Türkei: Menschen Widerspruch erheben erneut in Istanbul zum Besten von İmamoğlus Freiheit

In Istanbul haben erneut Zehntausende
Menschen gegen die Inhaftierung des Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu protestiert. Im ganzen Land folgten Hunderttausende den
Aufrufen der Opposition und gingen auf die Straße, nachdem İmamoğlu in der vergangenen Woche wegen des Vorwurfs der
Bestechung inhaftiert wurde.

Bei der von der wichtigsten Oppositionspartei, der Republikanischen
Volkspartei (CHP), organisierten Kundgebung in Istanbul hielten Menschen
Plakate mit der Aufschrift „Freiheit für Imamoglu“ in die Höhe. „Wenn
die Justiz schweigt,
wird das Volk sprechen“, hieß es auf einem anderen Plakat.

Seit Beginn der Proteste fast 2.000 Menschen festgenommen

Seit Tagen finden Demonstrationen im ganzen Land statt. Es sind die größten regierungsfeindlichen Proteste in der Türkei seit einem Jahrzehnt. Seitdem wurden fast 2.000 Menschen
festgenommen, wie Innenminister Ali Yerlikaya
mitteilte. 260 von ihnen seien
in Untersuchungshaft genommen worden.  

Oppositionsparteien, Menschenrechtsgruppen und westliche Regierungen bezeichneten das
Verfahren gegen İmamoğlu als politisches Manöver gegen den Konkurrenten des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Dessen Regierung bestreitet
jegliche Einflussnahme auf die Justiz und behauptet, die Gerichte seien
unabhängig. Erdoğan drohte mit rechtlichen Konsequenzen und forderte die CHP auf,
die Türken nicht länger zu „provozieren“.

Bei einer Vorwahl am vergangenen Sonntag hatte
die CHP İmamoğlu als Kandidaten für die nächsten
Präsidentschaftswahlen bestätigt
. Diese sind für 2028 angesetzt, doch die
CHP fordert eine vorgezogene Wahl, da die Regierung ihre Legitimität verloren habe.