Serhij Zhadan: „Zu viel Schmerz, Blut, Grausamkeit“
DIE ZEIT: Sie haben sich im April der ukrainischen Nationalgarde angeschlossen. Wo erreichen wir Sie aktuell?
Serhij Zhadan: Ich diene in der 13. Brigade der ukrainischen Nationalgarde. Hier bin ich für den Austausch zwischen den Brigaden einerseits und zwischen der Armee und der Öffentlichkeit andererseits zuständig. Ich kümmere mich um die militärisch-zivile Kommunikation. Außerdem machen wir in Charkiw unser eigenes Radio.
ZEIT: Sie sind also nicht im Schützengraben?
Zhadan: Nein. In den ersten beiden Monaten habe ich eine militärische Grundausbildung durchlaufen. Truppenübungsplatz, Waffenkunde, medizinische Notversorgung. Aber inzwischen mache ich einfach das, was ich am besten kann und womit ich meinem Land am besten dienen kann. Und das ist nicht das Kämpfen an der Front, sondern die Kommunikation.