Treffen mit Kronprinz von Saudi-Arabien: Donald Trump attackiert Reporterin nachher Frage zu Khashoggi verbal
US-Präsident Donald Trump hat eine Journalistin des Senders ABC nach einer Frage zum Mord an Jamal Khashoggi verbal angegriffen. Der Republikaner nannte die leitende Korrespondentin für das Weiße Haus, Mary Bruce, eine „schreckliche Reporterin“. Der US-Präsident bezeichnete die Berichterstattung zudem als „fake“ und drohte dem Sender erneut mit dem Entzug der Sendelizenz.
Bruce gehörte zu den Reportern, die bei Trumps Empfang des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman im Oval Office anwesend sein durften. Die Reporterin fragte Trump, ob es angemessen sei, dass seine Familie während seiner Präsidentschaft Geschäfte in Saudi-Arabien mache.
Bevor der US-Präsident antworten konnte, richtete Bruce eine weitere Frage an den Kronprinzen: „Eure Königliche Hoheit, die US-Geheimdienste sind zu dem Schluss gekommen, dass Sie die brutale Ermordung eines Journalisten organisiert haben.“ Und weiter: „Warum sollten Amerikaner Ihnen vertrauen? Und dieselbe Frage an Sie, Mr. President.“
„Schreckliche, aufsässige und einfach furchtbare Frage“
Trump wies die Erkenntnisse der US-Geheimdienste zurück. „Es sind Dinge geschehen, aber er (Kronprinz Mohammed) wusste nichts davon, und wir können es dabei belassen“, sagte Trump. Viele Leute hätten Khashoggi nicht gemocht, behauptete der US-Präsident zudem.
Kronprinz Mohammed sagte seinerseits, Khashoggis Tod sei schmerzhaft gewesen und „ein großer Fehler“. Trump kritisierte Bruce später dafür, dem Prinzen eine „schreckliche, aufsässige und einfach furchtbare Frage“ gestellt zu haben.
Als die Reporterin nachhakte, warum das Weiße Haus auf die Zustimmung aus dem Kongress warte, bevor weitere Details zur Korrespondenz des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein veröffentlicht werden, sagte Trump: „Es ist nicht die Frage, die mich stört. Es ist Ihre Einstellung.“ Und weiter: „Es ist die Art, wie Sie diese Fragen stellen.“ ABC News äußerte sich zunächst nicht zu Trumps Aussagen.
Trump bezeichnete Reporterin als „Schweinchen“
Der verbale Angriff auf die ABC-Reporterin ist nicht der erste des US-Präsidenten. Erst am Freitag hatte Trump Catherine Lucey, die Korrespondentin von Bloomberg im Weißen Haus, an Bord der Air Force One beleidigt. Lucey hatte den Republikaner zuvor gefragt, warum er sich so verhalte, wenn in den Epstein-Akten nichts Belastendes stehe. Daraufhin zeigte Trump auf sie und sagte: „Sei still. Sei still, du Schweinchen.“
Mehrere Journalisten, die an Bord der Air Force One waren, bestätigen den Vorfall und kritisieren die Aussagen des US-Präsidenten.