Ukraine-Karte fortschrittlich: Russland besetzt weitere Gebiete im Osten und Süden des Landes

Russische Truppen haben offenbar an mehreren Frontabschnitten im Osten des Landes weiteres ukrainisches Territorium eingenommen. Das berichtet das Institut for the Study of War in seinem aktuellen Lagebericht (PDF). Nach Angaben der Militärexperten kam es überwiegend zu Vorstößen in der Region Donezk, darunter in Tschassiw Jar. Geolokalisierte Bildaufnahmen sollen laut dem ISW belegen, wie russische Truppen entlang eines Kanals und in der Nähe der Fernstraße T0504, jeweils im Osten und Süden der Stadt, vorrücken.

Darüber hinaus hat das ISW geolokalisierte Aufnahmen ausgewertet, die Bewegungen russischer Truppen in mehreren Dörfern nahe Awdijiwka und bei Donezk-Stadt zeigen sollen.

Entlang des Frontabschnitts Kupjansk-Swatowe-Kreminna haben russische Streitkräfte anscheinend weitere Gebiete besetzt. Das legen geolokalisierte Aufnahmen nahe, die russische Truppenbewegungen bei Swatowe zeigen sollen. 

Darüber hinaus haben ukrainische Truppen offenbar bei einem Raketenangriff ein Öldepot in der besetzten Stadt Rowenky getroffen, etwa 55 Kilometer südlich der Regionalhauptstadt Luhansk. Das geht unter anderem aus einer geolokalisierten Videoaufnahme hervor, die das ISW ausgewertet hat. Nach Angaben des ukrainischen Leiters der Oblast Luhansk, Artem Lysohor, entstand ein „beträchtlicher Schaden“, bei dem ein russisches Lager mit Treibstoffreserven zerstört worden sei. Diese Meldung lässt sich nicht unabhängig bestätigen, gilt den geolokalisierten Aufnahmen nach aber als wahrscheinlich.

Russischen Truppen sind in den südlich gelegenen Regionen Saporischschja und Cherson vorgestoßen, jedoch nur geringfügig, wie das ISW mitteilte. Geolokalisierte Aufnahmen deuten demnach darauf hin, dass russische Truppen nahe den Dörfern Robotyne und Krynky vorrücken. Zusätzlich zu diesen Bewegungen versuchen russische Truppen weiterhin, auf der Insel Nestryha zu landen, wie der ukrainische Sprecher Dmytro Pletentchuk in einem Interview sagte. Ukrainischen Angaben zufolge behalten einheimische Streitkräfte jedoch weiterhin die Kontrolle über die Kampfhandlungen.