Shopping | „Karstadt ist wie eine Familie“: In Berlin ringen die Menschen um ihr Kaufhaus

Eigentlich hätte die Filiale in Berlin-Spandau am 31. August schließen sollen – knapp konnte sie gerettet werden, weil Mitarbeiter und Kunden kämpfen. Besuch bei Menschen, deren Leben seit Jahrzehnten von dem Warenhaus bestimmt wird


Ist nur knapp dem Tod von der Schippe gesprungen: die Karstadt-Filiale in der Carl-Schurz-Straße

Montage: der Freitag; Material: Imago



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Morgens kurz vor zehn, an einem dieser heißen Augusttage, warten die ersten Kundinnen und Kunden auf Einlass. Sie wollen hinein ins gut klimatisierte Kaufhaus. Es ist ein äußerlich wuchtiges Betonviereck, durchbrochen von Fensterreihen. Sommerzeit ist „Sale-Zeit“. Da gibt es zusätzliche Rabatte auf gute Markenwaren. Obendrein und für umsonst: Kühle gegen die Hitze draußen vor der Glastür. Dabei haben die Spandauer Glück, ihr Warenhaus überhaupt noch betreten zu können.

Ende August 2024 sollte eigentlich Schluss sein, nach der letzten Insolvenz der Kaufhauskette stand auch der Karstadt in dem Berliner Bezirk auf der Streichliste, zehn der bundesweit 92 Filialen sollten geschlossen werden. Zwar stand Spandau zum ersten Mal zur