Sozialbeiträge: Pflegeversicherung laut Medienbericht womöglich demnächst zahlungsunfähig

Nach einem Medienbericht über die Lage der Pflegeversicherungen gibt es Befürchtungen über deutlich steigende Sozialbeiträge. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet, dass die finanzielle Lage der gesetzlichen Pflegeversicherung noch dramatischer sein könnte als bisher öffentlich bekannt. Die Redaktion beruft sich dabei auf „Koalitionskreise“.

Dort heiße es, die Pflegeversicherung sei nach aktueller Einschätzung der Regierung bereits im Februar zahlungsunfähig, wenn nicht vorher eingegriffen werde. Es gebe Gespräche in der Koalition über eine „Notoperation“, um eine Pleite zu verhindern, meldet RND weiter.

Anstieg der Sozialbeiträge wie seit 20 Jahren nicht mehr?

Die von den Krankenkassen bisher prognostizierte Erhöhung des Beitragssatzes um 0,2 Prozentpunkte reiche aber nicht aus. In der Regierung werde vielmehr davon ausgegangen, dass der Satz um 0,25 bis 0,3 Prozentpunkte steigen müsse. 

Als Grund werde angeführt, dass nach der Bundestagswahl im Herbst 2025 mit einer längeren Phase der Regierungsbildung zu rechnen sei. Deshalb müsse die Beitragssteigerung so ausfallen, dass das Geld mindestens bis zum Frühjahr 2026 ausreiche.

Derzeit gilt in der Pflegeversicherung ein allgemeiner Beitragssatz von 3,4 Prozent. Menschen ohne Kinder müssen vier Prozent bezahlen. Für Familien mit mehr als einem Kind unter 25 Jahren gibt es Abschläge. 

Eine Beitragserhöhung von 0,3 Punkten in der Pflege käme noch zu dem Anstieg von 0,7 Prozentpunkten hinzu, die für die Krankenversicherung erwartet werden. Damit könnten die Sozialbeiträge zum Jahresanfang 2025 so stark steigen wie seit über 20 Jahren nicht mehr.