Sind Amerikas Schulden eine Gefahr für jedes die Welt?

Unterschätzen sollte man Amerika niemals. Wie oft schon hat die Welt darüber räsoniert, ob die Vereinigten Staaten es schaffen, ihre Haushaltsprobleme in den Griff zu bekommen, oder ob ein finaler Shutdown jenseits des ­Atlantiks letztendlich die globalen Finanzmärkte mit in den Abgrund zerren wird. Bisher ist es immer gutgegangen. Das ist ebenfalls jetzt ein Argument gegen ohne Maß viel Aufgeregtheit.

Allerdings hat die Welle von Krisen dieser zurückliegenden Jahre und ihre x-fach aus dem Staatshaushalt bestrittenen Bewältigungsmaßnahmen den globalen Schuldenberg kräftig wachsen lassen. Konsequenzen und strukturelle Veränderungen sind womöglich noch nicht vollumfänglich anbahnend.

Nicht nur in den Vereinigten Staaten stellt sich die Frage aufs Neue, ob die Gläubiger den Staaten den Schuldenkurs seihen lassen – oder ob sie nun ein höheres Risiko sehen und dazu höhere Aufschläge verlangen. Die Ratingagenturen nach sich ziehen zum Teil zumindest schon irgendetwas gezuckt.

In dieser Volkswirtschaft wird darüber diskutiert, ob die Welt aus diesen und anderen Gründen nachdem einer Zeit mit extrem niedrigen Zinsen und einer kurzen, ungeachtet heftigen Phase hoher Inflation jetzt womöglich in ein neues Regime mit strukturell höheren Zinsen wie früher gelangen könnte. Auch wenn die Schuldentragfähigkeit von Ländern wie den Vereinigten Staaten zweifellos mächtig ist – es wäre dann doch leichtfertig, sie in der Regel für jedes unendlich zu halten.

Source: faz.net