Tschechien: Tausende Menschen Widerspruch erheben in Prag gegen geplante Regierung

An einem für Tschechien historisch bedeutsamen Tag haben in Prag Tausende Menschen gegen die geplante neue Regierung demonstriert. Unter dem Motto „Tschechien steht nicht zum Verkauf“ sprachen sie sich gegen den politischen Kurs der rechtsgerichteten Koalition aus. Dem Sieger der Parlamentswahl, Andrej Babiš, warfen sie vor, seine künftige Regierung auf mafiösen
Strukturen aufbauen zu wollen.

Der 17. November ist der Jahrestag der
Samtenen Revolution von 1989. Sie läutete in der damaligen Tschechoslowakei das
Ende des Kommunismus ein. Am Vormittag war Babiš von Umstehenden
ausgepfiffen worden, als er bei einer Gedenkfeier Blumen niederlegte. Sie warfen ihm dabei laut Radio Prag eine Zusammenarbeit mit der kommunistischen
Geheimpolizei vor.

Babiš wurde am Montag auch von Staatspräsident Petr Pavel unter Druck gesetzt. Das Staatsoberhaupt drohte damit, dass er den
EU-kritischen Milliardär nicht zum Regierungschef ernennen müsse.
Er verwies dabei auf den Interessenkonflikt des 71-Jährigen. Babiš gehört ein großes Agrar-Unternehmen und bekommt dafür öffentliche Subventionen. 

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