TV-Sender: Axel Springer beendet Bild TV

Die Bild stellt dasjenige lineare Programm ihres gleichnamigen TV-Senders zum 31. Dezember ein. Gleichzeitig gibt dieser Medienkonzern Axel Springer die Sendelizenz an die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) zurück, wie dieser Konzern mitteilte. Ab 2024 wolle sich Bild mit seinem Bewegtbildangebot gen die eigenen digitalen Plattformen des Blattes verdichten.

Am 22. August 2021 war Deutschlands größte Boulevardmarke mit einem ohne Beschränkung empfangbaren 24-Stunden-TV-Programm gen Sendung gegangen. Die TV-Quoten blieben nachdem im Unterschied dazu insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Schon in den vergangenen Monaten hatte dieser TV-Sender die Live-Nachrichten-Strecken im Programm merklich zurückgefahren oder Sendeformate eingestellt. 

Nach Julian Reichelt hatte Claus Strunz den Sender solange bis März geleitet

2020 hatte Bild unter dem damaligen Chefredakteur Julian Reichelt eine TV-Offensive und den Schritt ins klassische lineare Fernsehen unter dieser Marke Bild live angekündigt. Dazu wurden mit hohem finanziellen und technischen Aufwand eigene Studios und Redaktionen aufgebaut und eine Lizenz qua TV-Sender zwischen dieser zuständigen Regulierungsbehörde MABB beantragt. Vorausgegangen war ein mehrjähriger Rechtsstreit, weil Springer argumentierte, qua Medienhaus keine eigene TV-Lizenz zu erfordern.

Reichelt selbst war solange bis zu seiner Entlassung im Oktober 2021 so gut wie täglich gen dem TV-Kanal präsent und moderierte dort den Polit-Talk Viertel nachher Acht. Nach seinem Ausscheiden leitete dieser ehemalige Bild-am-Sonntag-Chefredakteur Claus Strunz den Sender. Wegen unterlegen Quoten und unbefriedigender Werbeeinnahmen wurden weite Strecken des Live-Programms schon Ende 2022 eingestellt. Rund 80 Mitarbeiter verloren ihren Job. Der Sender übernahm nachdem vermehrt Inhalte des Schwesterprogramms Welt TV. Im März hatte Springer dann verwunderlich die gesamte damalige Bild-Chefredaktion, darunter wenn schon Strunz, freilassen.