Series-B: 60 Mio. zum Besten von Fusions-Startup Marvel von großen VCs

Marvel Fusion baut seine Forschung in Sachen Kernfusionsenergie in den USA aus – doch auch deutsche und europäische Investoren beteiligen sich weiter an der Zukunftsidee.

Das Management-Team von Marvel Fusion: Dr. Georg Korn, Heike Freund, Moritz von der Linden (v.l.n.r.).

Das Management-Team von Marvel Fusion: Dr. Georg Korn, Heike Freund, Moritz von der Linden (v.l.n.r.).
Marvel Fusion

Eins der ganz großen Zukunftsthemen: Fusions-Energie. Deutschland hat da mit dem Startup Marvel Fusion aus München einen Pionier mit im Rennen. Und dem ist der nächste wichtige Schritt gelungen, im Rahmen einer Series-B hat das Fusions-Startup 60 Millionen Euro geraist. Zusätzlich hat Marvel Fusion vom Europäischen Innovationsrat (EIC) im Rahmen eines Accelerator-Programms eine Mischfinanzierungsoption in Höhe von bis zu 17,5 Millionen Euro erhalten. Insgesamt hat das Unternehmen damit nun 120 Millionen Euro Eigenkapital und 150 Millionen Euro in Mitteln aus öffentlichen Kooperationsprojekten eingeworben.

Unter den Investoren ist eine ganze Riege an A-Klasse-VCs und staatlichen Investoren: HV Capital, b2Venture, Earlybird, Athos, Primepulse, Tengelmann Ventures, so wie die Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND, Bayern Kapital, die Deutsche Telekom. Dazu auch in der Pressemitteilung nicht näher benannte „europäische Family Offices“, mehrere davon wohl.

Ausbau der Testanlage – in den USA

Das Geld brauche Marvel in erster Linie, um die Produktionskapazitäten hochzufahren und für „die Erbringung des vollständigen Machbarkeitsnachweises für die Technologie“. Dafür soll das Fusionskonzept auf bestehenden Laseranlagen in den USA getestet werden. Ziel ist die Inbetriebnahme einer Demo-Anlage gemeinsam mit der Colorado State University 2027 in Colorado. Für 150 Millionen US-Dollar entstünde auf dem Campus der Universität eine Hochleistungslaseranlage, heißt es vom Unternehmen. Die Entscheidung, in die USA zu gehen, hatten die Gründer des Startups rund um CEO Moritz von Linden vergangenes Jahr getroffen, nachdem es, wie der CEO in Interviews sagte, keine vergleichbaren Angebote zu Förderung eines europäischen Standorts gegeben hätte.

Den Bau eines ersten Fusionskraftwerkes strebt Marvel für die 2030er Jahre an. „Das ist ein ambitionierter Zeitplan, aber ich bin überzeugt, dass die Welt die Fusionskraft braucht“, sagte die COO des Unternehmens, Heike Freund, letztes Jahr im Gespräch. „Wir haben einfach nicht genug grünen, bezahlbaren Strom.“

Series-B hin oder her: Das Thema, aus dem Verschmelzen zweier Atom-Kerne Energie zu erzeugen, so wie die Sonne das macht, steht noch ganz am Anfang. Wenn’s aber klappt, könnte Kernfusion das Energieproblem der Menschheit lösen – und das ohne CO₂ und ohne radioaktiven Abfall, heißt es immer wieder. Plus: Die Art der Energiegewinnung sei unabhängig von geopolitischen Umständen, risikoärmer und kostengünstiger als Atomenergie und zuverlässiger als erneuerbare Energieträger, so das Unternehmen.

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Marvel Fusion wurde 2019 mit Sitz in München gegründet. Die Firma zählt neben dem Darmstädter Konkurrenten Focused Energy, Tri Alpha Energy aus den USA und Neo Fusion aus China als führend im Bereich Fusions-Energie. Auch in München haben Francesco Sciortino, Lucio Maria Milanese und Martin Kubie mit Proxima Fusion letztes Jahr ein weiteres Hightech-Startup gegründet, das mit Fusions-Energie bessere Alternativen zur Energiegewinnung liefern will.

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Source: businessinsider.de