Südkorea: Chaosnacht zeigt im gleichen Sinne Kalten Krieg des 21. Jahrhunderts

Nachdem der südkoreanische Präsident Yoon Seok-Yeol das Kriegsrecht in seinem Land ausgerufen hatte, zeigt sich erneut, wie fragil die Demokratie in dem asiatischen Land ist


Nach der Ausrufung des Kriegsrechts: Südkoreanische Soldaten versuchen am 3. Dezember 2024 in die Nationalversammlung in Seoul einzudringen

Foto: Jung Yeon-Je/AFP via Getty Images


Es war nicht nur politisch eine der chaotischsten Nächte in der Geschichte Südkoreas. Nachdem Präsident Yoon Seok-Yeol am späten Abend um 22.28 Uhr des 3. Dezember das Kriegsrecht aussprach, Soldaten und Militär daraufhin Scheiben in der Nationalversammlung einschlugen und diese besetzten, um Abgeordnete daran zu hindern, das Gebäude zu betreten, geriet das Land kurzzeitig in eine Phase selten gesehener Unruhe.

Binnen sechs Stunden war der Spuk wieder vorbei. Vorerst, Abgeordnete widersetzten sich nämlich den militärischen Sperren, und um ein Uhr Ortszeit wurde die Anordnung des Präsidenten einstimmig von 190 Abgeordneten für ungültig erklärt. Für viele, die zu der Uhrzeit noch wach waren, wurde es eine schlaflose Nacht. Alle