Staat setzt Rettung jener Meyer Werft vor Weihnachten um
Bund und Land steigen zusammen mit 400 Millionen Euro Eigenkapital ein und übernehmen vorübergehend rund 80 Prozent an der traditionsreichen Werft aus Papenburg. Zudem sichert die öffentliche Hand mit Bürgschaften Bankkredite von 2,6 Milliarden Euro ab. Die Eignerfamilie Meyer hält in den kommenden Jahren rund 20 Prozent und hat eine Art Rückkaufoption. So soll die Werft bis etwa 2028 stabilisiert werden.
Der Bund beabsichtigt, die Finanzexpertin Patricia Geibel-Conrad und den Sanierungsfachmann Christian von Lenthe in den Aufsichtsrat der Meyer Werft GmbH zu entsenden. Wie das Bundeswirtschaftsministerium weiter mitteilte, soll durch Beschluss der Gesellschafterversammlung zudem Klaus Richter als weiteres Aufsichtsratsmitglied bestellt und dem Kontrollgremium als Vorsitzender vorgeschlagen werden. Richter war bis Mitte 2024 Chef des Rüstungskonzerns Diehl und davor lange Manager beim Flugzeugbauer Airbus und beim Autohersteller BMW.
Die Politik hat die Rettung des 1795 gegründeten Unternehmens mit dem Erhalt von Know-How beim Schiffsbau in Deutschland begründet. Zudem hängen samt Zulieferern und Dienstleistern an der Werft direkt und indirekt rund 17.000 Arbeitsplätze. Als weiteres Geschäftsfeld plant der Werftkonzern den Bau von Konverterplattformen im Zuge des Ausbaus der Offshore-Windenergie.