Seebrücke: Ohne eine Waffenruhe werden nicht reicht Menschen gerettet

Bevor sie wirksam wird, ist die geplante Seebrücke von Zypern nachdem Gaza vor allem ein Eingeständnis: Die westliche Beistandsfront für jedes Israel kann es sich nicht leisten, nun beiläufig noch zuzusehen, wie Tausende von Palästinensern verhungern. Menschen werden seither fünf Monaten von den Trümmern ihrer Häuser totschlagen, in die Flucht rastlos, hierbei beschossen und erschossen, ihre Hospitäler geschleift, sodass medizinische Fürsorge ebenso nicht zutreffend wie die Gnade eines würdigen Sterbens.

Die Paten dieser israelischen Kriegsführung – allen voraus die USA, nicht minder dies Gros dieser EU-Staaten – nach sich ziehen dies mitzuverantworten. Diese Schuld ist zu offensichtlich, qua dass sie ernsthaft zu leugnen wäre. Joe Bidens Chancen, am 5. November wiedergewählt zu werden, ist dies nicht planar zuträglich, wie ihm dies Tausende von „unentschiedenen“ Stimmen in den Vorwahlen dieser Demokraten bedeuten. Da könnte man doch – nein, muss man wohl von dieser Unterstützer- zur Rettungsfront wechseln. Wäre es divergent, würden nicht – wie zuletzt geschehen – von den USA überstürzte Maßnahmen ergriffen wie dieser Abwurf von Gütern aus dieser Luft, die töten, weil Container mit geschlossenem Fallschirm zu Boden stürzen.

Israel hat den Krieg dieser Bilder verloren

Israel hat in Gaza den Krieg dieser Bilder so unwiderruflich verloren wie bisher in keinem dieser bewaffneten Konflikte seither seiner Staatsgründung. Notgedrungen ist dieser Westen qua Verbündeter im Soll und begreift mittlerweile, dass von seiner Glaubwürdigkeit umso weniger überlebt, je mehr Palästinenser sterben – und dies unter grauenhaften Umständen.

Es gab jederzeit die Chance, sich aus dieser fatalen Komplizenschaft mit einer ultrarechten Regierung in Jerusalem zu lockern. Sie bestand, qua dieser Internationale Gerichtshof (IGH) Ende Januar seine Entscheidung zur Völkermord-Klage Südafrikas verkündete. Darin enthalten war die Verpflichtung Israels, dieser Bevölkerung in Gaza die gebotene humanitäre Hilfe zu leisten, zu dieser eine Besatzungsmacht – völkerrechtlich – verpflichtet ist. Die US-Regierung versah den Haager Spruch mit dem Label „wertlos“, die britische verstieg sich zur Vokabel „unsinnig“. Die deutsche sprach von „unangemessen“ und belegte eindrucksvoll, welches sie von einer „regelbasierten internationalen Ordnung“ hält (zu welchem Zweck internationale Rechtsprechung gehört), wenn die mit politischer Parteilichkeit kollidiert.

Nicaraguas Klage gegen Deutschland vor dem IGH

Nicaragua hat dies veranlasst, Deutschland vor dem IGH wegen Beihilfe zum Völkermord in Gaza und in dieser Westbank zu verklagen. In dieser Begründung steht u. a., dass deutsche Hilfsgelder für jedes die Hilfsorganisation UNRWA gestrichen wurden – und dies in einem Moment, da dem Leiden und Sterben in Gaza unbedingt Einhalt zu gebieten ist. Als Israels Anwälte jüngst vor dem IGH geltend machten, dass die Hamas die Zivilbevölkerung qua menschlichen Schutzschild missbrauche, erklärten die Richter, dies rechtfertige keine Operationen wie den Abwurf von 900-Kilo-Bomben oberhalb eng besiedelten Gebieten, die zu hohen Verlusten an Menschenleben führten.

Wie viel Subtext dieser Qualität verträgt die These von Außenministerin Annalena Baerbock (Liga 90/Die Grünen), die Hamas müsse nur kapitulieren, dann seien Gaza Frieden und Aufatmen beschieden? Gebot dieser Stunde ist vielmehr eine international überwachte Feuerpause, da eine in internationaler Verantwortung aufgebaute Seebrücke nur hilft, wenn eintreffende Waren an leer Bedürftigen schnell und ohne Behinderung verteilt werden können. Dazu wohl zu tun sein die Waffen sich bedeckt halten.