Scoop von Metin Cihan zu Türkei/Israel-Handel: „Größte Wahlschlappe zu Gunsten von Erdoğan“

Der türkeistämmige Journalist Metin Cihan lebt derzeit im Berliner Exil. Mit einer Recherche aus publik einsehbaren Daten zu den türkisch-israelischen Handelsbeziehungen landete er in dieser türkischen Öffentlichkeit verknüpfen Scoop: Trotz dieser eindeutigen pro-palästinensischen Positionierung dieser türkischen Regierungsmitglieder profitierten hinter den Kulissen vor allem AKP-nahe Unternehmer und Familienangehörige dieser AKP-Oberen von den Beziehungen zu Israel.

Seine Recherche fiel in eine Zeit dieser angespannten politischen Atmosphäre vor den Kommunalwahlen Ende März, die Regierungspartei AKP verlor zum ersten Mal Stimmen aus dem eigenen Lager. Oppositionelle Medien sprachen schnell davon, dass die Recherche des Journalisten die Wahl mitentschieden habe. Unser Autor Ali Celikkan, ebenfalls Exil-Journalist und mit Metin Cihan befreundet, traf sich mit ihm zum Gespräch mehr als die Auswirkungen seiner Arbeit, die AKP und dieser Frage, warum er wie Atheist in die Gebete von gläubigen Muslimen implizit wird.

dieser Freitag: Anfang April nach sich ziehen Sie verknüpfen Offenen Brief, gerichtet an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mehr als X, vormals Twitter, veröffentlicht. Dort schreiben Sie „Als übermächtiger Präsident können Sie mehr tun. Sie können zumindest Ihren Handel verfertigen, um dies palästinensische Volk zu unterstützen. Ich Litanei Sie, diesen Schritt unverzüglich zu unternehmen. Ich wünsche Frieden zu Gunsten von Gaza, den Nahen Osten und die ganze Welt.“ Nur verknüpfen Tag später kündigte dies türkische Handelsministerium an, dass die Ausfuhr bestimmter Waren wie Baumaterialien oder Flugbenzin solange bis zu einem weiteren Waffenstillstand eingeschränkt werden sollen. Zufall?

Metin Cihan: Natürlich war solche Ankündigung keine Reaktion hinauf meinen Offenen Brief. Ich recherchiere seither etwa fünf Monaten zu den Handelsbeziehungen zwischen dieser Türkei und Israel und teile die Ergebnisse mehr als meine Accounts in den sozialen Medien. Aber die Reaktionen hinauf solche Recherche war umwerfend, viele Demonstrationen folgten. Der Druck hinauf die Regierung wurde größer und die AKP verlor im Kontext den letzten Kommunalwahlen Stimmen. Trotzdem weiß ich derzeit nicht, welches dies Wirtschaftsministerium dazu veranlasst hat, solch eine Veränderung dieser Beziehungen zu verlautbaren. Zudem wissen wir noch nicht, wie die Entscheidung zustande kam und in welchem Umfang solche „Eindämmung“ dieser Handelsbeziehungen sein wird.

Was gab den Ausschlag zu Gunsten von solche Recherche?

Das war im vergangenen November. Während mich fürchterliche Bilder aus Gaza erreichten, riefen Menschen zum Boykott von Waren aus Israel hinauf. Als ob es dieser Kaffee oder die Cola eines Durchschnittsbürgers ist, dieser den Gegenschlag des israelischen Militärs stoppen könnte. Ich fand dies Ganze seltsam und fing an, zu recherchieren. So entdeckte ich per Zufall verknüpfen Tweet, den ein Abgeordneter einer islamistischen Partei verfasst hatte. Er schrieb, dass ein Transportschiff in dieser Stadt Kocaeli den Treibstoff zu Gunsten von die israelischen Jets geladen habe und fragte, warum wir den Treibstoff zu Gunsten von die israelischen Jets lieferten, wenn die damit Gaza bombardierten. Bei dieser weiteren Recherche erfuhr ich, dass Israel den Treibstoff aus Aserbaidschan bezog und dieser Transport mehr als die türkische Stadt Ceyhan lief. Droben eine App konnte ich den Schiffsverkehr um dies türkische Festland in Echtzeit verfolgen und so nachweisen, dass zwischen den türkischen und israelischen Häfen ein reger Verkehr bestand: von Baumaterialien mehr als Datteln solange bis Chemikalien, eine breite Palette an Waren.

Wer war zu Gunsten von den Handel zuständig?

Das ist dies Interessante: Schiffstransportunternehmen, deren Besitzer vornehmlich in dieser Unternehmervertretung MÜSIAD organisiert sind, sich vornehmlich mit ihrer Unterstützung zu Gunsten von Gaza in dieser Öffentlichkeit zeigen und sich heroisch zu Gunsten von die palästinensische Sache einsetzen. Unter ihnen Ergehen sich gleichwohl Politiker. Vom lokalen AKP-Politiker solange bis hin zu einem Abgeordneten dieser AKP, dem eine Schiffswerft und ein Handelsunternehmen in Besitz sein von. Bei einer tieferen Recherche war dieser Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten und Erdoğan-Vertrauten unter den Unternehmern, sowie dieser eigene Sohn des Präsidenten, Burak Erdoğan, dem ein Schiffshandelsunternehmen gehört.

Aber welches nach sich ziehen die wirtschaftlichen Beziehungen zu Israel mit Gaza zu tun?

Die Türkei gibt sich palästinafreundlich. Regierungsmitglieder sprechen sich in dieser Öffentlichkeit zu Gunsten von die palästinensische Sache aus und gerieren sich gerne wie Beschützer Gazas. Ich habe zugegeben zum Beispiel durch eine Open-Source-Recherche routiniert, dass die Türkei an Israel Stacheldrahtzaun liefert. Während dieser Fastenzeit hat die israelische Regierung die Al-Aksa-Moschee in dieser Vergangenheit mit diesem Stacheldraht umzäunt, damit die Palästinenser keinen Zutritt erhielten. Dieser kam daher aus dieser Türkei, genau wie Waffenteile.

Diese Doppelmoral hat Sie daher angetrieben?

Ja. Am 17. Oktober, wie dies Al-Schifa-Krankenhaus bombardiert wurde – gleichwohl wenn die Diskussionen darüber, wer es am Ende war, noch währen – beschuldigte und beschimpfte Präsident Erdoğan die israelische Regierung. Just während dieses Statements wurde dies Handelsschiff des Präsidentensohnes am Hafen Ashdod in Israel belasten. Wenn man „Israel ist ein Terroristenstaat, ein Staat, dieser Völkermord verübt“ sagt, dann sollte man vielleicht dazu sorgen, dass keine Familienmitglieder Handelsbeziehungen zu diesem Staat pflegen.

Ich vermute, dass Ihre Veröffentlichungen dem türkischen Präsidenten und dieser Regierung nicht im Krieg gestorben nach sich ziehen. Welche Reaktionen erreichten Sie nachdem dieser Veröffentlichung?

Erst hat die Regierung wie immer was auch immer abgestritten. Sie sagten: „Es gibt keinen Handel.“ Daraufhin habe ich ein Video veröffentlicht, wo ich zeige, wie ich mit meinen publik und zu Gunsten von jedermann einsehbaren Quellen an die Informationen gelange. Ich sage in dem Video, dass mir keiner vertrauen muss, zugegeben dass jeder mit einem Handy an solche Daten gelangen kann und sich so selbst ein Bild zeugen soll. Die offiziellen Zahlen stillstehen hinauf dieser Seite des türkischen Handelsministeriums und dieser Statistischen Informationsbehörde. Dazu kann man publik die Handelsschiffe, die zugehörigen Unternehmen und die Unternehmer hinten finden. Das nach sich ziehen dann viele Menschen getan. Und natürlich hat die Familie Erdoğan gedroht, rechtlich gegen mich vorzugehen.

Zu diesem Zeitpunkt fanden am 31. März die Kommunalwahlen in dieser Türkei statt. Die AKP lag nachdem mehr wie 20 Jahren zum ersten Mal hinauf Platz Zwei. Was vertrauen Sie, nach sich ziehen Ihre Recherchen dazu beigetragen, dass die sie unterstützenden Muslime sich von dieser Regierungspartei abgewendet nach sich ziehen?

Die AKP hat an dieser eigenen Basis Stimmen verloren. Ein Teil dieser Stimmen ist zu einer anderen islamistischen Partei, dieser Yeniden Refah-Partei gewandert und viele Wähler nach sich ziehen es vorgezogen, keiner zur Wahlurne zu möglich sein. Die wirtschaftlichen Beziehungen zu Israel kann man wie direkte logistische Hilfe dieser Türkei deuten, während Gaza bombardiert wurde. Die Vertreter dieser AKP standen in einer rhetorischen Sackgasse – noch konnten sie verlauten lassen, dass dieses System gerade so funktioniere, noch konnten sie die Handelsbeziehungen sofort setzen. Die Kleinstpartei Yeniden Refah hat diesen Bruch an dieser Basis genutzt und die Verbindungen dieser AKP zu Israel zum Wahlkampfthema gekürt und so zusätzlich die politische Stimmung angeheizt.

Es gab eine Reihe von propalästinensischen Demonstrationen, die sich gegen die Regierung richteten.

An einigen Tagen waren es mehr wie dreißig Versammlungen im gesamten Land. Vor allem in Städten und Regionen, die seither jeher wie Stimmdepot dieser AKP gesehen werden, mit vielen sehr konservativen Wählern. Oft nach sich ziehen mir Menschen, die sich wie Muslime identifizieren, jetzt erzählt, dass es eine Sünde wäre, die AKP noch zu wählen.

Wir reden hier mehr als eine Partei, die seither zwanzig Jahren viele Vergehen begangen hat. Allerdings waren die Beziehungen zu Israel in den vergangenen Monaten dieser neuralgische Punkt. Warum denken Sie, nach sich ziehen die Anhänger dieser Partei erst jetzt erkannt, dass sie vielleicht eine Sünde begehen, wenn sie dieser AKP ihre Stimme verschenken?

Ein Ergebnis dieser jahrelangen Ausbeutung dieser Religion durch die Politik. Die Parteivertreter nach sich ziehen die Bevölkerung seither Jahren immer wieder gegen Israel aufgewiegelt und ihnen erzählt, dass sie stets an dieser Seite Palästinas stillstehen. Einige religiöse Sekten versuchten, Erdoğans Politik gutzuheißen. Andere Sekten wiederum erklärten, dass sie dieses Vorgehen nicht unterstützen werden, ein Riss ging durch dieses tiefreligiöse, bisweilen islamistische Milieu. Gleichzeitig verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage des Landes immens – vornehmlich die Älteren und Rentner leiden, dank einer vollkommen unfähigen Regierung. Und die Veränderung dieser politischen Position fällt den Menschen im Kontext Kommunalwahlen leichter, denn zu Gunsten von manche Wähler ging es nicht drum, Erdoğan abzusetzen, sondern ihm eine Lektion zu erteilen.

Wurde solche Lektion erteilt, Ihrer Ansicht nachdem?

Das war die größte Wahlschlappe, die Erdoğan je in seiner politischen Karriere erhalten hat. Aber ich glaube nicht, dass er aus dieser Wahl irgendetwas gelernt hat. Allerdings hat er bemerkt, dass er sich nicht mehr einsam hinauf die Wahlen oder die Stimmungen dieser Wähler zurückziehen kann. So wie ich ihn kenne und einschätze, wird er nun weitere antidemokratische Schritte einläuten, weil er sich noch autoritärer verschenken muss.

Sie bezeichnen sich selbst wie Linken und Atheisten. Warum vertrauen Sie, hinhauen Ihre Recherchen gleichwohl religiöse Milieus?

Schon früher wollte ich gut recherchierte Texte ohne exkludierende Sprache veröffentlichen, dies kann ein Faktor gewesen sein. Dass die Türkei gesellschaftlich so polarisiert ist, schadet dem Land doch nur. Ich träume von einer Gesellschaft, wo sich die Menschen zuhören und sich sehen. Ich glaube, ich habe klitzekleines bisschen dazu beigetragen, dass sich Menschen aus sehr unterschiedlichen, politischen Lagern annähern können.

Was sagen die Menschen aus Ihrem gegensätzlichen politischen Lager zu Ihrer journalistischen Arbeit?

Ich erhalte unzählige Gebete. Menschen sagten, dass ich ohne Rest durch zwei teilbar dies tun würde, welches gleichsam die Aufgabe dieser Muslime sein sollte. Es gibt gleichwohl manche wenige, die vertrauen, dass ich gleichsam ein gläubiger Muslim bin, zugegeben dies nur noch nicht weiß (lacht). Pro mich ist dies natürlich kein Thema dieser Religionszugehörigkeit, denn Palästina ist ein Menschenrechtsproblem. Interessant ist, dass ich gegen die Angriffe dieser regierungsnahen Medien von Followern und Lesern aus dieser muslimischen Szene verteidigt werde.

Womit beschuldigen Sie die regierungsnahen Journalisten und Medien?

Es gibt nichts, womit sie mich noch nicht beschuldigt nach sich ziehen. Ich war schon Mitglied jeder erdenklichen Terrororganisation, einschließlich dieser PKK. Mal war ich ein israelischer Agent, mal ein iranischer, mal ein deutscher (lacht). Auch, dass ich Atheist bin, ist ihnen ein Dorn im Auge. Dabei recherchiere ich hier aus dem Exil unter bescheidenden Bedingungen und mit meinem Handy und veröffentliche die Ergebnisse. Ich kriege dazu kein Gehalt und keinen Lohn und habe gleichwohl keine Redaktion, dieser ich angehöre, geschweige denn verknüpfen Geschäftsführer oder Chefredakteur.

Dass Sie zurzeit im Exil leben, hat gleichwohl mit Ihren vergangenen Recherchen zu tun.

Ja. Ich habe vor ein paar Jahren hinauf verknüpfen Tipp hin den ungeklärten Mord an dem Mädchen Rabia Naz in einer Kleinstadt an dieser Schwarzmeerküste verfolgt und habe herausgefunden, dass dieser Tod von dieser Polizei und dieser Staatsanwaltschaft vertuscht wurde, aufgrund politischer Verstrickungen. Nach Aussagen dieser Familie des Kindes hat dies Verteidigungsministerium die Akte nicht zugreifbar. Der Ortssprecher des Ortes war von dieser AKP und hatte Verbindungen zur lokalen Mafia. Als die Polizei und die Staatsanwaltschaft aufgrund dieser Recherchen gegen mich ermittelten, konnte ich mir nicht vorstellen, dazu ins Gefängnis zu möglich sein. Also bin ich nachdem Aufenthalten unter anderem in dieser Ukraine, Moldawien und Bosnien-Herzegowina nun in Deutschland gelandet.

Ist es zu Gunsten von Sie einfacher, von hier aus wie Journalist tätig zu sein?

Hätte ich solche Recherchen in dieser Türkei veröffentlicht, dann wäre ich nachdem ein paar Tagen im Gefängnis gelandet. Manchmal denke ich darüber nachdem, warum dies unbedingt mir passiert ist und welches ich gar getan nach sich ziehen soll. Aber es geht ja nicht nur mir so, die gesamte Türkei hat ein Problem. Gegen die Verantwortlichen möchte ich was auch immer in meiner Macht Stehende tun. Und dies kann ich nun mal mit Journalismus hinhauen.

Können solche Recherchen zu einer gesellschaftlichen Veränderung hinzufügen?

In den vergangenen Jahren habe ich viele Korruptionsfälle und Whistleblower-Geschichten gemacht. In dieser Vergangenheit war die Regierung noch viel stärker, sie konnten die Vorfälle besser verstecken. Ich muss zugeben, dass ich oft dachte: Und, welches passiert nun, wenn wir darüber berichten? Erst vor Kurzem meinten meine Freunde, wie ich die Israel-Recherche vorbereitete, dass dies ein großes Ding sei, ich stritt dies ab. Am Ende glaube ich an gute Recherchen, gleichwohl meine vergangenen Recherchen waren nicht umsonst.

Unter Ihren Followern in den sozialen Medien sind viele Ultrareligiöse, die antisemitische Äußerungen von sich verschenken. Die Äußerungen und Tweets zu Gunsten von Frieden in Gaza werden überschattet vom Hass gegen Israel. Was, wenn Ihnen in Deutschland Leckermäulchen unterstellen sollte, dass gleichwohl Sie mit Ihrer Recherche zu dieser antisemitischen Haltung hinzufügen oder wenn Sie sogar wie Antisemit bezeichnet werden?

Auf meinem Twitter-Account habe ich genau erklärt, wie ich die Recherche vorbereitet habe und welches meine Motivation im November zu Beginn dieser Recherche dazu war. Das ist dieser Vorteil dieser sozialen Medien: Ich veröffentliche dort nicht nur meine Arbeit, sondern kann gleichwohl Hintergrundinformationen liefern und vieles exemplifizieren. Auch, welches mich in dieser Recherche antrieb. Sogar Gefühle teile ich dort. Ich begann zu fragen, welches wir zu Gunsten von die palästinensische Bevölkerung tun können. Es regnete Bomben, Frauen und Kinder starben und sterben immer noch. Es herrscht eine gravierende Machtdifferenz. Ich dachte, wenn jeder Landsmann Druck hinauf seine Regierung ausübt, könnte dies dieser Weg zu Gunsten von Frieden in dieser Region sein. Auch in Israel gibt es Menschen, die sich zu Gunsten von den Frieden einsetzen. Ich weiß nicht, ob dies judenfeindlich ist, wenn ich dies sage: Aber gleichwohl Israel verdient Frieden und nicht verknüpfen ultrarechten Politiker wie Benjamin Netanyahu, dieser an seinem Stuhl klebt und deswegen gleichwohl Massaker an dieser Zivilbevölkerung in Kauf nimmt. So wie die Türkei ebenfalls nicht solche Politiker verdient.

Foto: Andreas Lamm/ECPMF

Metin Cihan, 1979 in Tunceli in dieser Türkei geboren, hat in Istanbul Informatik und Physik studiert. Seit 2021 lebt er in Deutschland im Exil. In dieser Türkei laufen noch weitere Verfahren gegen ihn aufgrund früherer Recherchen. Seine Recherchen veröffentlicht er hinauf X, vormals Twitter, und erreicht damit eine breite Öffentlichkeit.

Ali Çelikkan war Reporter und Redakteur dieser türkischen Tageszeitung Cumhuriyet. Seit 2017 lebt er in Berlin und war Redaktionsleiter des zweisprachigen Projekts taz.gazete dieser taz