Ukraine-Krieg: Putin sieht in Istanbuler Vertragsentwurf Grundlage zu Gunsten von Gespräche


  • Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine. Eine Übersichtskarte mit den aktuellen Entwicklungen aktualisieren wir täglich hier.
  • Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
  • Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
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Gebiete mit schweren Kämpfen, letzte 24h

Russische Befestigungsanlagen

Russische Kontrolle

Vortag

seit Kriegsbeginn

vor Kriegsbeginn

Zurückerobert

Vortag

Gegenoffensive

Quelle: Institute for the Study of War, AEI Critical Threats Project
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Ukraine-Karte aktuell: Ukraine rückt in Grenzstadt Wowtschansk vor

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Die ukrainischen Streitkräfte haben in Wowtschansk verlorene Stellungen zurückerobert. In Tschassiw Jar kontrolliert Russland einen strategisch wichtigen Kanal.

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Erste Munitionslieferung aus tschechischer Initiative erreicht Ukraine

Nach Angaben der tschechischen Regierung ist die erste im Rahmen einer tschechischen Initiative außerhalb von Europa eingekaufte Munition in der Ukraine angekommen. Dies sei bereits "vor einiger Zeit" geschehen, schrieb Ministerpräsident Petr Fiala auf X. "Wir tun, was nötig ist."

Tschechien steht an der Spitze einer internationalen Spendenaktion zum Kauf von Munition für die ukrainische Armee. Nach Angaben des tschechischen Gesandten für den Wiederaufbau der Ukraine, Tomáš Kopečný, waren bis Ende Mai rund 1,7 Milliarden Euro für den Kauf von zunächst 500.000 Schuss Artilleriemunition eingegangen. Deutschland, Kanada, Dänemark, die Niederlande und Portugal haben sich demnach an der Spendensammlung beteiligt.

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Internationaler Strafgerichtshof erlässt Haftbefehle gegen Schoigu und Gerassimow

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat Haftbefehl gegen den ehemaligen russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu und den Generalstabschef Waleri Gerassimow erlassen. Dazu teilte der IStGH mit, ihnen würden Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine vorgeworfen. Schoigu und Gerassimow seien plausiblen Hinweisen zufolge für Raketenangriffe auf das ukrainische Energienetz 2022 und 2023 verantwortlich gewesen seien.

Mehr zu diesem Thema lesen Sie hier:

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Russland sperrt Zugang zu 81 europäischen Medien

Die russische Regierung hat angekündigt, den Zugang zu 81 Medien aus der Europäischen Union im Land zu sperren. Dabei handele es sich um eine "Vergeltungsmaßnahme" für ein Verbot von vier russischen Staatsmedien, das in der EU gilt.

Das Außenministerium in Moskau teilte mit, es würden "Gegenmaßnahmen ergriffen", um den Zugang von russischem Territorium aus zu Medien "von EU-Mitgliedstaaten zu unterbinden". Es veröffentlichte eine Liste der betroffenen Portale und gab der EU die Verantwortung für die Restriktionen.

Betroffen von der Sperre sind demnach auch die ZEIT, der Spiegel und die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Lesen Sie hier Hintergründe und weitere Einzelheiten zu den russischen Sanktionen:

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Ukraine ordnet Evakuierung mehrerer Ortschaften in Region Donezk an

Die Ukraine hat für fünf Ortschaften in der östlichen Region Donezk angeordnet, Kinder sowie ihrer Eltern in Sicherheit zu bringen. Der Regionalgouverneur Wadym Filaschkin teilte mit, die Zwangsmaßnahme betreffe auch sonstige Erziehungsberechtigte der Minderjährigen. Die von Filaschkin genannten Ortschaften befinden sich in Gebieten, in denen die russischen Streitkräfte zuletzt vorgerückt waren.

Da zuletzt vermehrt Zivilisten bei Kampfhandlungen getötet und verletzt worden waren, hatte Gouverneur Filaschkin bereits in den vergangenen Wochen Zivilisten zum Verlassen der Region Donezk aufgerufen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 zum Verlassen der Region Donezk aufgerufen.

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EU will mit der Ukraine ein Sicherheitsabkommen schließen

Die Europäische Union und die Ukraine stehen offenbar vor der Unterzeichnung eines Sicherheitsabkommens. Wie aus einem Entwurf des Dokuments hervorgeht, verpflichtet sich die EU unter anderem, der Ukraine über Jahre hinweg Waffen zu liefern und militärische Ausbildung zu leisten.

Die Unterzeichnung dürfte am Donnerstag auf dem EU-Gipfel durch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erfolgen. Zwar ist dieser nicht offiziell als Gast angekündigt. In Diplomatenkreisen wurde jedoch von seiner Teilnahme ausgegangen.

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Russland nimmt Gelände in Luhansk ein

Das russische Militär hat entlang des Frontabschnitts Kupjansk–Swatowe–Kreminna in der Region Luhansk weiteres Territorium besetzt. Das berichtet das Institute for the Study of War in seinem aktuellen Lagebericht (PDF). Demnach sind die russischen Truppen dabei unter anderem in ein Dorf nahe Swatowe eingedrungen.

Unterdessen bewegen sich russische Truppen den Erkenntnissen zufolge nahe der Stadt Torezk in der Oblast Donezk. Nach Angaben des ISW wollen sie von hier aus in Richtung der Siedlung Nju-Jork vorrücken.

Weitere Informationen zum aktuellen Frontverlauf lesen Sie hier:

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EU und Ukraine unterzeichnen Vereinbarung über Sicherheitskooperation

Die EU hat mit der von Russland angegriffenen Ukraine ein langfristiges Sicherheitsabkommen geschlossen. Das Dokument wurde am Rande des EU-Gipfels in Brüssel vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel unterzeichnet.

Mit dem Abkommen sichert die EU zu, der Ukraine "weiterhin jede erforderliche politische, finanzielle, wirtschaftliche, humanitäre, militärische und diplomatische Unterstützung zukommen zu lassen", hieß es in einem Entwurf. Das gelte "so lange und so intensiv wie nötig". Einem hochrangigen EU-Beamten zufolge gilt das Abkommen für zehn Jahre.

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Russland zwingt 10.000 Migranten in den Krieg

Russlands Behörden haben nach eigenen Angaben bereits 10.000 eingebürgerte Migranten in den Krieg geschickt, die sich nicht zum Wehrdienst wollten. "Wir haben schon mehr als 30.000 geschnappt, die die Staatsbürgerschaft erhalten haben und sich nicht ins Wehrdienstregister eintragen wollten", sagte der Chef des russischen Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin.

Etwa 10.000 von ihnen hätten die Behörden "in die Zone der militärischen Spezialoperation geschickt", wie das russische Regime den Angriffskrieg auf die Ukraine noch immer verharmlosend nennt. Bastrykin gilt als enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin.

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Patriot-Systeme aus Israel könnten der Ukraine weitergegeben werden

Die USA sprechen einem Bericht zufolge gerade mit Israel über weitere Flugabwehrsysteme für die Ukraine zur Abwehr russischer Angriffe. Die Financial Times berichtete, dass Israel bis zu acht Patriot-Flugabwehrsysteme an die Ukraine abgeben könne. Vor der Überstellung in die Ukraine sollten die etwa 30 Jahre alten Systeme jedoch zunächst zum Überholen in die USA gebracht werden, schrieb die Zeitung und berief sich auf Beteiligte an den Verhandlungen.

Aktuell sind in der Ukraine vier Patriot-Flugabwehrsysteme im Einsatz, zwei von ihnen wurden aus Deutschland zur Verfügung gestellt. Selenskyj hat zuletzt den weiteren Bedarf seines Landes auf mindestens sechs weitere Patriot-Systeme geschätzt. 

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Russische Armee verübt Angriff auf Postamt in Charkiw

Bei einem russischen Angriff auf ein Postamt in Charkiw sind ein Mensch getötet und neun weitere verletzt worden. Wie der Gouverneur von Charkiw, Oleh Synehubow, auf Telegram mitteilte, befinden sich unter den Verletzten ein acht Monate altes Kind und eine Frau. Bei dem Getöteten handelt es sich demnach um einen Postangestellten. Ausgeführt worden sein soll der Angriff mit einer Gleitbombe.

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Das russische Militär bestätigte den Angriff, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete. Nach Darstellung der russischen Militärführung soll das Postgebäude als Lager ukrainischen Armee gedient haben. Die Angaben beider Seiten konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.

Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine und wird regelmäßig von Russland angegriffen. Im Mai hatte die russische Armee dort in der Region im Nordosten des Landes eine Bodenoffensive begonnen und mehrere grenznahe Ortschaften eingenommen.

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Selenskyj fordert weitere gelockerte Regeln beim Waffeneinsatz

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert, die Ukraine müsse weitere Ziele innerhalb Russlands angreifen können. "Wir brauchen klare Entscheidungen, um unsere Bevölkerung zu schützen", sagte er. "Fernangriffe und moderne Luftabwehr sind die Grundlage, um den täglichen russischen Terror zu stoppen. Ich danke allen unseren Partnern, die das verstehen."

Selenskyj sagte, Russland habe allein in der vergangenen Woche mehr als 800 Gleitbomben abgeworfen. Diese stammen aus der Sowjetzeit und sind mit Präzisionslenksystemen nachgerüstet. Sie werden von Flugzeugen außerhalb der Reichweite der Luftabwehr ausgeklinkt und haben eine gewaltige Sprengkraft. "Die Ukraine braucht die notwendigen Mittel, um die Träger dieser Bomben, einschließlich russischer Kampfflugzeuge, zu zerstören, wo immer sie sind", schrieb Selenskyj. Dieser Schritt sei unerlässlich.

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Baerbock fordert Investitionen in Verteidigung

Außenministerin Annalena Baerbock hat zur Verteidigung der europäischen Friedensordnung aufgerufen. "Wir werden unser Europa – und zwar jeden Quadratzentimeter unseres Europas – und unsere Freiheit verteidigen", sagte Baerbock bei einer Tagung zur Nationalen Sicherheitsstrategie in Berlin. Mit Blick auf Russlands Krieg in der Ukraine sagte sie, "unsere Abschreckung" müsse "klar und deutlich" sein. 

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Verteidigungspolitik müsse "genau auf diese Realität" eingestellt werden. Deutschland sei dabei als größtes Land in der Europäischen Union besonders in der Verantwortung. Zudem sei die Nato "stärker als je zuvor, auch wenn sie stärker als je zuvor herausgefordert ist".

Mit Blick auf die laufenden Haushaltsverhandlungen in der Bundesregierung sprach sich die Grünenpolitikerin auch für höhere Investitionen in die Sicherheit aus. Sie warnte davor, dass "wir uns in ein paar Jahren sagen müssen ‚Wir haben jetzt die Schuldenbremse gerettet, aber dafür unsere europäische Friedensordnung verloren‚". Das werde "die Frage sein, die uns unsere Kinder stellen werden". 

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Finnisches Parlament billigt Verteidigungsabkommen mit USA

Ein Militärabkommen zwischen den USA und Finnland kann in Kraft treten. Der Reichstag in Helsinki gab dem Abkommen (DCA) in einer Plenarsitzung seine Zustimmung. US-Außenminister Antony Blinken und der finnische Verteidigungsminister Antti Häkkänen hatten die Vereinbarung bereits im Dezember in Washington unterzeichnet – nur die Billigung des Parlaments stand aus.

Vor knapp zwei Wochen hatte auch das Parlament in Schweden eine derartige Vereinbarung mit Washington abgesegnet. Geregelt wird in solchen Verteidigungsabkommen unter anderem die Präsenz des US-Militärs im entsprechenden Land. Im Falle Finnlands bekommen die USA Zugang zu 15 finnischen Stützpunkten und Übungsgebieten.

Finnland und Schweden hatten sich nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine 2022 dazu entschieden, Mitgliedschaften in der Nato zu beantragen. Finnland wurde im April 2023 als 31. Mitglied des Verteidigungsbündnisses aufgenommen, Schweden folgte schließlich im März 2024. 

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USA schicken der Ukraine weitere Waffen

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat weitere Militärhilfe für die Ukraine im Umfang von 2,3 Milliarden Dollar angekündigt. In dem Paket soll unter anderem Munition für Patriot-Luftabwehrsysteme enthalten sein.

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Austin kündigte die Lieferung bei einem Besuch des ukrainischen Verteidigungsministers Rustem Umerow im Pentagon an. Damit reagieren die USA auf Bitten der ukrainischen Regierung um Hilfe für die Abwehr russischer Truppen in der ukrainischen Region Donezk. 
Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vorgestern mitgeteilt, dass Russland in einer Woche mehr als 800 Gleitbomben auf die Ukraine abgeworfen habe. Er rief die westlichen Staats- und Regierungschefs dazu auf, Einschränkungen für den Einsatz westlicher Waffen für Angriffe auf militärische Ziele innerhalb Russlands zu lockern.

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Russland meldet Einnahme von Stadtviertel in Tschassiw Jar

Die russische Armee hat offenbar das Viertel Nowi in der Stadt Tschassiw Jar im Osten der Ukraine eingenommen. Das teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Der dem ukrainischen Militär nahestehende Nachrichtenkanal DeepState berichtete auf Telegram, das Viertel sei "völlig dem Erdboden gleichgemacht". Weiterer Widerstand hätte nur zu hohen Verlusten geführt. "Der Rückzug aus dem Viertel ist daher eine logische, wenn auch schwierige Entscheidung." Die ukrainische Regierung äußerte sich zunächst nicht dazu.

Die strategisch wichtige Stadt Tschassiw Jar liegt etwa zehn Kilometer von Bachmut entfernt, das im Mai 2023 nach langen Kämpfen von den russischen Truppen erobert worden war. Die russische Armee war dort in den vergangenen Monaten an der Front immer weiter vorgerückt. Ein Großteil der Stadt ist schon seit Längerem schwer beschädigt.

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Nato will offenbar Ukraine im nächsten Jahr mehrere Milliarden Euro an Militärhilfe bereitstellen

Die Nato-Staaten wollen nach Angaben aus diplomatischen Kreisen der Ukraine im kommenden Jahr 40 Milliarden Euro an militärischer Hilfe zukommen lassen. Den formellen Beschluss sollen die Staats- und Regierungschefs der 32 Mitgliedstaaten bei ihrem Gipfel kommende Woche in Washington, D.C. fassen, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Brüsseler Kreise berichtet.

Der scheidende Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte zuletzt die Nato-Mitglieder aufgefordert, die Unterstützung für die Ukraine auf dem Niveau von 2022 zu belassen. Das entspricht in etwa 40 Milliarden Euro pro Jahr.

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2.000 Akten im Völkerrechtsprozess gegen Russland übergeben worden

Mehr als 2.000 Akten Beweismittel aus 14 Ländern hat das Internationale Zentrum für die Strafverfolgung des Verbrechens der Aggression gegen die Ukraine ein Jahr nach seiner Gründung erhalten. Das teilte die EU-Justizbehörde Eurojust, unter deren Dach das Zentrum steht, in Den Haag mit.

Zweck der Einrichtung ist, Dokumente mutmaßlicher völkerrechtlicher Verstöße Russlands in seinem Angriffskrieg zu sammeln und zu sichern. Das Material soll Staatsanwälten für einen möglichen späteren Strafprozess dienen. Ob dafür ein Sondertribunal eingerichtet wird, ist noch Gegenstand von Diskussionen.

Die Aufgabe des International Centre for the Prosecution of the Crime of Aggression Against Ukraine (ICPA) gilt als herausfordernd, weil es aktuell keine internationale gerichtliche Erfahrung mit der Verfolgung des "Verbrechens der Aggression" gibt. Erschwerend ist Eurojust zufolge zudem, dass sich der größte Teil des Beweismaterials in der Russischen Föderation befindet

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Acht Verletzte nach Drohnenangriff nahe AKW Saporischschja

Acht Mitarbeiter des Atomkraftwerks Saporischschja sind nach Angaben Russlands bei einem Drohnenangriff im südukrainischen Enerhodar verletzt worden. Die Männer seien mit Reparaturarbeiten an einem Umspannwerk in der Nähe des AKWs beschäftigt gewesen, als sie zielgerichtet attackiert worden sein, sagte der Leiter der russischen Atombehörde, Alexej Lichatschow.

Das Umspannwerk zählt nach Angaben Lichatschows zur Infrastruktur des Atomkraftwerks und versorgt die Stadt Saporischschja mit Strom. Demnach soll es innerhalb einer Stunde drei Drohnenangriffe auf das Objekt gegeben haben. Das sei ein "demonstrativer Vorstoß", mit dem das Sicherheitsprinzip der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) kompromittiert werde, sagte Lichatschow. Er forderte eine internationale Reaktion der IAEA auf die Attacke. 

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Russland lehnt Türkei als Vermittler ab

Die Türkei wird nach russischen Angaben keine Vermittlerrolle im Ukraine-Krieg einnehmen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan teilte zuvor nach einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin in Kasachstan seinem Büro zufolge mit, die Türkei könne dabei helfen, eine Grundlage für ein Ende des Krieges zu schaffen. Staatliche russische Nachrichtenagenturen zitierten den russischen Regierungssprecher Dmitri Peskow nun, dass das nicht möglich sei

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Ukraine dementiert russische Einnahme von Stadtviertel in Tschassiw Jar

Die Ukraine hat russische Berichte zurückgewiesen, wonach Russland einen Bezirk der wichtigen ukrainischen Stadt Tschassiw Jar unter ihre Kontrolle gebracht haben soll. "Wir sehen kein Nachlassen der Artillerieangriffe", sagte ein Sprecher des ukrainischen Militärs dem staatlichen Fernsehsender Suspilne. Russland setze Artillerie und Mehrfachraketenwerfer ein. Er sprach von einer "extrem schwierigen" Lage, es gebe Kämpfe um den Kanal. "Die Situation bleibt angespannt. Aber die 24. Brigade hält ihre Stellungen."

Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, russische Soldaten hätten einen Bezirk der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht. Tschassiw Jar liegt etwa 20 Kilometer westlich von Bachmut, das vor einem Jahr von russischen Truppen eingenommen und nach monatelangen heftigen Kämpfen zu großen Teilen zerstört wurde. Beide Seiten betrachten Tschassiw Jar als strategisch wichtigen Standort.

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Wie Wolodymyr Selenskyj um Kompromisse ringt

Wenige Wochen nach dem Friedensgipfel in der Schweiz lässt der ukrainische Präsident einen bemerkenswerten rhetorischen Wechsel erkennen, wie ZEIT-ONLINE-Autoren Maxim Kireev und Denis Trubetskoy schreiben. Anstatt der Wiederherstellung der Grenzen von 1991 formulierte Wolodymyr Selenskyj zuletzt ein anderes Ziel.

Die vollständige Analyse lesen Sie hier:

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Selenskyj fordert erneut Hilfe bei Flugabwehr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Verbündeten seines Landes um mehr Flugabwehrsysteme gebeten. Er verwies dabei auf den jüngsten russischen Raketenangriff auf die Großstadt Dnipro, bei dem fünf Menschen getötet und mehr als 50 weitere verletzt worden seien. Auch Wohngebäude und ein Krankenhaus sollen beschädigt worden sein.

"Es gab auch Raketenangriffe auf unsere anderen Regionen, Lenkbomben auf Charkiw und unsere Frontstellungen", sagte Selenskyj in einer Videoansprache. Beim Angriff auf einen Vorort von Charkiw wurden nach ukrainischen Angaben 14 Menschen verletzt.

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Mindestens fünf Tote bei russischem Angriff auf Dnipro 

Bei einem russischen Raketen- und Drohnenangriff auf die ostukrainische Stadt Dnipro sind am Mittwoch ukrainischen Behördenangaben zufolge mindestens fünf Zivilisten getötet und 47 weitere verletzt worden. Trümmerteile hätten zudem die Intensivstation eines Kinderkrankenhauses getroffen, sagte Bürgermeister Borys Filatow. In einem weiteren Hospital brach demnach ein Feuer aus. Bei dem Angriff seien auch die Fenster zweier Schulen und dreier Kindergärten zerstört worden, sagte Filatow.

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Präsident Wolodymyr Selenskyj postete in sozialen Medien ein Video, in dem eine Rakete zu sehen war, die über Gebäude in der viertgrößten Stadt des Landes hinwegflog. Beim Einschlag flogen Trümmerteile in die Luft. 
 
In der nordöstlichen Region Charkiw wurde ein Dorfratsgebäude getroffen. Dabei wurde eine Person getötet, zwei weitere wurden verletzt. Das teilte der Charkiwer Militärgouverneur Oleh Synjehubow mit. Im Dorf Ruska Losowa traf eine russische Gleitbombe ein Wohngebäude. Mindestens zwei Menschen seien verletzt worden, andere könnten noch unter den Trümmern eingeschlossen sein, sagte Synjehubow. 

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Ukraine meldet Abschuss von 21 russischen Drohnen 

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen russischen Drohnenangriff in der Nacht weitgehend abgewehrt. Die Flugabwehr habe 21 von 22 Angriffsdrohnen abgeschossen, teilte die Luftwaffe mit. Sie seien über sechs Regionen in der Nord- und Zentralukraine zerstört worden. Dabei habe es sich um Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion gehandelt. 

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Russland rückt in Tschassiw Jar vor, die Ukraine in Wowtschansk 

Russische Truppen haben offenbar die Kontrolle über einen Kanal in der Stadt Tschassiw Jar erlangt. Dies geht aus dem aktuellen Lagebericht des Institute for the Study of War (ISW) hervor. Das ISW rechnet damit, dass sie bald von dort aus ins Zentrum der Stadt vorstoßen werden.

Bei Wowtschansk hat die Ukraine offenbar zuvor verlorene Stellungen zurückerobert. Ukrainische Streitkräfte sind laut ISW entlang einer Straße im Stadtzentrum vorgerückt. Auch bei Kreminna konnte die Ukraine offenbar Gelände zurückgewinnen.

Verfolgen Sie auf unserer Karte den Frontverlauf:

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Ukraine gibt Stadtteil von Tschassiw Jar auf 

Die ukrainische Armee hat sich nach eigenen Angaben aus einem Teil der strategisch wichtigen ukrainischen Stadt Tschassiw Jar zurückgezogen. "Es war nicht mehr möglich, das Kanalviertel zu halten, nachdem der Feind eingedrungen war", sagte ein ukrainischer Militärsprecher. Die Verteidigungsstellungen seien zerstört und das Leben der eigenen Soldaten gefährdet worden. Das Armeekommando habe sich für einen Rückzug auf besser geschützte Positionen entschieden. 

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Tschassiw Jar liegt in der ostukrainischen Region Donezk etwa 20 Kilometer westlich von Bachmut. 

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Baerbock sieht durch frühere Russland-Politik verlorenes Vertrauen als zurückgewonnen an

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich für weitere Unterstützung der Ukraine durch die Nato ausgesprochen. In einer Bundestagsdebatte zum anstehenden Nato-Gipfel kommende Woche in Washington sagte sie, Russland werde "auf absehbare Zeit die größte Bedrohung für unsere Sicherheit und Freiheit in Europa bleiben". Die westlichen Länder müssten dagegen angehen.

"Wir haben uns das nicht ausgesucht", sagte Baerbock. Deutschland habe eine besondere Verantwortung in der aktuellen Lage und wegen seiner Russland-Politik verlorenes Vertrauen mittlerweile wieder zurückgewonnen. Das dürfe man auch in den Haushaltsverhandlungen nicht verspielen, mahnte die Grünenpolitikerin mit Blick auf die Verhandlungen zum Etat für das Jahr 2025.

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USA liefern Flugabwehrraketen, Panzerabwehrwaffen und Munition

Die US-Regierung hat der Ukraine neue Waffenlieferungen in Aussicht gestellt. Es handle sich um zwei Pakete im Wert von jeweils 150 Millionen und 2,2 Milliarden US-Dollar, teilte das US-Verteidigungsministerium gestern Abend mit. Das kleinere Hilfspaket bestehe aus Soforthilfen, bei dem größeren handle es sich um langfristige Bestellungen über das Programm USAI. Anders als bei den Soforthilfen geht es hier um Material, das nicht aus Militärbeständen stammt, sondern neu bestellt und produziert werden muss. USAI-Hilfen treffen somit erst nach Monaten oder noch später in der Ukraine ein.

Die Soforthilfen umfassen demnach Flugabwehrraketen, Artillerie- und Kleinwaffenmunition sowie Panzerabwehrgeschosse. Auch taktische Fahrzeuge für den Transport von Ausrüstung und Raketen, die von Himars-Werfern abgefeuert werden, gehörten zu dem Paket. Konkrete Zahlen gehen aus den Angaben des Ministeriums nicht hervor.

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Die zusätzlichen langfristigen Hilfen im Milliardenwert sollen der Ankündigung zufolge in die Produktion von Flugabwehrraketen für die besonders leistungsfähigen Systeme Patriot und Nasams fließen. Das Verteidigungsministerium bestätigte zugleich jüngste Angaben, wonach die Versorgung der Ukraine mit neu produzierten Raketen dieser Typen Vorrang vor Bestellungen anderer Länder haben werde. 

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Putin sieht in Istanbuler Vertragsentwurf Grundlage für Friedensgespräche

In den ersten beiden Kriegsmonaten haben Russland und die Ukraine Waffenstillstandsgespräche geführt – die letzten Endes scheiterten. Der Gesprächsstand vom April 2022, bekannt als Entwurf von Istanbul, wo er verhandelt worden war, kann laut Russlands Staatschef Wladimir Putin dennoch weiterhin eine Grundlage für neue Friedensgespräche mit der Ukraine werden.

"Die Istanbuler Vereinbarungen sind nirgendwo hin verschwunden", sagte Putin, und "liegen weiterhin auf dem Tisch". An sie könne angeknüpft werden. Zugleich zog er in Zweifel, dass die ukrainische Regierung ein legitimer Verhandlungspartner sein könne, solange es dort keine Neuwahlen gebe. Diese sind nach ukrainischem Recht während eines laufenden Krieges nicht möglich.

Über den Verhandlungsstand vom April 2022 gab es lange Zeit unterschiedliche Darstellungen. Im Juni veröffentlichte die New York Times erstmals den auf den 15. April 2022 datierten letzten Vertragsentwurf. Unter anderem sieht er als Bedingung für ein Ende des Krieges eine Neutralität der Ukraine vor – zu der die Regierung des Landes laut damaligen ukrainischen Angaben bereit war.

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Allerdings enthält das Dokument auch Passagen, die ukrainische Aussagen, wonach weitere Bedingungen untragbar gewesen seien, stützen. So sieht der Vertragsentwurf beispielsweise zwar vor, dass mehrere Staaten die Sicherheit der Ukraine vor künftigen Angriffen garantieren sollten. Diese Garantien könnten jedoch nur mit Zustimmung Russlands umgesetzt werden. Einen Schutz vor künftigen russischen Angriffen könnte Russland damit den Bestimmungen zufolge mit einem Veto verhindern.

Auch müsse das ukrainische Militär auf eine Größe reduziert werden, über die dem Dokument zufolge Russland und die Ukraine damals nicht einig waren. So forderte die Ukraine beispielsweise eine Obergrenze von 250.000 Soldaten, 800 Kampfpanzern und 1.900 Artillerieeinheiten, während Russland maximal 85.000 Soldaten, 342 Kampfpanzer und 519 Artillerieeinheiten zulassen wollte. Die ukrainische Armee wäre damit so reduziert, dass sie sich gegen mögliche künftige Angriffe Russlands nicht wehren könnte, argumentiert die Regierung in Kiew.

Putins Aussage, die damaligen Verhandlungsergebnisse könnten Grundlage für künftige Gespräche werden, widersprechen zudem Forderungen, die er erst vor wenigen Wochen erhoben hat. Für einen Waffenstillstand hatte er einen Rückzug ukrainischer Truppen aus Gebieten gefordert, die Russland für sich beansprucht, bisher aber nicht erobern konnte. 

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Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Putin sieht in Istanbuler Vertragsentwurf Grundlage für Friedensgespräche

In den ersten beiden Kriegsmonaten haben Russland und die Ukraine Waffenstillstandsgespräche geführt – die letzten Endes scheiterten. Der Gesprächsstand vom April 2022, bekannt als Entwurf von Istanbul, wo er verhandelt worden war, kann laut Russlands Staatschef Wladimir Putin dennoch weiterhin eine Grundlage für neue Friedensgespräche mit der Ukraine werden.

„Die Istanbuler Vereinbarungen sind nirgendwo hin verschwunden“, sagte Putin, und „liegen weiterhin auf dem Tisch“. An sie könne angeknüpft werden. Zugleich zog er in Zweifel, dass die ukrainische Regierung ein legitimer Verhandlungspartner sein könne, solange es dort keine Neuwahlen gebe. Diese sind nach ukrainischem Recht während eines laufenden Krieges nicht möglich.

Über den Verhandlungsstand vom April 2022 gab es lange Zeit unterschiedliche Darstellungen. Im Juni veröffentlichte die New York Times erstmals den auf den 15. April 2022 datierten letzten Vertragsentwurf. Unter anderem sieht er als Bedingung für ein Ende des Krieges eine Neutralität der Ukraine vor – zu der die Regierung des Landes laut damaligen ukrainischen Angaben bereit war.

Wladimir Putin am 25. Juni in Moskau
Wladimir Putin am 25. Juni in Moskau. Vyacheslav Prokovyev/AFP/Getty Images
Allerdings enthält das Dokument auch Passagen, die ukrainische Aussagen, wonach weitere Bedingungen untragbar gewesen seien, stützen. So sieht der Vertragsentwurf beispielsweise zwar vor, dass mehrere Staaten die Sicherheit der Ukraine vor künftigen Angriffen garantieren sollten. Diese Garantien könnten jedoch nur mit Zustimmung Russlands umgesetzt werden. Einen Schutz vor künftigen russischen Angriffen könnte Russland damit den Bestimmungen zufolge mit einem Veto verhindern.

Auch müsse das ukrainische Militär auf eine Größe reduziert werden, über die dem Dokument zufolge Russland und die Ukraine damals nicht einig waren. So forderte die Ukraine beispielsweise eine Obergrenze von 250.000 Soldaten, 800 Kampfpanzern und 1.900 Artillerieeinheiten, während Russland maximal 85.000 Soldaten, 342 Kampfpanzer und 519 Artillerieeinheiten zulassen wollte. Die ukrainische Armee wäre damit so reduziert, dass sie sich gegen mögliche künftige Angriffe Russlands nicht wehren könnte, argumentiert die Regierung in Kiew.

Putins Aussage, die damaligen Verhandlungsergebnisse könnten Grundlage für künftige Gespräche werden, widersprechen zudem Forderungen, die er erst vor wenigen Wochen erhoben hat. Für einen Waffenstillstand hatte er einen Rückzug ukrainischer Truppen aus Gebieten gefordert, die Russland für sich beansprucht, bisher aber nicht erobern konnte. 

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

USA liefern Flugabwehrraketen, Panzerabwehrwaffen und Munition

Die US-Regierung hat der Ukraine neue Waffenlieferungen in Aussicht gestellt. Es handle sich um zwei Pakete im Wert von jeweils 150 Millionen und 2,2 Milliarden US-Dollar, teilte das US-Verteidigungsministerium gestern Abend mit. Das kleinere Hilfspaket bestehe aus Soforthilfen, bei dem größeren handle es sich um langfristige Bestellungen über das Programm USAI. Anders als bei den Soforthilfen geht es hier um Material, das nicht aus Militärbeständen stammt, sondern neu bestellt und produziert werden muss. USAI-Hilfen treffen somit erst nach Monaten oder noch später in der Ukraine ein.

Die Soforthilfen umfassen demnach Flugabwehrraketen, Artillerie- und Kleinwaffenmunition sowie Panzerabwehrgeschosse. Auch taktische Fahrzeuge für den Transport von Ausrüstung und Raketen, die von Himars-Werfern abgefeuert werden, gehörten zu dem Paket. Konkrete Zahlen gehen aus den Angaben des Ministeriums nicht hervor.

Eine Flugabwehrrakete ragt aus der Startrampe eines Patriot-Systems.
Eine Flugabwehrrakete ragt aus der Startrampe eines Patriot-Systems. Axel Heimken/dpa
Die zusätzlichen langfristigen Hilfen im Milliardenwert sollen der Ankündigung zufolge in die Produktion von Flugabwehrraketen für die besonders leistungsfähigen Systeme Patriot und Nasams fließen. Das Verteidigungsministerium bestätigte zugleich jüngste Angaben, wonach die Versorgung der Ukraine mit neu produzierten Raketen dieser Typen Vorrang vor Bestellungen anderer Länder haben werde. 

Lennart Jerke
Lennart Jerke

Baerbock sieht durch frühere Russland-Politik verlorenes Vertrauen als zurückgewonnen an

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich für weitere Unterstützung der Ukraine durch die Nato ausgesprochen. In einer Bundestagsdebatte zum anstehenden Nato-Gipfel kommende Woche in Washington sagte sie, Russland werde „auf absehbare Zeit die größte Bedrohung für unsere Sicherheit und Freiheit in Europa bleiben“. Die westlichen Länder müssten dagegen angehen.

„Wir haben uns das nicht ausgesucht“, sagte Baerbock. Deutschland habe eine besondere Verantwortung in der aktuellen Lage und wegen seiner Russland-Politik verlorenes Vertrauen mittlerweile wieder zurückgewonnen. Das dürfe man auch in den Haushaltsverhandlungen nicht verspielen, mahnte die Grünenpolitikerin mit Blick auf die Verhandlungen zum Etat für das Jahr 2025.

Anna-Lena Schlitt
Anna-Lena Schlitt

Ukraine gibt Stadtteil von Tschassiw Jar auf 

Die ukrainische Armee hat sich nach eigenen Angaben aus einem Teil der strategisch wichtigen ukrainischen Stadt Tschassiw Jar zurückgezogen. „Es war nicht mehr möglich, das Kanalviertel zu halten, nachdem der Feind eingedrungen war“, sagte ein ukrainischer Militärsprecher. Die Verteidigungsstellungen seien zerstört und das Leben der eigenen Soldaten gefährdet worden. Das Armeekommando habe sich für einen Rückzug auf besser geschützte Positionen entschieden. 
Ein ukrainischer Soldat in Tschassiw Jar
Ein ukrainischer Soldat in Tschassiw Jar. Inna Varenytsia/ Reuters
Tschassiw Jar liegt in der ostukrainischen Region Donezk etwa 20 Kilometer westlich von Bachmut. 

Dominik Lenze
Dominik Lenze

Russland rückt in Tschassiw Jar vor, die Ukraine in Wowtschansk 

Russische Truppen haben offenbar die Kontrolle über einen Kanal in der Stadt Tschassiw Jar erlangt. Dies geht aus dem aktuellen Lagebericht des Institute for the Study of War (ISW) hervor. Das ISW rechnet damit, dass sie bald von dort aus ins Zentrum der Stadt vorstoßen werden.

Bei Wowtschansk hat die Ukraine offenbar zuvor verlorene Stellungen zurückerobert. Ukrainische Streitkräfte sind laut ISW entlang einer Straße im Stadtzentrum vorgerückt. Auch bei Kreminna konnte die Ukraine offenbar Gelände zurückgewinnen.

Verfolgen Sie auf unserer Karte den Frontverlauf:

Anna-Lena Schlitt
Anna-Lena Schlitt

Ukraine meldet Abschuss von 21 russischen Drohnen 

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen russischen Drohnenangriff in der Nacht weitgehend abgewehrt. Die Flugabwehr habe 21 von 22 Angriffsdrohnen abgeschossen, teilte die Luftwaffe mit. Sie seien über sechs Regionen in der Nord- und Zentralukraine zerstört worden. Dabei habe es sich um Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion gehandelt. 

Anna-Lena Schlitt
Anna-Lena Schlitt

Mindestens fünf Tote bei russischem Angriff auf Dnipro 

Bei einem russischen Raketen- und Drohnenangriff auf die ostukrainische Stadt Dnipro sind am Mittwoch ukrainischen Behördenangaben zufolge mindestens fünf Zivilisten getötet und 47 weitere verletzt worden. Trümmerteile hätten zudem die Intensivstation eines Kinderkrankenhauses getroffen, sagte Bürgermeister Borys Filatow. In einem weiteren Hospital brach demnach ein Feuer aus. Bei dem Angriff seien auch die Fenster zweier Schulen und dreier Kindergärten zerstört worden, sagte Filatow.
Durch die Detonation in Dnipro zersprangen auch die Fenster eines Einkaufszentrums.
Durch die Detonation in Dnipro zersprangen auch die Fenster eines Einkaufszentrums. Mykola Synelnykov/Reuters
Präsident Wolodymyr Selenskyj postete in sozialen Medien ein Video, in dem eine Rakete zu sehen war, die über Gebäude in der viertgrößten Stadt des Landes hinwegflog. Beim Einschlag flogen Trümmerteile in die Luft. 
 
In der nordöstlichen Region Charkiw wurde ein Dorfratsgebäude getroffen. Dabei wurde eine Person getötet, zwei weitere wurden verletzt. Das teilte der Charkiwer Militärgouverneur Oleh Synjehubow mit. Im Dorf Ruska Losowa traf eine russische Gleitbombe ein Wohngebäude. Mindestens zwei Menschen seien verletzt worden, andere könnten noch unter den Trümmern eingeschlossen sein, sagte Synjehubow. 

Isabelle Daniel
Isabelle Daniel

Selenskyj fordert erneut Hilfe bei Flugabwehr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Verbündeten seines Landes um mehr Flugabwehrsysteme gebeten. Er verwies dabei auf den jüngsten russischen Raketenangriff auf die Großstadt Dnipro, bei dem fünf Menschen getötet und mehr als 50 weitere verletzt worden seien. Auch Wohngebäude und ein Krankenhaus sollen beschädigt worden sein.

„Es gab auch Raketenangriffe auf unsere anderen Regionen, Lenkbomben auf Charkiw und unsere Frontstellungen“, sagte Selenskyj in einer Videoansprache. Beim Angriff auf einen Vorort von Charkiw wurden nach ukrainischen Angaben 14 Menschen verletzt.

Wir können das alles nur mit mehr Luftverteidigungssystemen, nur mit mehr Langstreckenangriffen auf die Stützpunkte und Luftstützpunkte der russischen Terroristen stoppen.

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj

Leonardo Pape
Leonardo Pape

Ukraine dementiert russische Einnahme von Stadtviertel in Tschassiw Jar

Die Ukraine hat russische Berichte zurückgewiesen, wonach Russland einen Bezirk der wichtigen ukrainischen Stadt Tschassiw Jar unter ihre Kontrolle gebracht haben soll. „Wir sehen kein Nachlassen der Artillerieangriffe“, sagte ein Sprecher des ukrainischen Militärs dem staatlichen Fernsehsender Suspilne. Russland setze Artillerie und Mehrfachraketenwerfer ein. Er sprach von einer „extrem schwierigen“ Lage, es gebe Kämpfe um den Kanal. „Die Situation bleibt angespannt. Aber die 24. Brigade hält ihre Stellungen.“

Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, russische Soldaten hätten einen Bezirk der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht. Tschassiw Jar liegt etwa 20 Kilometer westlich von Bachmut, das vor einem Jahr von russischen Truppen eingenommen und nach monatelangen heftigen Kämpfen zu großen Teilen zerstört wurde. Beide Seiten betrachten Tschassiw Jar als strategisch wichtigen Standort.

Luis Kumpfmüller
Luis Kumpfmüller

Wie Wolodymyr Selenskyj um Kompromisse ringt

Wenige Wochen nach dem Friedensgipfel in der Schweiz lässt der ukrainische Präsident einen bemerkenswerten rhetorischen Wechsel erkennen, wie ZEIT-ONLINE-Autoren Maxim Kireev und Denis Trubetskoy schreiben. Anstatt der Wiederherstellung der Grenzen von 1991 formulierte Wolodymyr Selenskyj zuletzt ein anderes Ziel.

Die vollständige Analyse lesen Sie hier:

David Rech
David Rech

Russland lehnt Türkei als Vermittler ab

Die Türkei wird nach russischen Angaben keine Vermittlerrolle im Ukraine-Krieg einnehmen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan teilte zuvor nach einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin in Kasachstan seinem Büro zufolge mit, die Türkei könne dabei helfen, eine Grundlage für ein Ende des Krieges zu schaffen. Staatliche russische Nachrichtenagenturen zitierten den russischen Regierungssprecher Dmitri Peskow nun, dass das nicht möglich sei

Anja Keinath
Anja Keinath

Russland meldet Einnahme von Stadtviertel in Tschassiw Jar

Die russische Armee hat offenbar das Viertel Nowi in der Stadt Tschassiw Jar im Osten der Ukraine eingenommen. Das teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Der dem ukrainischen Militär nahestehende Nachrichtenkanal DeepState berichtete auf Telegram, das Viertel sei „völlig dem Erdboden gleichgemacht“. Weiterer Widerstand hätte nur zu hohen Verlusten geführt. „Der Rückzug aus dem Viertel ist daher eine logische, wenn auch schwierige Entscheidung.“ Die ukrainische Regierung äußerte sich zunächst nicht dazu.

Die strategisch wichtige Stadt Tschassiw Jar liegt etwa zehn Kilometer von Bachmut entfernt, das im Mai 2023 nach langen Kämpfen von den russischen Truppen erobert worden war. Die russische Armee war dort in den vergangenen Monaten an der Front immer weiter vorgerückt. Ein Großteil der Stadt ist schon seit Längerem schwer beschädigt.

Christopher Trinks
Christopher Trinks

Acht Verletzte nach Drohnenangriff nahe AKW Saporischschja

Acht Mitarbeiter des Atomkraftwerks Saporischschja sind nach Angaben Russlands bei einem Drohnenangriff im südukrainischen Enerhodar verletzt worden. Die Männer seien mit Reparaturarbeiten an einem Umspannwerk in der Nähe des AKWs beschäftigt gewesen, als sie zielgerichtet attackiert worden sein, sagte der Leiter der russischen Atombehörde, Alexej Lichatschow.

Das Umspannwerk zählt nach Angaben Lichatschows zur Infrastruktur des Atomkraftwerks und versorgt die Stadt Saporischschja mit Strom. Demnach soll es innerhalb einer Stunde drei Drohnenangriffe auf das Objekt gegeben haben. Das sei ein „demonstrativer Vorstoß“, mit dem das Sicherheitsprinzip der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) kompromittiert werde, sagte Lichatschow. Er forderte eine internationale Reaktion der IAEA auf die Attacke. 

Das Atomkraftwerk Saporischschja ist bereits kurz nach Ausbruch des Krieges von Russland besetzt worden.
Das Atomkraftwerk Saporischschja ist bereits kurz nach Ausbruch des Krieges von Russland besetzt worden. imago/Alexander Polegenko/TASS

Maline Hofmann
Maline Hofmann

2.000 Akten im Völkerrechtsprozess gegen Russland übergeben worden

Mehr als 2.000 Akten Beweismittel aus 14 Ländern hat das Internationale Zentrum für die Strafverfolgung des Verbrechens der Aggression gegen die Ukraine ein Jahr nach seiner Gründung erhalten. Das teilte die EU-Justizbehörde Eurojust, unter deren Dach das Zentrum steht, in Den Haag mit.

Zweck der Einrichtung ist, Dokumente mutmaßlicher völkerrechtlicher Verstöße Russlands in seinem Angriffskrieg zu sammeln und zu sichern. Das Material soll Staatsanwälten für einen möglichen späteren Strafprozess dienen. Ob dafür ein Sondertribunal eingerichtet wird, ist noch Gegenstand von Diskussionen.

Die Aufgabe des International Centre for the Prosecution of the Crime of Aggression Against Ukraine (ICPA) gilt als herausfordernd, weil es aktuell keine internationale gerichtliche Erfahrung mit der Verfolgung des „Verbrechens der Aggression“ gibt. Erschwerend ist Eurojust zufolge zudem, dass sich der größte Teil des Beweismaterials in der Russischen Föderation befindet

Das Internationale Zentrum für die Strafverfolgung des Verbrechens der Aggression gegen die Ukraine hat mehr als 2.000 Akten Beweismittel aus 14 Ländern erhalten
Das Internationale Zentrum für die Strafverfolgung des Verbrechens der Aggression gegen die Ukraine hat mehr als 2.000 Akten Beweismittel aus 14 Ländern erhalten. Koen van Weel/ANP/AFP/Getty Images

Maline Hofmann
Maline Hofmann

Nato will offenbar Ukraine im nächsten Jahr mehrere Milliarden Euro an Militärhilfe bereitstellen

Die Nato-Staaten wollen nach Angaben aus diplomatischen Kreisen der Ukraine im kommenden Jahr 40 Milliarden Euro an militärischer Hilfe zukommen lassen. Den formellen Beschluss sollen die Staats- und Regierungschefs der 32 Mitgliedstaaten bei ihrem Gipfel kommende Woche in Washington, D.C. fassen, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Brüsseler Kreise berichtet.

Der scheidende Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte zuletzt die Nato-Mitglieder aufgefordert, die Unterstützung für die Ukraine auf dem Niveau von 2022 zu belassen. Das entspricht in etwa 40 Milliarden Euro pro Jahr.