Stimmungslage: DIHK warnt vor wirtschaftlichem Abstieg Deutschlands

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer jahrelangen Schwächephase. Auch im neuen Jahr wird kein spürbarer Aufschwung erwartet.

Wann geht es mit der Wirtschaft bergauf? Die Stimmung ist schlecht. Die Erwartungen an die Bundesregierung sind groß. Das fordert die Deutsche Industrie- und Handelskammer.

Die Rahmenbedingungen für Investitionen sind aus Sicht von Adrian international nicht mehr wettbewerbsfähig. „Das sehen wir bei der Grundstoffindustrie aufgrund der hohen Energiekosten und im Fahrzeug- und Zuliefererbereich.“ Der dritte wichtige Bereich sei der Maschinenbau, der abhängig sei von den Ausrüstungsinvestitionen der Industrie und der Zollpolitik sowie beeinflusst werde von den internationalen Verwerfungen, so Adrian mit Blick auf höhere US-Zölle. Was deutsche Firmen dazu extrem belaste, seien die hohen Arbeitskosten in Deutschland.

Koalition soll sich zusammenraufen

Mit Blick etwa auf angekündigte Reformen der Sozialsysteme sagte Adrian, die schwarz-rote Bundesregierung wolle etwas verändern und bewegen. Allerdings sei es in der Koalitionsstruktur offensichtlich schwierig, eindeutige Reformergebnisse zu erreichen.

„Oft hält einer der Koalitionspartner dagegen. Für uns wäre es wünschenswert, dass sich die Verantwortlichen jetzt zusammenraufen und an ernsthaften Reformen arbeiten. Denn alle sollten doch gemeinsam ein Interesse daran haben, die Wirtschaft wieder nach vorne zu bringen“, sagte der DIHK-Präsident. So forderte Adrian, eine ab 2028 vorgesehene Unternehmenssteuersenkung vorzuziehen. Außerdem müsse die Stromsteuer für alle auf das europäische Mindestmaß verringert werden.

„Wenn es dem Bundeskanzler und seiner Mannschaft gelingt, die Reformansätze umzusetzen, die Reform des Bürgergeldes, der Sozialleistungssysteme und es beim Bürokratieabbau endlich mal einen spürbaren Durchbruch gibt – das würde schon einen Stimmungsumschwung erzeugen“, sagte Adrian.