Trump kündigt Zölle gen Auto-Importe in Höhe von etwa 25 Prozent an

Erstmals nennt US-Präsident Donald Trump eine konkrete Zahl für die Höhe der von ihm angestrebten Strafzölle auf Auto-Importe. Auch auf Pharmaprodukte will die USA Strafzölle erheben.
US-Präsident Donald Trump hat sich erstmals konkret zu den für Anfang April angekündigten Strafzöllen auf Auto-Importe geäußert. Die Auto-Zölle würden „in der Nähe von 25 Prozent liegen“, sagte Trump am Dienstag vor Reportern in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Die Einzelheiten dazu würden im April bekannt gegeben.
Trump hatte in der vergangenen Woche ein Dokument zur Vorbereitung sogenannter reziproker Zölle unterzeichnet. Er sieht die USA im Handel mit anderen Ländern für benachteiligt. Die Gegenzölle bedeuten, dass die USA dort Zölle anheben, wo sie derzeit weniger fordern als ihre Handelspartner. Dies droht Experten zufolge eine protektionistische Eskalation in Gang zu setzen und die Inflation wieder anzufachen. Auf Pkw-Importe aus der EU haben die USA bisher einen Zollsatz von 2,5 Prozent gesetzt, während der EU-Zollsatz bei zehn Prozent liegt.
Deutschland als Exportnation würden die Autozölle besonders hart treffen. Volkswagen hofft auf ein Entgegenkommen und sucht den direkten Draht zur Regierung in Washington. „Wir werden mit der neuen Trump-Regierung jetzt kurzfristig Kontakt aufnehmen“, kündigte Konzernchef Oliver Blume in einem am Sonntag veröffentlichten ZDF-Interview an.
Zu weiteren Zöllen befragt, die er etwa für Pharma-Produkte ins Spiel gebracht hatte, sagte Trump: „Es werden 25 Prozent und mehr sein, und es wird im Laufe eines Jahres noch deutlich höher werden.“ Weiter sagte er, er wolle den Unternehmen Zeit geben, auf dem US-Markt Fuß zu fassen.
Trump hatte vergangene Woche mögliche Zölle für Auto-Importe „rund um den 2. April“ angekündigt. Auf Produkte aus Kanada und Mexiko führte er bereits neue Abgaben von 25 Prozent ein, setzte diese jedoch zunächst aus. Auf Stahl- und Aluminiumexporte erheben die USA ab dem 12. März ebenfalls 25 Prozent.
Etwa die Hälfte der in den USA verkauften Autos werden in den Vereinigten Staaten selbst produziert. Von den importierten Autos kommt etwa die Hälfte aus Mexiko und Kanada. Die andere Hälfte wird aus weiteren großen Autohersteller-Ländern importiert, darunter auch Deutschland. Für den deutschen Export spielen Produkte wie Autos, Pharma und Medizintechnik eine große Rolle.
AFP/Reuters/sam
Source: welt.de