Theater und Film: Autor und Regisseur Thomas Heise gestorben

Der Autor und Regisseur Thomas Heise ist tot. Er starb am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit in Berlin, wie die Akademie der Künste unter Berufung auf sein enges Umfeld mitteilte. Heise wurde demnach 68 Jahre alt.

Der in Ost-Berlin geborene Künstler war in den Siebzigerjahren zunächst Assistent von Regisseur Heiner Carow, der unter anderem für den Film Die Legende von Paul und Paula bekannt ist. Nach dem Abitur studierte Heise an der Filmhochschule in Babelsberg, wo er 1983 aus politischen Gründen exmatrikuliert wurde. Er arbeitete als freischaffender Autor und Regisseur und war von 1987 bis 1990 Meisterschüler der Berliner Akademie der Künste.

Von 1990 bis 1997 arbeitete Heise mit Regisseur Fritz Marquardt an dem Theater Berliner Ensemble. Während der Intendanz von Autor Heiner Müller führte Heise dort auch selbst Regie. So inszenierte er unter anderem Bertolt Brechts Der Brotladen und nach Müllers Tod dessen Werk Der Bau.

In der DDR-Zeit und nach der Wiedervereinigung drehte Heise zahlreiche Dokumentarfilme, bei denen er auch als Autor tätig war. Als Regisseur steuerte er zudem einen Teil zu der 2009 entstandenen Dokumentation 24 h Berlin – Ein Tag im Leben bei.

In die Berliner Akademie der Künste wurde Heise 2001 aufgenommen. Seit 2018 war er dort Direktor der Sektion Film- und Medienkunst. Als Professor wirkte der Filmemacher zunächst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, später an der Wiener Akademie der bildenden Künste.