Schweigegeldprozess: Verteidigung pocht im Schlussplädoyer unter Trump-Prozess uff Unschuld

Kurz vor Ende des Schweigegeldprozesses gegen Donald Trump hat die Verteidigung die Unschuld des ehemaligen US-Präsidenten beteuert. Trump
habe in Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar kein Verbrechen begangen, sagte Verteidiger Todd Blanche bei seinem Schlussplädoyer in New York. Die Staatsanwaltschaft habe ihre
Vorwürfe nicht belegen können. 

In seiner Argumentation griff er Medienberichten zufolge außerdem erneut
die Glaubwürdigkeit
des Kronzeugen an. „Sie können Präsident Trump auf Grundlage der Aussagen von Michael Cohen nicht zweifelsfrei eines Verbrechens verurteilen.“ Nach den Schlussplädoyers und dem Vortrag der Anklage wird sich die Jury aus zwölf Geschworenen zur Urteilsfindung zurückziehen.

Trump bezeichnete die Vorwürfe gegen ihn erneut als manipuliert. Er sprach von
einem „sehr gefährlichen“ und „sehr traurigen Tag“ für das Land. Neben zahlreichen Besuchern waren auch drei von Trumps Kinder anwesend: Donald Jr., Eric und Tiffany. Seine Ehefrau Melania blieb dem Prozess fern.

In dem Prozess geht es um mutmaßliche
Dokumentenfälschung in 34 Fällen
. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Trump,
vor der Präsidentschaftswahl
2016 130.000 Dollar Schweigegeld an die Pornodarstellerin
Stormy Daniels gezahlt und bei der Erstattung des Betrags an seinen damaligen Anwalt Cohen Unterlagen manipuliert zu haben, um den
Grund der Transaktion zu verschleiern. Dies habe die Zahlungen zu
illegaler Wahlkampf-Finanzierung gemacht.

Trump
droht bei einer Verurteilung eine Geldstrafe oder mehrjährige Freiheitsstrafe, die auch
zur Bewährung ausgesetzt werden könnte. Im Falle einer Verurteilung durch die Jury wird Richter Merchan das
Strafmaß an einem gesonderten Termin festlegen. Sollten die Geschworenen
sich auch nach längerer Beratung nicht einigen können, ist der Prozess
geplatzt. In diesem Fall hätte die Staatsanwaltschaft die Möglichkeit,
das Verfahren mit einer neuen Jury erneut aufzurollen. 

Es handelt sich um den ersten
Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten. Trump muss sich aktuell zudem mehreren weiteren Prozessen in den USA stellen.