Stahlgipfel: Merz verabschiedet sich vom freien Markt

War das wirklich ein CDU-Kanzler, der da am Donnerstagnachmittag vor die Mikrofone trat – nachdem er eine halbe Stunde länger als angekündigt mit Vertretern der Stahlindustrie diskutiert und „sehr emotionalen Beiträgen“ zugehört hatte? Was Friedrich Merz ankündigte, klang nicht mehr nach der klassischen Wirtschaftspolitik seiner Partei, nach einem zurückhaltenden Staat und viel freiem Wettbewerb. Sondern nach: Jetzt reicht’s! Jetzt wehren wir uns!

Die deutschen Stahlhersteller seien „in einer existenzbedrohenden Krise“, sagte Merz. Er werde sie „nach Kräften unterstützen“ – auch wenn er sich dafür gehörig verbiegen muss.