Sunburn-Chic: Fifty Shades of Fleischfarben

Sommerferienende, Uhrenvergleich. So ging das Ritual in der norddeutschen Neunzigerjahrekindheit. Man nahm die Casio ab und entblößte einen hellen Hautstreifen am Handgelenk, der unmissverständlich klarmachte, wie viele Abenteuer man im Freien erlebt hatte, wie viele Stunden unter der Sonne. Gesicht, Arme und Beine waren heimlich braun geworden. Aber wie stark, ließ sich nur unter der Uhr erkennen. Wer hier den stärksten Kontrast vorweisen konnte, hatte gewonnen. Selbst Mütter und Großmütter spielten mit, weil auch die ganzjährig Blassen aus der Elbmarsch im weichen Septemberlicht zeigen wollten, dass ein Hauch von Dolce Vita in ihnen steckt.