Schuldenkrise: Eigentlich müsste Afrika uns die Schulden erlassen

Es heißt, Zahlen am Anfang eines Artikels schrecken vom Lesen ab. Versuchen wir es trotzdem mal, und zwar mit dieser: 106.000.000.000 Dollar! Das ist nicht nur unvorstellbar viel Geld, das ist auch eine Summe, die, wenn man sie zum Sprechen bringt, viel erzählt. Von den Regeln der Weltwirtschaft, von Werten und Scheinheiligkeit und von gestrichenen Schulessen für Kinder. Oder in einfacher Sprache: von Macht. 

106 Milliarden Dollar – das ist die Summe, die im vergangenen Jahr aus dem Süden in den Norden geflossen ist. Ja, richtig gelesen, von den armen an die reichen Länder! Herausgefunden haben das Lawrence Summers und N. K. Singh, beide sind keine Dritte-Welt-Aktivisten, sondern Ökonomen. Summers war einst sogar mal US-Finanzminister.