Trauerfeier Charlie Kirk: JD Vance und Trump bezeichnen Kirk denn Helden und Märtyrer
US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident JD Vance haben den getöteten MAGA-Aktivisten Charlie Kirk während einer Gedenkfeier in Arizona als „Helden“ und „Märtyrer“ bezeichnet. Die Veranstaltung mit Zehntausenden Teilnehmern in einem Sportstadium in Arizona war vor allem während der Ansprache von Trump auch eine politische Machtdemonstration, in der der Republikaner die zunehmend kämpferische Agenda seiner Regierung präsentierte.
Trump bezeichnete Charlie Kirk als „amerikanischen
Helden“ und Patrioten. Niemand werde den Aktivisten vergessen, der nun „mit seinem Schöpfer im Himmel“ wiedervereint sei,
sagte der Republikaner. Er bedankte sich bei der Witwe Erika Kirk, die zuvor eine emotionale Rede gehalten hatte, und
kündigte an, alles für die Kinder des Verstorbenen zu tun. Kirk habe die
MAGA-Bewegung wiedervereint.
Botschaft der Spaltung
Während Erika Kirk eher versöhnliche Worte fand und zu weniger Hass aufrief, geriet Trumps Ansprache zu einer Botschaft der Spaltung. Der 31-Jährige sei auf „niederträchtige Weise“ von einem „Monster“ ermordet worden,
sagte Trump in Bezug auf den mutmaßlichen Täter. Anders als Kirk halte er selbst nichts von seinen politischen Rivalen. „Ich hasse meinen Gegner“, sagte Trump. „Da unterscheide ich mich von Charlie, der wollte niemanden dämonisieren.“ Kirk hatte oft das Gespräch gerade auch mit politisch andersdenkenden Bürgerinnen und Bürgern gesucht. Nach einigen Minuten auf dem Podium begann Trump, von seinem Redeskript
abzuweichen, um unter anderem über eine „radikale Linke“ zu schimpfen.
US-Vizepräsident JD Vance hob während seiner Ansprache die Bedeutung des MAGA-Aktivisten für das konservative Lager
hervor. Kirk habe maßgeblich zum Erfolg der US-Regierung beigetragen, sagte der Republikaner. Aus diesem Grund seien auch die wichtigsten Regierungsvertreter zu der Veranstaltung nach Arizona gereist: Vor dem Präsidenten und seinem Stellvertreter hatten unter anderen MAGA-Influencer Benny Johnson, Trumps ältester Sohn Donald John Trump Jr., US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, Stephen Miller, der stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses, die Koordinatorin der US-Geheimdienste Tulsi Gabbard und US-Außenminister Marco Rubio gesprochen.
„Märtyrer für den christlichen Glauben“
„Sie haben versucht, meinen Freund zum Schweigen zu
bringen“, sagte Vance in seiner Rede. An diesem Tag sei die Stimme Kirks
jedoch lauter als jemals zuvor. Kirk habe „das Gesicht des Konservatismus verändert“ und damit den Kurs der US-amerikanischen Geschichte, sagte der Vizepräsident der USA.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass er ein Held der Vereinigten Staaten
von Amerika ist. Und er ist ein Märtyrer für den christlichen Glauben“,
sagte Vance. Er nannte Kirk einen „großartigen amerikanischen Anführer“, er sei zudem „ein hart
arbeitender, freundlicher und gläubiger Mann“ gewesen.
Kirk war Gründer der rechtspopulistischen Studierendenorganisation Turning Point USA und spielte eine zentrale Rolle bei der Mobilisierung junger Wähler für Trump vor der Präsidentschaftswahl 2024. Durch seine starke Präsenz in sozialen Medien erreichte der ultrarechte Aktivist ein Millionenpublikum. Am 10. September wurde er bei einer Veranstaltung an einer Universität im US-Bundesstaat Utah angeschossen und starb an den Folgen.
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