Südostafrika: Militärflugzeug mit Malawis Vizepräsident an Bord verschollen

Ein Militärflugzeug mit dem malawischen Vizepräsidenten Saulos Chilima und neun anderen Menschen an Bord ist möglicherweise abgestürzt. Die Maschine sei am Montag von den Radarschirmen verschwunden, teilte das malawische Präsidialamt mit. Eine Suchaktion wurde eingeleitet. Präsident Lazarus Chakwera sagte eine geplante Reise auf die Bahamas ab.

Das Flugzeug hatte die Hauptstadt Lilongwe um 9.17 Uhr (Ortszeit) verlassen, verschwand dann vom Radar und landete nicht wie geplant etwa 45 Minuten später auf dem etwa 370 Kilometer entfernten Mzuzu International Airport. Die Flugsicherung hatte den Piloten wegen schlechten Wetters und schlechter Sicht zur Umkehr aufgefordert, sagte Chakwera in einer Ansprache, die live im staatlichen Fernsehsender MBC übertragen wurde. Kurze Zeit später verschwand das Flugzeug, sagte er.

„Ich weiß, dass dies eine herzzerreißende Situation ist. Ich weiß, dass wir alle verängstigt und besorgt sind. Auch ich bin besorgt“, sagte Chakwera. „Aber ich möchte Ihnen versichern, dass ich keine Mittel scheue, um das Flugzeug zu finden. Und ich halte an jeder Faser der Hoffnung fest, dass wir Überlebende finden werden.“ Der Präsident versprach, dass die Suchaktion die ganze Nacht hindurch fortgesetzt werde. „Ich habe den strikten Befehl gegeben, die Operation fortzusetzen, bis das Flugzeug gefunden ist.“ Die USA, Großbritannien, Norwegen und Israel hätten ihre Unterstützung angeboten, sagte Chakwera.

Mzuzu ist die drittgrößte Stadt Malawis und die Hauptstadt der Nordregion. Sie liegt in einem hügeligen, bewaldeten Gebiet, das von der Viphya-Bergkette mit ihren ausgedehnten Kiefernplantagen dominiert wird. Die malawische Mediengruppe The Times berichtete, dass Suchtrupps eines dieser Waldgebiete in der Nähe von Mzuzu nach Spuren des Flugzeugs durchkämmten.

Chilima ist seit 2020 Vizepräsident. Gegen ihn war ein Korruptionsverfahren eingeleitet worden, weil er angeblich Geld als Gegenleistung für die Beeinflussung der Vergabe von Regierungsaufträgen erhalten hatte. Ende 2022 war er verhaftet worden. Chilima hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Im Mai hatte die Staatsanwaltschaft die Anklage überraschend fallen gelassen.

Erst vor etwas mehr als drei Wochen waren im Iran Präsident Ebrahim Raissi, sein Außenminister Hossein Amir-Abdollahian und mehrere weitere Personen bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen.