem Krieg verhindern.“ Wenn Deutschland ein sicheres und prosperierendes Europa wolle, müsse die Ukraine Mitglied der Nato werden. „Das ist der einzige Weg.“

    Wie bereits andere ukrainische Regierungsvertreter warnte er vor zu hohen Erwartungen an die geplante Frühjahrsoffensive der ukrainischen Armee.

    Betrachten Sie diese Gegenoffensive nicht als die letzte, denn wir wissen nicht, was dabei herauskommen wird.

    Dmytro Kuleba, ukrainischer Außenminister

    Nur wenn es gelinge, bei dieser Offensive die von Russland besetzten Gebiete zu befreien, werde das die Letzte sein. „Aber wenn nicht, dann bedeutet das, dass wir uns auf die nächste Gegenoffensive vorbereiten müssen.“

    Kuleba betonte, dass die Ukraine für ihren Kampf gegen die russischen Besatzungstruppen deutlich mehr Rüstungsgüter benötige. „Denn um den Krieg zu gewinnen, braucht man Waffen, Waffen und nochmals Waffen“, sagte er. Vieles hänge von Deutschland ab, das mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall über „eine Art Titan der Rüstungsindustrie in Europa und wahrscheinlich in der Welt“ verfüge. Neben Munition, Panzern und Flugabwehrsystemen brauche die Ukraine vor allem Kampfflugzeuge. 

  • 5/9/20238:40:51 PM

    Französischer Journalist bei Raketenangriff nahe Bachmut getötet

    Ein französischer Journalist ist bei einem Raketenangriff in der Ukraine getötet wordem. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP mitteilte, wurde ihr Videojournalist Arman Soldin am Nachmittag in der Nähe der ostukrainischen Stadt Bachmut getötet. Die Stadt ist seit Monaten schwer umkämpft. Vor dem russischen Angriffskrieg lebten dort gut 70.000 Menschen, inzwischen ist sie fast völlig zerstört.

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb auf Twitter, man teile den Schmerz der Verwandten und Kollegen Soldins.

    Seit den ersten Stunden des Konflikts war er an der Front, um Tatsachen zu ermitteln. Um uns zu informieren. 

    Emmanuel Macron, französischer Präsident

    AFP schrieb zum Tod ihres Journalisten auf Twitter: „Alle unsere Gedanken gehen an seine Familie und seinen Angehörigen.“ Laut Reporter ohne Grenzen wurden im vergangenen Jahr sechs Journalisten in der Ukraine getötet. In diesem Jahr starb vor Soldin bereits ein weiterer Reporter im Einsatz in dem von Russland angegriffenen Land. 
  • 5/9/20236:25:08 PM

    Britischer Außenminister glaubt nicht an Durchbruch bei erwarteter Offensive der Ukraine

    Großbritanniens Außenminister James Cleverly hat die Erwartungen an die mögliche ukrainische Frühjahrsoffensive gegen Russland gedämpft. Die Ukrainer hätten zwar gezeigt, dass sie ihr Land sehr erfolgreich verteidigen könnten, es werde aber „möglicherweise keinen einfachen, schnellen und entscheidenden Durchbruch geben“, sagte Cleverly bei einem Besuch der US-Denkfabrik Atlantic Council in Washington, D. C. 
    • Der britische Außenminister James Cleverly in Washington, D. C., am 9. Mai 2023Mandel Ngan/AFPDer britische Außenminister James Cleverly in Washington, D. C., am 9. Mai 2023Mandel Ngan/AFP
    Cleverly sagte zudem, es sei entscheidend, die Ukraine langfristig zu unterstützen. „Wenn wir der Welt signalisieren, dass unsere Ausdauer nur 18 Monate hält, erzeugen wir eine noch gefährlichere Lage für die Zukunft“, sagte er in Anspielung auf die im November 2024 anstehende US-Präsidentschaftswahl. Der derzeit favorisierte republikanische Herausforderer von Präsident Joe Biden, dessen Amtsvorgänger Donald Trump, hat sich mehrfach skeptisch zur US-Militärhilfe für die Ukraine geäußert
  • 5/9/20235:53:16 PM

    Ukraine meldet Abwehr 30 russischer Angriffe

    Russische Truppen haben nach Angaben der Ukraine im Osten des Landes erneut mehrfach angegriffen – unter anderem die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut. Zudem habe es russische Angriffe bei Lyman, Awdijiwka und Marjinka gegeben, wie der ukrainische Generalstab mitteilte. Insgesamt seien dort in den vergangenen Stunden rund 30 Angriffe abgeschlagen worden.
  • 5/9/20233:05:05 PM

    Von der Leyen droht Drittstaaten bei Umgehung von Russlandsanktionen

    Die EU-Kommissionspräsidentin hat die EU-Mitglieder dazu aufgerufen, gegen Länder, die Russland bei der Umgehung von Sanktionen helfen, vorzugehen. „Wir haben kürzlich eine Zunahme höchst ungewöhnlicher Handelsströme durch die EU in bestimmte Drittstaaten gesehen“, sagte von der Leyen in Kiew. „Diese Güter landen dann in Russland.“

    Solche Waren könnten auf die Sanktionsliste kommen, sagte von der Leyen. Das könne Teil einer neuen Runde von Russlandsanktionen wegen des Ukraine-Krieges werden, die die EU gerade diskutiere.

    Namen von Drittstaaten nannte von der Leyen nicht. EU-Vertreter haben jedoch bisweilen China und den Iran genannt. Sanktionen seien nur das letzte Mittel, sagte von der Leyen. Sie würden gründlich analysiert und besprochen und nur vorsichtig angewendet. „Aber es sollte kein Zweifel daran bestehen, dass wir gegen das Umgehen von Sanktionen einschreiten„, sagte sie. 

  • 5/9/20232:30:02 PM

    Und doch war etwas anders

    Wie jedes Jahr sprach Wladimir Putin zum 9. Mai, wie jedes Jahr betonte er das „wir gegen uns“, wie jedes Jahr fuhr Militärgerät durch Moskaus Straßen – und doch war beim diesjährigen Tag des Sieges gegen den Nationalsozialismus einiges anders. Mein Kollege Maxim Kireev hat den Einfluss des Ukraine-Krieges auf den für Russland wichtigen Tag genauer betrachtet.Mehr dazu lesen Sie hier:
  • 5/9/20232:14:52 PM

    USA sagen weitere Milliardenhilfe zu

    Die USA haben der Ukraine erneut Militärhilfen im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar (knapp 1,1 Milliarden Euro) zugesagt. In dem Paket enthalten sind nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums unter anderem Luftabwehrsysteme, Munition und Artilleriegeschosse. Außerdem sollen Satellitenbilder und Ausrüstung für eine Integration von westlichen Luftabwehrsystemen in die ukrainischen zur Verfügung gestellt werden.

    Die USA unterstützten die Ukraine nicht nur bei ihrem „dringendsten“ Bedarf an Waffen und Munition, sondern leisteten auch langfristig angelegte Hilfe, teilte das Pentagon mit: „Die USA werden weiter mit ihren Verbündeten und Partnern zusammenarbeiten, um der Ukraine die Fähigkeiten für den sofortigen Bedarf auf dem Schlachtfeld sowie für den längerfristigen Sicherheitsunterstützungsbedarf zu liefern.“

  • 5/9/20231:45:39 PM

    Selenskyj drängt EU auf schnelle Lieferung von Munition

    Angesichts der geplanten russischen Gegenoffensive hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die EU-Staaten ermahnt, die zugesicherte Munition möglichst rasch zu liefern. Im März hatten die Außenminister der EU-Staaten die Lieferung von einer Million Artilleriegeschossen zugesichert.

    Anfang Mai hatte die EU-Kommission ein Gesetz vorgeschlagen, das 500 Millionen Euro aus dem EU-Budget für den Ausbau von Waffenfabriken vorsieht. Das Europaparlament stimmte nun in Straßburg dafür, die Vorlage im Eilverfahren zu behandeln. Sie könnte bis zum Jahresende beschlossen werden.

  • 5/9/20239:18:15 AM

    Wagner-Chef wirft russischer Armee Flucht aus Bachmut vor

    In den vergangenen Tagen hatte sich der in der Öffentlichkeit ausgetragene Streit zwischen der russischen Militärführung und dem Söldnerchef Jewgeni Prigoschin verschärft. Erst gestern signalisierte der Anführer der Söldnergruppe Wagner mit der Ankündigung, seine Forderung nach mehr Munition werde erfüllt, Entspannung – und hat nun wieder neue Vorwürfe gegen das reguläre Militär erhoben.

    „Heute ist eine der Einheiten des Verteidigungsministeriums von einer unserer Flanken geflohen“,
    sagte Prigoschin in einer von seinem Pressedienst verbreiteten Videobotschaft. Sie wurde veröffentlicht, während Wladimir Putin und die Militärführung die Parade zum 9. Mai auf dem Roten Platz abnahmen – der Prigoschin die Legitimität absprach: „Der Tag des Sieges ist der Tag des Sieges unserer Großväter“, sagte er. „Wir haben diesen Sieg noch mit keinem Millimeter verdient.“ 
    • Zerstörtes Wohngebäude in Bachmut am 26. AprilZerstörtes Wohngebäude in Bachmut am 26. April
    Der Wagner-Chef prangerte an, dass die russischen Soldaten in Bachmut ihre Positionen verlassen und damit die Front ungesichert zurückgelassen hätten. Gestern berichteten einzelne ukrainische Militärs von einem Vormarsch in Bachmut, ebenso allerdings Prigoschin – belegt ist keine der Darstellungen. Als gesichert hingegen gilt, dass die Wagner-Söldner in der seit Monaten umkämpften Stadt an deren Flanken tatsächlich von regulärem Militär unterstützt werden.

    Prigoschin ging in seiner Kritik über Vorwürfe gegenüber Soldaten hinaus: „Warum ist der Staat nicht in der Lage, sein Land zu verteidigen?“, fragte er in dem Video. Die Missstände im Militär legte er dem Verteidigungsministerium zur Last, das „statt zu kämpfen die ganze Zeit mit Intrigen beschäftigt“ sei und den Präsidenten täusche.

    Warum wir den Sieg feiern, ist nicht klar. Man muss sich an (den Sieg unserer Vorgänger) erinnern und nicht auf dem Roten Platz angeben.

    Jewgeni Prigoschin

    Die Behauptungen Prigoschins waren in den vergangenen Tagen sehr wechselhaft und können kaum unabhängig geprüft werden. Seiner Erklärung, kaum noch Munition zu haben, widersprach das ukrainische Militär: In Bachmut würden die Verteidiger der Stadt permanent beschossen, die Wagner-Söldner litten zwar an Personal-, aber nicht an Munitionsmangel. Beobachter mutmaßen, die Äußerungen des Söldnerchefs spiegelten nicht die Realität in Bachmut wider, sondern seien Teil seiner Kampagne zur Selbstpopularisierung, für die er die Kriegsteilnahme seiner Kämpfer nutze.
  • 5/9/20239:10:40 AM

    Scholz: nicht von Putins Machtgehabe einschüchtern lassen

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei einer Rede im EU-Parlament in Straßburg ein Plädoyer für Freiheit und Rechtsstaatlichkeit gehalten. „2.200 Kilometer nordöstlich von hier, in Moskau, lässt Putin heute seine Soldaten, Panzer und Raketen aufmarschieren“, sagte Scholz mit Blick auf eine Militärparade anlässlich der russischen Feiern zum Sieg über Nazideutschland am 9. Mai 1945. 
    Lassen wir uns nicht einschüchtern von solchem Machtgehabe. Bleiben wir standhaft in unserer Unterstützung der Ukraine – so lange, wie das nötig ist.

    Bundeskanzler Olaf Scholz

    Die Zukunft gehöre „nicht den Revisionisten, die von nationalem Ruhm träumen oder nach imperialer Macht lechzen“, sagte Scholz. Die Ukrainerinnen und Ukrainer zahlten täglich „mit ihrem Leben für diesen Wahn ihres mächtigen Nachbarstaates“. Deshalb sei die Botschaft dieses 9. Mais nicht das, was heute aus Moskau töne, sagte Scholz. Stattdessen laute die Botschaft: „Die Vergangenheit wird nicht über die Zukunft triumphieren.“

    Die Ukraine müsse unterstützt werden, solange dies nötig sei, sagte Scholz. „Weil eine prosperierende, demokratische, europäische Ukraine die deutlichste Absage ist an Putins imperiale, revisionistische, völkerrechtswidrige Politik auf unserem Kontinent“, erklärte er.

  • 5/9/20237:35:31 AM

    Putin beschwört Kampf gegen „Nazigesindel aus aller Welt“

    Der russische Staatschef hat den Krieg gegen die Ukraine bei seiner Ansprache zum 9. Mai auf dem Roten Platz ähnlich wie im vergangenen Jahr in Verbindung zum Angriff Nazideutschlands auf die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg gebracht. Erneut sei „gegen unsere Heimat ein neuer Krieg entfacht“ worden, behauptete Putin bei der Militärparade in Moskau.

    Für Russland gebe es keine feindlichen Völker, es sei der Westen, der Ländern seinen Willen aufzwänge, Gesellschaften spalte, blutige Konflikte unterstütze, Umstürze entfache und Hass säe, sagte Putin. Für einen angeblichen „zynischen Angriff auf Russland“ sei „Nazigesindel aus aller Welt“ gesammelt worden. 

    Wie auch in vergangenen Reden sagte Putin, der Krieg sei nicht gegen die Ukraine oder ihr Volk gerichtet, das „Geisel eines Militärputsches und eines kriminellen Regimes sowie seiner westlichen Herren“ sei. Den Schwerpunkt der Rede legte er nicht auf das Nachbarland, sondern konzentrierte sich auf seine Anschuldigungen gegen den Westen, dem er vorwarf, eine „Ideologie der Überlegenheit“ zu verfolgen, die „widerlich und kriminell“ sei.

    „Sie haben vergessen, was die wahnsinnigen Ambitionen der Nazis, die Welt zu beherrschen, angerichtet haben, vergessen, wer dieses monströse Böse zertrümmert hat“, sagte Russlands Staatschef weiter. „Unsere heldenhaften Vorfahren haben bewiesen, dass es nichts Stärkeres gibt als unsere Einigkeit, nichts Stärkeres als unsere Liebe zur Heimat.“ 

  • 5/9/20237:03:00 AM

    Parade in Moskau hat begonnen

    Die traditionelle Militärparade zum Tag des Sieges über den Nationalsozialismus, der in Russland am 9. Mai begangen wird, hat begonnen. Tausende Soldaten und mehr als hundert Einheiten Militärtechnik werden vor Präsident Wladimir Putin über den Roten Platz in Moskau paradieren. Auch eine Ansprache des Präsidenten gehört zu den Feierlichkeiten zum 78. Jahrestag des Sieges, für den sich Putin am 440. Tag seines Krieges gegen die Ukraine feiern lässt.

    Anders als im vergangenen Jahr wird Putin dabei nicht der einzige anwesende Präsident sein: Mehrere Staatschefs vor allem zentralasiatischer Länder haben sich überraschend für die Parade angekündigt. In den vergangenen zwei Tagen sagten Armeniens Staatschef Nikol Paschinjan und Kirgisistans Präsident Sadyr Dschaparow Besuche zu, gestern traf Putins engster Verbündeter in Europa, Belarus‘ Machthaber Alexander Lukaschenko, in Moskau ein.

    Dem unabhängigen exilrussischen Nachrichtenportal Meduza zufolge haben auch die Staatschefs Kasachstans, Tadschikistans, Usbekistans und Turkmenistans ihr Kommen angekündigt. Bei der Parade am 9. Mai 2022 wohnte kein ausländisches Staatsoberhaupt dem Aufmarsch bei.

    • Russische Soldaten in Moskau vor der Parade zum Tag des Sieges über den NationalsozialismusMaxim Shemetov/ReutersRussische Soldaten in Moskau vor der Parade zum Tag des Sieges über den NationalsozialismusMaxim Shemetov/Reuters
    Noch ein Unterschied zum vergangenen Jahr: In zahlreichen Städten, vor allem in Grenzregionen zur Ukraine, entfallen die Feierlichkeiten. Mehr als 20 Städte haben die Militärparade aus Sicherheitsgründen abgesagt – und die Absage teils damit begründet, die Ukraine nicht mit einer hohen Truppenkonzentration auf engem Raum „provozieren“ zu wollen. Und in Moskau wird es, wie allerdings bereits 2022, keine Luftparade von Militärflugzeugen geben.Nachdem vor mehreren Tagen zwei Drohnen bislang ungeklärter Herkunft über dem Kreml abgestürzt waren, sind die Sicherheitsvorkehrungen zu der Parade verschärft worden: So verboten Moskau und weitere Städte Drohnenflüge.

    Das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs hat Putin in den vergangenen Jahren, vor allem seit der Krim-Annexion 2014, zur Projektionsfläche für seine außenpolitischen Vorstellungen und antiukrainische sowie antiwestliche Propaganda ausgebaut. So behauptete er in seiner Rede vor einem Jahr, Russland führe mit dem Krieg gegen die Ukraine die Sache des sowjetischen Abwehrkampfs gegen Nazideutschland fort. 

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